Frauen- und Mädchennetzwerk und Umweltberatungsstelle verteilen Rosen an Einrichtungen und Bürgerinnen:
Am 8. März ist Internationaler Frauentag. In Unna haben aus diesem Anlass Mitglieder des Mädchen- und Frauennetzwerks Unna, Mitarbeiterinnen des Gleichstellungsbüros, des Bereichs Umwelt der Kreisstadt Unna sowie der Umweltberatungsstelle der Verbraucherberatung Fairtrade-Rosen übergeben. Verteilt wurden die Rosen an Frauen in der Fußgängerzone und an Beschäftigte in Einrichtungen in der Unnaer Innenstadt.
Viele Frauen haben in der nun schon mehr als zwei Jahre andauernden Corona-Phase zum Teil neben ihrer Berufstätigkeit ihre Kinder betreut und/oder die Pflege von Angehörigen geleistet. Für diesen immensen persönlichen Einsatz wollten die Beteiligten mit einer Rose „Danke“ sagen. Parallel dazu wurde mit der Verteilung der Rosen aber auch wieder die Arbeit der Frauen gewürdigt, die im Gesundheitswesen, in Pflegeeinrichtungen, in Kindertageseinrichtungen oder auch im Frauenforum tätig sind.
Katja Sahmel, Gleichstellungsbeauftragte bei der Kreisstadt Unna, betonte aber: „Der diesjährige Weltfrauentag wird überschattet von der Situation in der Ukraine. Unzählige Frauen und Mädchen müssen ihre Heimat verlassen oder bangen um das Leben ihrer Männer oder anderer Familienangehöriger und Freunde. Wir denken heute daher auch ganz besonders an diese Frauen und hoffen, dass der Krieg bald ein Ende findet.“
Insgesamt wurden 2000 Fairtrade-Rosen an 15 Einrichtungen in der Unnaer Innenstadt (Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen, Kindertageseinrichtungen, Grundschulen und Frauenforum) verteilt. Die Fairtrade-Beauftragte des Bereichs Umwelt, Nicole Katsigiannis, überbrachte zudem Fairtrade-Schokoladentäfelchen.
Uta Wippermann-Wegener von der Umweltberatungsstelle der Verbraucherberatung wies darauf hin: „Es wurden nur fair gehandelte Rosen übergeben, die für eine Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen von Frauen in der Welt stehen sollen. Wir setzen damit ein weiteres Zeichen für Frauenrechte und internationale Solidarität.“
Interessierte Frauen konnten sich darüber hinaus an einem Infostand über die vielfältigen Angebote für Frauen in Unna informieren.
Weltfrauentag: Häusliche Gewalt bleibt große gesellschaftliche Herausforderung
Seit 1911 wird der „Internationale Tag der Frauen“, an dem weltweit auf Frauenrechte und die Gleichstellung der Geschlechter aufmerksam gemacht wird, organisiert. Der Tag will dazu ermutigen, sich für Geschlechtergerechtigkeit einzusetzen. 2022 lautet das Motto der Vereinten Nationen zum Internationalen Frauentag „Break the Bias“ (deutsch: „Stoppt die Voreingenommenheit“!“). Stereotype und Vorurteile gegenüber Frauen und Mädchen sollen damit genauso sichtbar gemacht werden wie auch die Folgen sozialer Ungleichheit aufgrund von Kategorisierungen. Dies soll den Kampf für Chancengerechtigkeit und Gleichstellung weiterbringen.
Auf ein anderes wichtiges Problem wollen Hartmut Ganzke, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion, und Angelika Chur, Vorsitzende des Ausschusses für Arbeit, Soziales, Inklusion und Familie, mit ihrem heutigen Besuch des Frauenforums im Kreis Unna e.V. und dem Informationsaustausch mit Geschäftsführerin Birgit Unger hinweisen:
Gewalt gegen Frauen gehört weiterhin weltweit für viele Frauen zu ihrem Alltag – auch bei uns in Deutschland. Studien gehen davon aus, dass jede vierte Frau im Alter von 16 bis 85 Jahren mindestens einmal in ihrem Leben von ihrem Partner oder Ex-Partner Gewalt erfahren hat. Wichtige Beratungs- und Anlaufstelle ist seit 35 Jahren das Frauenforum – angefangen mit der Eröffnung der Frauen- und Mädchenberatungsstelle und dem Beginn des Angebots eines Notruftelefons. Nach der Eröffnung des Frauenhauses 1988 wurden auf beidem aufbauend weitere wichtige und vielfältige Beratungs- und Unterstützungsangebote für betroffene Frauen im Kreis Unna entwickelt.
„Es geht am Weltfrauentag nicht um Sonderrechte, sondern um Menschenrechte. Dazu gehört insbesondere eine gewaltfreie Partnerschaft. Hier muss die gesamte Gesellschaft auch zukünftig aufmerksam sein und aktiv gegen Gewalt vorgehen.“, so Hartmut Ganzke und Angelika Chur nach ihrem Besuch im Frauenforum.