Werne: Liegestütz an Gleiskante – ICE braust mit 160 km/h heran

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Symbolbild / Quelle Archiv Rundblick

Er machte Liegestütze direkt an der Bahnsteigkante – in diesem Moment brauste ein durchfahrender Intercity heran. Bei 160 Stundenkilometern leitete der Lokführer eine Schnellbremsung ein. Er erlitt einen Schock – weil er glaubte, er habe einen Menschen überfahren.

Gegen 20:30 Uhr informierte die Deutsche Bahn die Bundespolizei über eine Schnellbremsung im Bahnhof Werne. Der Lokführer des ICE 617 (Hamburg-Altona nach Stuttgart) habe mitgeteilt, dass er offenbar eine Person erfasst habe.

Am Bahnhof Werne stellte sich heraus: Es war niemand überfahren worden. Zum Glück. Doch nur Zentimeter hatten gefehlt.

In dem Moment, als der Schnellzug den Bahnhof mit ca. 160 km/h passieren sollte, erblickte der Triebfahrzeugführer einen Mann, der zur Bahnsteigkante rannte, über den Distanzstreifen hinauslief, sich auf den Boden warf und einen Liegestütz ausübte. Sekunden später spürte der 31-jährige Bahnmitarbeiter einen Schlag – und glaubte, er habe soeben einen Suizidalen mit dem Zug erfasst.

Doch der junge Mann, ein 30-jähriger Marokkaner aus Werne, war völlig unversehrt und trug sich auch keinesfalls mit Selbsttötungsabsichten, versicherte er den Bundespolizisten:

Er hatte an der Bahnsteigkante lediglich sein Mobiltelefon aufheben wollte, welches ihm kurz zuvor heruntergefallen war.

Aufgrund der Erstmeldung eines Suizids jedoch war bereits wurde die Rettungskette eingeleitet worden, so dass sich die Feuerwehr Werne und die Polizei Unna ebenfalls vor Ort befanden. Die Feuerwehr setzte eine Drohne ein, um sich einen Überblick zu verschaffen. Die Polizei hatte einen Polizeihubschrauber im Einsatz.

Der Bahnmitarbeiter hatte einen Schock erlitten. Er musste seinen Dienst abbrechen und wurde von einem Ersatztriebfahrzeugführer abgelöst.

In dem ICE befanden sich ca. 320 Reisende, von denen nach bisherigen Ermittlungen keiner verletzt worden ist. Es gab allerdings erhebliche Beeinträchtigungen im Bahnverkehr.

Quelle Bundespolizei

Die Bundespolizisten leiteten ein Ermittlungsverfahren wegen des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr ein.

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