„Ich zahle Hundesteuer, mache alle Haufen weg – und was ist mit sowas?“

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Hinterlassenschaften eines Pferdes im Naherholungsgebiet Bornekamp. - Foto: St. Ackerhans

Ein Rundblick-Leser aus Unna mit Hund schickte uns am Mittwoch obiges Foto aus dem Bornekamp mit folgender Bemerkung:

„Hallo Rundblick Unna!

Da ja immer auf die bösen, bösen Hundehalter geschimpft wird; die es mit Sicherheit auch gibt – wird/ wurde sowas eigentlich auch mal thematisiert?

Ich meine, ich zahle Hundesteuer, mache die Hinterlassenschaften meines Hundes selbstverständlich weg und mein Hund scheißt in einer Woche nicht so viel!

Von der Unfall/ Rutschgefahr für z. B. Radfahrer ganz zu schweigen… Grade an der gezeigten Stelle im Bornekamp, wo sich eine abschüssige Kurve befindet.

Liebe Grüße, Stephan“

  • Stephan Ackerhans, Unna

Ergänzungen unserer Redaktion:

Die Hundesteuer erhebt die jeweilige Stadt oder Gemeinde, in Unna liegt sie verglichen mit Nachbarkommunen im unteren Mittelfeld.

Anzahl der Hunde
im Haushalt
Hundesteuer
je Hund (pro Jahr)
Hundesteuer
je Hund (pro Quartal)
   
1108 Euro27
   
2120 Euro30
   
3132 Euro33

Anders als viele andere Städte verzichtet die Kreisstadt auf eine extrahohe Steuer auf „gelistete“ Hunde, die laut Landeshundeverordnung als besonders gefährlich eingestuft sind. Diese Sondersteuer kann gut das Vierfache der regulären Hundesteuer betragen, so etwa in Fröndenberg oder Bergkamen.

Unna nimmt jährlich rund 400.000 € Hundesteuer ein.

Steuern sind grundsätzlich nicht zweckgebunden, das heißt, über das Geld kann die Kommune nach Belieben verfügen.

Für Pferdehalter ist hingegen der Kreis zuständig. Er gibt Reitplaketten aus und kassiert dafür Gebühren.

Was für das Auto das Nummernschild, ist für das Pferd das Reitkennzeichen: Wer in der freien Landschaft reitet oder sein Pferd führt, kommt ohne diese Plakette nicht aus, betont die Kreisverwaltung.

Das Kennzeichen muss am Pferd beidseitig und gut sichtbar angebracht sein. Bei der Ausgabe der Kennzeichen sind 25 Euro für Privatpferdehalter und 75 Euro für gewerbliche Reiterhöfe fällig – hinzu kommen noch Verwaltungsgebühren und Auslagen.

Die Abgabe wird zweckgebunden insbesondere für die Unterhaltung und den Einrichtung von Reitwegen verwendet. 2019 wurden z. B. 1.506 (2018: 1.469) Reitkennzeichen ausgegeben. Von den Einnahmen wurden rund 18.400 Euro für die Instandhaltung der knapp 22 Kilometer (ausgewiesenen) Reitwege eingesetzt (2018: 34.900 Euro).

Quelle hierzu: Kreis Unna.de

19 KOMMENTARE

  1. naja, Hundekot ist qualitativ doch deutlich unangenehmer als Pferdeäpfel, die im Prinzip natürlicher Dünger sind. Bin schon häufiger darüber gefahren oder gelaufen, kein Problem. Aber 1 x in Hundekot und es klebt und stinkt erbärmlich. Meine Meinung.

  2. Beim Reiten kann man nicht mal so eben absteigen,Pferd festhalten und Straße säubern.Was kann passieren wenn das Pferd losläuft?

    • Und deswegen darf der Mist überall liegen bleiben und zur rutschigen Verkehrsgefährdung werden, Frau März? Dann sollten Reiter ausschließlich Feldwege benutzen.

        • Wenn er dazu öffentliche Straßen nutzt, gilt für Hinterlassenschaften das Gleiche wie für jeden Hundehalter. Das dürfte selbstverständlich sein.

