Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Unna mbH (WFG) erhält Fördermittel in Höhe von rund 1,6 Millionen Euro für die Einrichtung und personelle Besetzung eines Projektbüros zum sogenannten 5-Standorte-Programm. Dazu werden bei der WFG Kreis Unna vier Mitarbeiter eingestellt, die den mit dem Ausstieg aus der Steinkohleverstromung einhergehenden Strukturwandel in den zehn Städten und Gemeinden des Kreises Unna begleiten sollen.
Die entsprechenden Förderbescheide von Bund und Land überreichte Christoph Dammermann, Staatssekretär im
NRW-Wirtschaftsministerium, heute Landrat und WFGAufsichtsratsvorsitzenden Mario Löhr und den beiden WFGGeschäftsführern Sascha Dorday und Dr. Michael Dannebom.
Dammermann: „Die Kommunen haben viele spannende und innovative Ideen, brauchen aber personelle Unterstützung, damit aus diesen guten Ideen tolle Projekte werden. Mit den zusätzlichen Experten im Projektbüro können die ehrgeizigen Pläne im Kreis Unna nun zügiger umgesetzt werden. Das Programm leistet damit einen wichtigen Beitrag, um Beschäftigung und Wertschöpfung in den besonders vom Kohleausstieg betroffenen Kommunen schneller und nachhaltig zu sichern.“
Zum Hintergrund: Spätestens 2038 gehen in Deutschland alle Steinkohlekraftwerke vom Netz. Der Kreis Unna ist mit gleich vier Kraftwerksstandorten in Bergkamen (1), Lünen (2) und Werne (1) sowie insgesamt mehr als
1.000 Beschäftigten besonders stark betroffen.
Um die Wertschöpfungs- und Beschäftigungsverluste aufzufangen und den mit dem Ende der Steinkohleverstromung einhergehenden Strukturwandel zu meistern, stellt der
Bund für den Kreis Unna und die Städte Hamm, Herne, Duisburg und Gelsenkirchen bis zu 662 Mio. Euro für Strukturstärkungsprojekte zur Verfügung. Die Landesregierung setzt die Strukturhilfen mit dem 5-
Standorte-Programm um. Mit diesen Mitteln sollen innovative und konkrete
Projekte auf den Weg gebracht werden, um neue Perspektiven für die fünf
Wirtschaftsstandorte zu schaffen.
Damit dies im Kreis Unna erfolgreich gelingt, wird zentral bei der WFG ein Projektbüro eingerichtet. Mit den 1,6 Millionen Euro Förderung werden vier Projektmanagerstellen geschaffen und bis 2026 finanziert.
Die neuen WFG-Mitarbeiter fungieren auf Kreis- und Landesebene als Prozesslotsen: Von der
ersten Idee bis zum finalen Förderantrag unterstützen sie die Kommunen,
Institutionen und privaten Investoren bei der Qualifizierung ihrer Idee. Das
Spektrum der Projekte ist dabei groß: Von Bildungsprojekten bis zu neuen
Technologien sind vielfältige Ansätze möglich, um das Ziel von mehr Wertschöpfung und Beschäftigung zu erreichen. Die Projektmanager geben Hinweise zur Optimierung der Projekte, führen Akteure zusammen und
beraten hinsichtlich der förderkonformen Ausrichtung. Sie entwickeln aber
auch eigene Förderprojekte.
Darüber hinaus fungieren die Experten auch als Schnittstelle zu verschiedenen institutionellen
Einrichtungen wie der Business Metropole Ruhr, dem Wirtschaftsministerium, dem Projektträger Jülich oder der Bezirksregierung.
Die Stellen für die vier Mitarbeiter sind aktuell ausgeschrieben. WFG-Chef Sascha Dorday ist optimistisch: „Wir hoffen auf viele qualifizierte Bewerber, sodass das Projektteam spätestens im Sommer starten kann.“