Als den sprichwörtlichen Tropfen auf den heißen Stein kritisiert Heinz-Herbert Dustmann, Präsident der
Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Dortmund, das am 24. März vorgestellte „Maßnahmenpaket des Bundes zum Umgang mit den hohen Energiekosten“ (Bericht HIER).
Auch Berthold Schröder, Präsident der Handwerkskammer Dortmund, ist nicht zufrieden.
Heinz-Herbert Dustmann:
„Die Beschlüsse der Regierungskoalition können die großen Sorgen in der Wirtschaft nicht wirklich verringern.
Die Senkung der Energiesteuer für drei Monate ist aus Sicht vieler Betriebe nur ein Tropfen auf den heißen Stein – der besonders stark betroffenen Industrie kann sie ohnehin nicht helfen.
Die historisch hohen Strom- und Energiepreise bedrohen viele deutsche Unternehmen in ihrer Existenz. Teilweise war es bereits vor dem Krieg in der Ukraine aufgrund der hohen Energiepreise betriebswirtschaftlich sinnvoller, Maschinen und Anlagen abzustellen, anstatt zu produzieren.
Eine solche Entwicklung ist gefährlich für den Wirtschaftsstandort Deutschland mit vielen guten Arbeitsplätzen.
Nahezu alle Branchen sind inzwischen von den dramatischen Preissteigerungen bei Strom, Gas und Kraftstoffen betroffen. Daher benötigen viele deutsche Unternehmen kurzfristig klare Signale aus der Politik.
Die DIHK-Vollversammlung schlägt in einer Resolution zehn konkrete Schritte vor, um Unternehmen dauerhaft zu entlasten, die Energieversorgung, aber auch Beschäftigung und Produktion in Deutschland zu sichern. Zu den zehn Sofortmaßnahmen gehören unter anderem die Reduzierung der Abhängigkeiten, die Senkung von Steuern und Abgaben auf Strom- und Energiepreise und der Schutz vor Carbon Leakage.“
Berthold Schröder:
Leider greift das Energieentlastungspaket für unsere Betriebe noch zu kurz. Vor allem energieintensive Betriebe benötigen direkte Hilfen, um einer Insolvenzwelle vorzubeugen, da sie die aktuelle Preisentwicklung nicht alleine auffangen können.
Wir müssen gerade jetzt dafür Sorge tragen, die wirtschaftliche Kraft in den Unternehmen so gut es geht zu erhalten. Denn letztendlich können wir die Energiewende nur mit einem leistungsstarken Mittelstand schaffen.“