Über Pakistan, Hannover und Viersen sind sie nach Unna gekommen. Am Donnerstag (25. November) hat Bürgermeister Dirk Wigant die ersten Ortskräfte aus Afghanistan in Unna begrüßt.
Familie Fetrat – Vater Naeem Shah, Mutter Krishman und die beiden Kinder waren auf Einladung des Bürgermeisters zu Besuch im Rathaus.
Vater Naeem Shah hat in Afghanistan in vielen Projekten für die deutsche Bundesregierung gearbeitet. Aus diesem Grund wurden er, seine Frau und die beiden Kinder aus dem Krisengebiet als sogenannte Ortskräfte bei ihrer Flucht unterstützt.
„Die Situation vor Ort war für uns absolut hoffnungslos, nachdem die Taliban die Macht übernommen haben“, erzählt Naeem Shah Fetrat. Vieles sei von den Taliban zerstört worden, so dass es keine Perspektive für ihn und seine Familie gegeben habe. Durch Verfolgung und Tötung habe sich das Leben in Afghanistan grundlegend geändert. Korruption, auch vorher schon an der Tagesordnung, Wahlmanipulation – „wir haben es in Afghanistan nicht geschafft, eine stabile Demokratie aufzubauen.“
Vieles in seinem Land sei eben durch die Religionen geprägt. Andersgläubige oder auch -denkende seien verraten worden. „Ich konnte nicht mal mehr meinen engsten Freunden trauen“, erzählt Naeem Shah Fetrat.
Doch nun hofft er mit seiner Frau und den beiden kleinen Kindern in eine neue Zukunft starten zu können. „Es ist sehr schön, wie meine Familie und ich hier in Unna aufgenommen worden sind“, dankte Naeem Shah Fetrat dem Bürgermeister. Dirk Wigant erkundigte sich nach dem Verbleib der restlichen Familienmitglieder.
Mit ein bisschen Bangen schaut Naeem Shah Fetrat noch in sein Heimatland, musste er dort seine Mutter und Schwester zurücklassen. Seine Brüder, die ebenfalls für ausländische Regierungen tätig waren, konnten auch das Land verlassen.
Naeem Shah Fetrat und seine Gattin sind studierte Sozialwissenschaftler, Naeem Shah hat zudem noch einen Abschluss in Internationalem Recht. Beide möchten so schnell wie möglich die deutsche Sprache lernen. „Vor allem wünschen meine Frau und ich uns eine gute Ausbildung für unsere Kinder.“
Quelle Pressemitteilung Stadt Unna