          • So ganz interessant wenn die Reiter und Reiter bei geschlossener Schranke warten müssen und die Pferde schön regelmäßig vor meiner Einfahrt kacken ist auch ganz toll.und nicht ein zossen hat eine Plakette dran.wohne in der Nähe von 2 großen Reiterhöfen.hab den meist jungen Damen und Herren auch schon mal ne Schaufel angeboten.Aber außer verlegene Grinsen kommt da nix.

  3. Hallöchen, normalerweise lese ich nur Kommentare aber als ich las das 18000€ für Reitwege abgezweigt werden möchte ich Mal wissen warum nicht ein Teil der Hundesteuer für den Hunde Freilauf genutzt wird!?
    Der ist nämlich so peinlich für die Stadt Unna das Hundehalter lieber ihre Tiere außerhalb Freilaufen lassen.
    Was aber auch Schuld einiger Nutzer ist, die der Meinung sind sich benehmen zu können wie ihre Hunde.
    Trotz alledem Kacke sollte wenigstens zum Wegrand geschoben werden. Auch ein Reiter hat die Möglichkeit ein Utensil mitzuführen um die Äpfel bei seite zuschieben.

    • Hallo Thomas, danke für Ihre Nachfrage. Der Unterschied zwischen Reiterabgabe und Hundesteuer ist der, dass eine Steuer per se nie zweckgebunden ist. Sie fließt in den allgemeinen Haushalt ein. Die Abgabe für die Reitplakette ist hingegen eine Gebühr, die, wie die Sraßenreinigungsgebühr, zweckgebunden zu verwenden ist. Wir werden Ihre Frage aber gerne noch einmal gesondert thematisieren, das treibt sehr viele Hundehalter um. Liebe Grüße von der Redaktion!

  4. Ich ekel mich jedes Mal. Ich lebe im Bergischen und hier ist es völlig normal, das Gehwege von Pferden völlig zugeschissen werden. Für mich ungeheuerlich, da ich tatsächlich auch (!!!!) jedes Mal an Hundehalter denke, die jeden kleinen Haufen beseitigen – während man bei Pferden eine Schubkarre bräuchte. Es gibt für Pferde genau deswegen eine Vorrichtung, die hinten locker unter dem After hängt und alle ekligen Ausscheidungen auffängt. Warum ist das keine Pflicht ?? Und bitte hört mir auf von natürlichen guten Dünger zu schreiben. Es ist einfach total ekelhaft und verstörend scheiße auf einem Gehweg zu sehen, wo Frauen mit Kindern oder Kinderwagen hergehen….

  5. Dünger gehört auf Grünflächen und nicht auf geteerten Wegen. Ob Hund oder Pferd – bei beiden kommt die Ausscheidung aus demselben Loch. Es gehört sich einfach nicht… Oft wird auch in Kollonen geritten und alle dahinter sehen, was passiert. Es ist asozial es hinzunehmen. Ein Pferd scheißt hundertfach mehr, als ein Pudel. Beim letzteren kostet es aber 80€ ???? Erkläre mir bitte jemand die Relation. Es gibt für alles eine Lösung, man muss es nur wollen

