Um den Radverkehr zu beschleunigen, plant die Kreisverwaltung mehr Vorfahrt für Radler: Einige Radwege im Kreis Unna sollen gegenüber querendem Verkehr Vorrang erhalten. Heißt, der motorisierte Verkehr muss an diesen Stellen stoppen und warten, ob Radler kreuzen. Vorfahrt für den untergeordneten Verkehr also.
Die CDU-Kreistagsfraktion hält dieses Vorhaben für brandgefährlich. Offenbar wolle sich die Kreisverwaltung mit ihren Chef, Landrat Mario Löhr (SPD), über die Bedenken von Löhrs eigener Kreispolizeibehörde hinwegsetzen.
Die Polizei hatte nämlich in der Akteursbeteiligung zum Kreisradverkehrskonzept 2021 die beabsichtigte Vorfahrt von Radwegen gegenüber querenden Straßen kritisiert: Das sei gefährlich für die Radler.
„Der Argumentation der Kreispolizeibehörde ist im Sinne der Verkehrssicherheit zu folgen. Wir sorgen uns vor allem um die Sicherheit der Fahrradfahrer“, betont CDU-Kreisvorsitzender Marco Morten Pufke.
„Übergeordneten Straßen ist Vorfahrt zu gewähren. Dieses Gebot ist bei allen Verkehrsteilnehmern tief verankert. Ein Abweichen von diesem Grundsatz kann zu Unfällen führen. Der schwächere Verkehrsteilnehmer wähnt sich in falscher Sicherheit und nimmt sein Recht auf Vorfahrt in Anspruch.“
Pufke merkt abschließend an:
„Spannend wird in diesem Zusammenhang zu beobachten sein, wie sich Landrat Mario Löhr bei der Abstimmung im Kreistag verhält. Löhr ist Chef der Kreisverwaltung und gleichzeitig Leiter der Kreispolizeibehörde.“
Das Radverkehrskonzept Kreis Unna 2021 wird, so heißt es in der Vorlage des Kreises, „als zukunftsorientiertes Konzept für die Stärkung und Attraktivierung einer umweltfreundlichen und intermodalen Mobilität für den Kreis Unna beschlossen.
Der Landrat wird auf Grundlage des Radverkehrskonzeptes Kreis Unna 2021 beauftragt, innerhalb eines Jahres für die Kreisstraßen ein Radwegebauprogramm aufzustellen.
Die Städte und Gemeinden des Kreises Unna sowie der Landesbetrieb Straßen.NRW werden gebeten, für die in ihrer Baulastträgerschaft liegenden Netzbestandteile die Umsetzung aktiv zu unterstützen und voranzutreiben, um einer Gesamtkonzeption für den Kreis Unna gerecht zu werden.
Es ehrt die Polizei und H. Pufke wenn sie um die Sicherheit der Radfahrer besorgt sind.
Als Autofahrer fühle ich mich aber eher als Idiot denn offensichtlich bin ich zu blöd neue Situationen zu begreifen da ich ja nach einmal gelerntem Grundsatz und nicht nach aktueller Situation fahre.
Warum bitte können nicht alle Verkehrsteilnehmer als gleichberechtigt angesehen werden. Gleiche Rechte, somit aber auch gleiche Pflichten, Verantwortung und Konsequenz bei Nichtbeachtung.
Wenn die Verkehrswende ernst genommen werden sollte ist dass das Rad nicht Freizeitvergnügen sondern Fortbewegungsmittel um möglichst auf dem schnellsten Weg von A nach B zu kommen.
Warum läuft das in anderen Ländern (und einigen deutschen Städten) unproblematisch?
Je nach Prio haben dort entweder Radfahrer oder der Autoverkehr Vorfahrt. Ganz einfach und eindeutig geregelt vor dem „Begegnungsbereich“. Das begreifen dort sogar die deutschen Urlauber. Und ich gehe mal davon aus dass nicht der Autoverkehr auf dem Ring oder sonst einer wichtigen Achse ausgebremst wird sondern eher der brötchenholende Frührentner in Rünthe der dem Radfahrer auf der Köcknertrasse Vorfahrt gewähren soll auf dem Weg zur Arbeit..