„Weg von der autogerechten Stadt Unna – einfach mal was ausprobieren!“

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Der geplante Radring in der Innenstadt von Unna. © Stadt Unna

Eine Radspur auf dem Verkehrsring? Autoarme Innenstadtviertel? Noch viel mehr Fahrradstraßen?

Ja, zumindest mal probeweise. So lautet die Marschroute der Stadt Unna in Sachen Mobilität.

„Der Nahmobilität soll die Chance eingeräumt werden, sich gegen das Konzept der autogerechten Stadt zu behaupten.“ Und: „Dazu gehört auch, neue Maßnahmen einfach mal auszuprobieren. (Nur) dann wissen wir auch, ob es funktioniert.“

Zur Auftaktveranstaltung des Arbeitskreises Mobilität begrüßten Bürgermeister Dirk Wigant und der Erste Beigeordnete Jens Toschläger die künftigen Mitglieder: Vertreter aus Wirtschaft, Verbänden, Wissenschaft, Verwaltung und Politik werden künftig beratend das Mobilitätskonzept begleiten – um die unterschiedlichen Interessen zu beleuchten.

„Sie formulieren dazu Empfehlungen. Zugleich helfen sie, die Ergebnisse des Mobilitätskonzepts in der Stadtgesellschaft zu verankern“, beschreibt die Stadtverwaltung die Idee.

Anders formuliert: Es geht (auch) darum, Überzeugungsarbeit zu leisten für Verkehrsideen, die vielleicht (noch“) nicht so populär bei den Bürgern sind.

Etwa eine Radspur auf dem Verkehrsring und nur noch zwei Spuren für den Autoverkehr. Oder weitere Fahrradstraßen. Oder Versuche für autoarme Cityviertel, wie jüngst von der SPD beantragt.

Beim Auftakttreffen des neuen Arbeitskreises für Mobilität.

„Ich freue mich, dass sich so viele Interessierte gefunden haben, die an dem Mobilitätskonzept mitarbeiten wollen. Das trägt zu einem breiten Konsens bei“, zeigte sich Bürgermeister Wigant beum Autakttreffen gewiss.

Der Arbeitskreis soll regelmäßig nicht-öffentlich tagen und Empfehlungen nach Möglichkeit im Konsens treffen. Die Mitglieder sollen auch als „Botschafter in ihre Netzwerke“ fungieren.

Über den aktuellen Fortschritt werden Planer und Verwaltung fortlaufend unter anderem über die städtische Homepage informieren.

Zu diesem Prozess gehöre es auch, neue Maßnahmen im „Reallabor“ auszuprobieren, ergänzt Beigeordneter Toschläger:

„Maßnahmen, deren Wirkung wir nicht von vornherein absehen können, müssen wir einfach mal ausprobieren, dann wissen wir auch, ob es funktioniert.“

Im Herbst 2023 soll das fertige Konzept durch den Rat verabschiedet werden.

Die Stadt hatte für die Erstellung des Mobilitätskonzeptes im März die Planersocietät Mobilität.Stadt.Dialog beauftragt, um damit die Verkehrswende in Unna einzuleiten.

Das Konzept soll darauf ausgelegt sein, den motorisierten Individualverkehr (MIV) zu vermeiden, zu verlagern und zu verbessern, wobei ÖPNV/SPNV und der Sharing-Gedanke unterstützend wirken.

Der Nahmobilität soll hier die Chance und Möglichkeit eingeräumt werden sich gegen das Konzept der autogerechten Stadt zu behaupten: Maßnahmen, die zu einer systematischen Förderung der Nahmobilität und zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum führen.

Aktuell beschäftigt sich die Planersocietät mit einer Bestandsaufnahme der verkehrlichen Situation in Unna.

Quelle Stadt Unna

5 KOMMENTARE

  1. Da scheint ja was in Bewegung zu kommen. Vielleicht macht es aber Sinn mal die Dinge zu Ende zu bringen die schon wieder ewig nicht vorwärts gehen bevor mal wieder neue Pläne gemacht werden. Das wäre mal was…

  2. Mal wieder zeichnet sich Unna damit aus das Rad erfinden zu wollen. Nicht allein natürlich. Erstmals wird wieder ein teures Gutachten in Auftrag gegeben.
    Auf Steuerkosten reist dann Herr Toschläger zur Fortbildung nach Utrecht um an dem Seminar „Radverkehr als Stadtentwicklungsstrategie“ des Deutschen Institutes für Urbanistik teilzunehmen.
    Das alles könnte man billiger und bereits mit Erfahrung haben.
    Dazu braucht man nur mal nach Bocholt zu fahren, vergleichbar mit Unna und von Delegationen vieler Städte besucht die wissen wollen wie es geht. Auch wenn dort nicht alles Perfekt ist so hat man mittlerweile einen Fahrradanteil von 40 %. Ebenso in Nordhorn, auch hier 40%.
    Aber wie ist das wenn man nicht mehr weiter weiß dann…..
    Deshalb dem Arbeitskreis viel Erfolg und nicht so viel vertane Lebenszeit bei der Lösung von Problemen die anderswo gelöst wurden. Nicht allein mit finanziellen Mitteln sondern mit dem „Wollen“ zur Umsetzung und das wird in Unna das eigentliche Problem sein.

    • Das wurde sie doch längst – wir verstehen Ihre Anmerkung nicht, Nadine. Ihr Kommentar wurde am 18. 6. nachmittags freigeschaltet.

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