  6. Möchte zu Fr. März Bezug nehmen: Einen Hund muss ich unter Kontrolle haben, warum nicht ein Pferd? Viel größer und gefährlicher, wenn es „losläuft“. Dass ein Pferd einfach „losläuft“, kaum dass man es nicht reglementiert, liegt vielleicht daran, dass Reiter und Pferde kaum noch Bindung zueinander haben, die Reiter meist Jugendliche sind, die gegen Bezahlung (!) ein paar Stunden mit dem Tier verbringen, weil der Besitzer damit eine Geldeinnahmequelle gefunden hat und sich nicht selbst kümmern muss. Vom Hundebesitzer wird verlangt, dass er sein Tier auslastet…der Pferdebesitzer lässt auslasten. Soviel dazu.
    Ordnungsamtmitarbeiter, die gerne durch den Bornekamp fahren und Besitzer nicht angeleinter Hunde ermahnen, müssen genauso Reiter ohne Kennzeichen ahnden. Bei Wiederholung Strafe durch Bußgeld.
    Hundebesitzer greifen mit einer über die Hand gestreiften Tüte die warme Hinterlassenschaft. Reiter nehmen im EIGENEN Umfeld Schüppe und Besen, oder besser gesagt, lassen von den Teenies nehmen. In Reitstall wird ganz pingelig drauf geachtet, auf asphaltierten Wegen nicht ’natürlich‘ zu düngen.
    Ein Pferd kann schwere Lasten tragen – man sieht es an manchem Reiter. Kann da nicht Schüppe und Besen am Sattel befestigt werden?? Die Hinterlassenschaft eingetütet ebenfalls? Naturfreunde können diese wahlweise gerne aufs nächste Feld bringen, zum düngen, oder auf die eigenen Erdbeeren streuen.
    Hand aufs Herz, liebe Reiter: es ist doch nur Bequemlichkeit.
    Und gefährliche, unkontrollierbare Pferde gehören an die Leine, auf vernünftig eingezäunte Flächen, und nicht auf die Straße. (Vielleicht zäunt ein Reiter/Pferdebesitzer ja mal eine Pferdewiese ein, wo Pferde miteinander spielen dürfen)

  7. Und was soll mir das sagen? Weil in Unna die Hundesteuer vergleichsweise billiger als in anderen Städten ist, dürfen Pferde überall hin machen? Ich habe auch noch kein Pferd mit Plakette gesehen. Und wenn ich ein Pferd damit sehe, welches auf den Weg scheißt, es dem Ordnungsamt mit Nummer melde, was passiert dann? Ich schätze mal nix, wie bei jeder anderen Beschwerde.

    • Nein, Ulle Boe, das soll Ihnen das gerade NICHT sagen. Auch Pferdehalter sollten die Hinterlassenschaften ihrer Tiere wegräumen. Die Hundesteuer- und Reitplaketteninfos sind schlicht zur Hintergrundkenntnis, auch, weil immer wieder gefragt wird, wieso die Stadt von der Hundesteuer keine Hundefreiflächen etc. anlegt. Beste Grüße!

  8. Es ist ja abenteuerlich, was hier manche Oberlehrer und Neider schreiben. 1. Waren die Pferde schon im Dienst des Menschen, als es noch keine Straßen gab.2. Ist der Kot eines Pferdes (Pflanzenfresser) im Gegensatz zu Hundekot (Fleischfresser) nach dem nächsten Regen weg. 3. Ist das Pferd ein Fluchttier, wo man sich schon konzentriert drum kümmern muss und nicht einhändig mit einer Schüppe auf der Straße rumkratzen kann. Dann kann das Pferd schon weg sein. 4. Ist es schon korrekt das ein Pferd auf die Straße gehört und nicht auf den Bürgersteig. 5. Es kann ja vieles ekelig sein, aber die Empfindlichkeit mancher zivilisierter Zeitgenossen ist doch ein wenig übertrieben. 6. Und das Leute Geld verdienen, wenn sie die Pferde von besser betuchten Mitmenschen bewegen, halte ich im Sinne des Tierwohls auch für sehr gut. Außerdem sollten wir alles begrüßen, was unsere Kinder an Sport treiben, anstatt am Computer zu vegetieren, oder anders auf dumme Gedanken zu kommen. 7. Liebe Redaktion, es tut mir ja leid, wenn ihr nichts wichtiges hab, über das ihr herziehen könnt, aber so kleinkariert irgendwelchen Neider nach dem Mund zu schreiben, muss nicht sein. Wir haben viel größere Sorgen als ein paar Pferdeäppel. Ich bin übrigens ehemaliger Reiter und Hundebesitzer und hatte auch schon vor 40 Jahren mit dieser Mißgunst zu kämpfen

  9. In Spanien Portougal Belgien England wurde die Hundesteuer schon vor 40 Jahren abgeschafft. In ganz Europa zahlt niemand mehr Hundesteuer nur in Deutschland wurde sich ausgedacht das man für gefährlich geltende Hunde dir Hundesteuer ja noch erhöhen kann. Weil es normal hier ist die Bürger zu beklauen und für Dumm zu verkaufen.

