Traglufthalle für Eissport für 4 Mio. Euro? Stadt Unna kommt auf 10,3 Mio. – „Kalkulation des KJEC nicht darstellbar“

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Symbolbild Pixabay


Eine neue Traglufthalle für den Eissport hatte der Königsborner Eishockeyclub KJEC beantragt. Sie werde höchstens 4 Millionen Euro kosten und keine Folgeinvestitionen der Stadt benötigen. Als Standort wäre das ehemalige Freizeitbadareal in Massen avisiert.

Nachdem der Rat die Verwaltung aufgefordert hatte, eine Kostenkalkulation für den Neubau einer Traglufthalle vorzulegen, hat Unnas Erster Beigeordneter Jens Toschläger am Donnerstagabend (4. November) in der Sitzung des Rates diese verifizierte Kostenschätzung für den Neubau einer Traglufthalle vorgestellt.  

Bei rund 10,3 Millionen Euro liegen nach Ermittlung aller Kosten durch die Verwaltung die möglichen Baukosten für eine Traglufthalle – eine ganz massive Differenz zur Kostenschätzung des Königsborner Jugendeishockeyclubs (KJEC), die bei rund 4 Mio. Euro liegt.

Diese Differenz ergibt sich laut Stadtverwaltung unter anderem dadurch, „dass der KJEC vor allem Nettoangaben bei seiner Kalkulation dargestellt hatte. Alleine dadurch ergibt sich statt des ursprünglich angegebenen Endbetrages in Höhe von 3.931.681,18 Euro eine vorläufige Endsumme in Höhe von 4.678.700,60 Euro“, schildert die Verwaltung in ihrer Zusammenfassung für die lokale Politik.

„Im Weiteren sind die Kosten für den Rohbau im Mengen- und Kostenansatz zwar für die Verwaltung nachvollziehbar, allerdings sind in der Kalkulation des KJEC nur ,Grobpositionen  berücksichtigt“, heißt es weiter zur Kostengegenüberstellung: So sei bei der technischen Gebäudeausrüstung ist in der Kalkulation des KJEC kein Ansatz für eine Lüftung für Duschen und WCs ausgewiesen. Für die Sanitärgegenstände gibt es keine Ansätze für Grundleitungen, Frischwasserleitungen etc. Ebenfalls nicht aufgenommen sind die Kosten für die Wärmedämmung oder Verblendung, Kosten für die Außenanlagen wie Parkplätze, Wege, technischen Anlagen in den Außenanlagen oder Baunebenkosten. 

Das nüchterne Fazit der Stadt Unna:

„Insofern ist der vom KJEC vorgegebene Kostenansatz in Höhe von vier Millionen Euro für den Neubau einer Traglufthalle nicht darstellbar.“

Die Power Point Präsentation ist unter untem angefügten Link abrufbar:

Präsentation Traglufthalle (Copyright: Kreisstadt Unna)
https://www.presse-service.de/medienarchiv.aspx?medien_id=237173

Bürgerbegehren formal unzulässig:

Parallel zu diesen Neubauplänen hat „Unna.braucht.Eis“ wie berichtet ein zweites Bürgerbegehren für den Erhalt der alten Eissporthalle ins Rollen gebracht – nach einem Antrag auf Vorprüfung wäre das Begehren in der aktuellen Form unzulässig. Die Formulierung sei zu ungenau, der Verein bekommt die Gelegenheit zum Nachbessern.

3 KOMMENTARE

  1. Mhhhh hier stellt sich man als Bürger doch die Frage????? Ob das nicht schon ein methodisches vorgehen der ach so hoch dotierten Gemeindevertreter (Es bilden die Beigeordneten gemeinsam mit dem Bürgermeister den Gemeindevorstand)
    !! Konzepte künstlerisch neu zu Preisgestalten??
    Baukosten setzen sich zusammen aus den Kosten für das Bauwerk (reine Baukosten genannt) sowie den Kosten für Außenanlagen und den sonstigen Kosten (Baunebenkosten genannt)
    In der Regel können für die Errichtung eines Bauwerks etwa 15–20 % der ermittelten Baukosten als Baunebenkosten angesetzt werden.
    Quelle Wiki (DIN 276)
    HIER wird lieber tagelang ein Weg gesucht um ein Projekt ( für Kinder und Jugendlichen) solange zu zerreden bis Gras über die Sache wächst
    Das Geld was hier über denn Zeitraum der jetzt schon fast Drei Jahre ( Kosten für Rat , Berater,usw) hätte bei weitem zur Wiederherstellung der defekten Kältetechnik ( unter dem Gesichtspunkt Wiederertüchtigung/ Bestand Schutz)mehr als ausgereicht
    Desweiteren hätte Fördermittel zur Barrierefreiheit beantragt werden können und mit Vergabe an KSV und KJEC als Mieter hätte diese ebenfalls Forderung erhalten können usw.
    ABER NEIN lieber wird nach Fehler gesucht ( man nehme zb das Kurpark Projekt Gradierwerk) anstatt sich der Möglichkeiten die es gibt zu bedienen. Hier sollte man sich fragen ob es vielleicht daran liegen kann das Projekte die nicht aus federführenden Händen kommt keine Möglichkeit auf Erfolg hat
    Und noch einmal WAS ERWARTET man ,das der Briefumschlag mit dem Geld beim Konzept bei liegt und man nur zur Eröffnung die Schleife durchschneiden muss??!! Wo ist das Problem aus denn Konzepten ( die Bürger geliefert haben) ein Projekt für Kinder und Jugendliche zu gestalten

  2. Ich habe die Eishalle Unna satte 25 Jahre lang als Eisläufer genutzt – während meiner Jugend war ich über einen längeren Zeitraum täglich dort (sonntags oft während der gesamten Öffnungszeit von 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr). Logischerweise verbinde ich unendlich viele schöne Erinnerungen mit dieser Zeit (u. a. Live-Auftritte der Band „Extrabreit“ oder „Weltrekord längster Fackellauf auf Eis“, „Disco on Ice“, Abtaufêten etc.) und dies dürfte Tausenden Menschen ebenso ergehen, die Stammgäste der Eishalle Unna waren oder dort mehr oder weniger erwachsen geworden sind. Anfänglich war ich der Hoffnung, dass die Stadt Unna ein ernstes Interesse am Erhalt der Eishalle Unna haben könnte. Leider hat sich diese Hoffnung sehr schnell zerschlagen, denn es wurde nach kurzer Zeit deutlich, dass die Einrichtung nie und nimmer erhalten / neu konzipiert wird. Inzwischen bin ich es satt, immer wieder neue Negativ-Nachrichten i. S. Eishalle Unna zu lesen, so dass ich sie an meinem PC i. d. R. gleich beiseite schiebe. Schlussendlich gibt es nur ein Fazit: Armselig und überaus traurig, wie die Politik mit dem Bürgerbegehren und vor allem mit der Jugend in Unna umgeht! Diese Stadt blutet immer weiter aus (siehe bevorstehender Weggang Fa. C&A und bevorstehender Umzug der Fa. Deichmann aus der Innenstadt, sinkende Einwohnerzahl, fehlende Jugendeinrichtungen pp.). Wie hier bereits gepostet wurde: Konzepte für Kinder und Jugendliche sind weit und breit nicht in Sicht …… Traurig!

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