Dort, wo vier Jahrzehnte Eissport betrieben wurde, soll das auch weiter geschehen. Die Fraktion Wir für Unna (WfU) beantragt den Neubau einer Modulen-Eissportanlage am Bergenkamp. Das sei für 6,5 Mio. Euro möglich.
Zugleich unterstützt WfU den Antrag der SPD, auf der ehemaligen Freizeitbadfläche in Massen ein neues Lehrschwimmbecken zu bauen – statt des von CDU/FDP/Grünen geforderten Großprojekts „Sport- und Freizeitpark“.
Der am 13. Juni 2022 eingereichte Antrag steht am Donnerstag, 19. Juni, auf der Tagesordnung des Rates. Es heißt darin:
„Der Rat möge beschließen, nach dem Abriss der Eissporthalle am Bergenkamp auf der dann vorhandenen Fläche und Bodenplatte eine modulare Eissportanlage zu errichten.“
Zur Begründung führt WfU aus:
„Der Abriss der Eissporthalle am Bergenkamp ist beschlossen und der Abriss soll erfolgen. Ein schneller Abriss wurde bereits von der CDU gefordert, weil das der WBU jeden Monat Geld kostet.
Im Verlauf des Bürgerentscheids haben die Fraktionen CDU und Grüne immer wieder bekräftigt, dass eine Sanierung der alten Eissporthalle weder ökologisch noch ökonomisch sinnvoll sei und nicht unterstützt werden kann. Ein Neubau einer Eishalle, die energetisch auf dem aktuellen Stand der Technik ist, war jedoch Konsens.
Die baurechtlichen Rahmenbedingungen in Königsborn sind günstig, da der Bebauungsplan eine entsprechende Bebauung ausdrücklich vorsieht. Einer kurzfristigen Errichtung einer neuen Eishalle in modularer Bauweise steht dort nichts entgegen.
Ein Wärme-Verbund mit dem angrenzenden Hallenbad, wie es ihn lange Zeit gegeben hat, wäre mit der neu zu errichtenden Eishalle wieder möglich und Synergieeffekte könnten genutzt werden. Das bedeutet, dass die Abwärme der Eisaufbereitungsanlage
der Eishalle genutzt werden kann, um die Schwimmbecken zu erwärmen.
Eine ökologisch und energetisch sinnvolle Maßnahme, die dazu beitragen kann, den Bestand des letzten verbliebenen öffentlichen Hallenbades in Unna auch langfristig zu sichern.
Der Standort der Eissportstätte ist bekannt und etabliert. Die Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln sowie die Parksituation inkl. Zuwegung sind hervorragend und die Erschließung ist gesichert. Der größte Stadtteil Königsborn sollte den Jugendlichen
eine öffentliche Attraktivität an 7 Tagen in der Woche vor Ort vorhalten.
Auch hier käme die Kompatibilität mit dem Antrag Grünen-Fraktion – mehr Angebote für Jugendliche in den Ortsteilen vorhalten – zum Tragen. Dabei muss zwingend bedacht werden, dass die Fläche des ehemaligen Schwimmbades in Massen für die Größenordnung eines „Sportparks“ nicht ausreichend groß ist.
Ausdrücklich begrüßen wir (dort) die Errichtung eines Lehrschwimmbeckens mit Außenbecken. Das ehemalige Schwimmbad war das Herzstück in Massen und sollte an Ort und Stelle wieder eine Heimat finden.
Ebenso braucht ein Mountainbike-Parcours genügend Platz, um eine Strecke zu modulieren, die auch den sportlichen Ansprüchen eines Mountainbiker-Sportvereines Genüge leistet.
Zudem wird in Kürze der Kindergarten Wirbelwind auch auf der Fläche gebaut – und dieser Bau muss im Vorfeld ausreichend
Außenfläche und auch Erweiterungsmöglichkeiten durch Anbauten haben.
Weiter muss berücksichtigt werden, dass ein Sportpark mit vielen Sport- und Trendsportarten zahlreiche Verkehre anziehen wird. Gerade hinsichtlich des Verkehrsaufkommens hat es schon allein nur mit einer Einkaufsansiedlung an der Massener Bahnhofstraße viele Bedenken mit Stau und weiterer zusätzlichen Lärmbelästigung bei den Bürgern gegeben.
Letztendlich bleibt die Frage, wer soll betreiben und wie hoch sollen die Eintrittspreise des Sportparks werden? Wer kann sich den Eintritt eines kommerziell betriebenen Sportparks erlauben?
Seit nunmehr 4 Jahren kann die Eissporthalle am Bergenkamp nicht genutzt werden. Eine Planungsphase für den Sportpark wird mindestens 2 Jahre in Anspruch nehmen. Ob dann in der gewünschten Größenordnung gebaut wird, ist fraglich.
Alle Projekte haben bisher gezeigt, dass Planen und Bauen viel Zeit benötigt oder sie gar nicht umgesetzt werden können. (Treppenaufgang Bahnhof/Rathaus, Büroturm auch für die ARGE, Fußgängerzone und Heringer Tor.)
Am Bergenkamp bietet sich nach dem Abriss der alten Eissporthalle und auf der vorhandenen Bodenplatte ein modularer Eishallenneubau an. Ein Neubau wäre als modulares System kostengünstig ausführbar. So bietet z.B. die AST Eis- und Solartechnik GmbH entsprechende Hallen (inkl. Umkleiden und Bistro) bereits zu einem Festpreis von 6,5 Mio. Euro brutto an (siehe Anlage).
Eine Alternative, die rational, wirtschaftlich und kosteneffizient ist. Zudem ist mit einer modularen Bauweise eine kurze Fertigstellungszeit möglich. Herr Bürgermeister Wigant hat erklärt, dass bei einem Neubau einer Eissporthalle die Kosten bei einer Abschreibung auf 40 Jahr kein Problem seien.
Eissport und Freizeitvergnügen auf dem Eis, das es 40 Jahre in Unna gegeben hat, wäre dann wieder möglich.
Letztendlich bleibt die Frage offen, ob in einer Mehrzweckhalle mit einer kleinen Eisfläche überhaupt „Eissport“ betrieben werden kann.
Auch für den Neubau einer Eishalle existieren selbstverständlich staatliche Förderprogramme, die durch die Stadt Unna in Anspruch genommen werden können. Die angrenzenden (Frei-) Flächen bieten weiterhin reichlich Platz zur Entwicklung von Wohnbebauung.
Ein breiter gesellschaftlicher Konsens ist demzufolge zu erwarten. Eine gute Möglichkeit, die Gräben der Vergangenheit zuzuschütten und ein Projekt zu realisieren, das allen Interessen aller Stakeholder entgegenkommt.“