  10. Ich komme zwar nicht aus Unna, wohne aber in Arnsberg quasi nebenan. Auch hier ob im Dorf in dem ich wohne oder auch ab und an mal in der Stadt, liegt ständig Pferdekacke. Nutzen den zwar fürs Gewächshaus, aber diese faulen Möchtegern Snobs auf ihren Gäulen, könnten diese Hinterlassenschaften auch mal beseitigen. Aufn Feldweg, der Straße oder dem Bürgersteig, kam hier jedes Mal schon vor und leider Gottes hat mein Hund diese Äpfel auch schon gefressen.
    Ich habe mich bzgl diesem Themas mal schlau gemacht weil es mich einfach nur aufregt, dass ich von meinem Hund den Kot entfernen muss, wobei dieser I.d.r ohnehin Meterweit ins Gebüsch rein rennt, da er im Gegensatz zu anderen Dorfbewohnern nicht mitten aufn weg macht. Diese lassen es auch einfach liegen. Bei den Reitern jedenfalls, stand geschrieben, dass diese nachdem Ausritt dafür sorgen müssen, dass die kacke entfernt wird. Tja habe ich noch nie gesehen, warum auch, ist ja so anstrengend und aufwendig. Ist ja egal ob im Sommer bei heißen Temperaturen da schon die Maden rauskriechen und es irgendwann auch anfängt zu stinken und nicht mehr nur nach Heu riecht.
    Aber man wird ja hier ohnehin ungerecht behandelt in diesem Land. Junge Menschen werden immer als Verbrecher oder sonstiges gesehen von den alten, Hundehalter sind Schweine, Autofahrer sind Monster, Fahrradfahrer sind heilige, Raucher sind asozial. Diese Kette kann man endlos weiter führen.

  11. Im Dorf fahre ich nach dem Reiten hin und mache die Äpfel weg, oft haben sich die Leute diese aber schon als Dünger geholt. Im Gelände machen meine Zwei nur auf Wiesenstreifen am Rand, da lasse ich sie liegen. Hier wurden mehrere Kostbeutelspender für Hundebesitzer aufgestellt, die auch einige zum Teil gut nutzen. Wenn wir mal alle ehrlich sind, ist es natürlich leichter schnell mal den Hundekot einzupacken, als einen großen Pferdehaufen. Ich finde in Ortschaften muss es weg. Im Gelände ist es nicht so einfach, man kann ja auch nicht überall hinfahren und es wegmachen.

  12. @ Mönch:
    Zum Neid: ne, ich schaff mir nur – wenn – ein Tier an, dem ich gerecht werden will, einen Bezug dazu aufbaue. Und nicht andere organisiere…

    Punkt 1.) Wurde das Pferd „schon immer“ gefragt, ob es stolz ist, im Dienste des Menschen zu sein? Ich glaube wohl eher nicht. Benutzt wurde es schon immer, das trifft es wohl.

    Punkt 3.) Fluchttier: Warum wird es entgegen seines Instinktes zu Dingen und an Orte genötigt, wo Krach herrscht, es sich erschrickt? Auf Turniere verfrachtet, damit der Mensch sich loben lassen und Prämien kassieren kann?

    Punkt 6.) Das bedeutet, dass die Jugendlichen Geld bekommen müssten. Stattdessen müssen sie die besser betuchten Pferdebesitzer ja bezahlen. Ist somit schon arrogant. Und zum Sport: klar ist jede Sportart schön. Aber geben ist seliger denn nehmen. Für die abgenommene Arbeit und zum Wohl der Jugend muss dann erst recht das Sportgerät kostenlos zur Verfügung gestellt werden.

    Wer ein Tier sein „Eigentum“ nennt, muss seinen Dreck beseitigen. Und wie irgendwo oben schon erwähnt gibt es ja die praktische anhängbare Vorrichtung zum auffangen des Mistes. Klar ist Pferdemist nach dem Regen weg…da es bei uns gerne tagelang regnet.
    Aber bis dahin ist es erst recht eine Rutschpartie.

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