„Gefährdungslage“ an Synagoge Hagen -16-Jähriger plante mutmaßlich Anschlag

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Davidstern - Foto: S. Rinke

Nach einem Großeinsatz der Polizei gestern Abend an der Synagoge in Hagen wurden mehrere Personen festgenommen. Ein 16-jähriger Syrer soll mutmaßlich einen Sprengstoffanschlag vorbereitet haben, berichtetete am Donnerstagvormittag die WELT. Der Hinweis kam demnach von einem ausländischen Geheimdienst.

Die Dortmunder Polizei hatte am Abend auf ihrem Blaulichtportal lediglich kurz von einer „Gefährdungslage“ im Umfeld des jüdischen Gotteshauses berichtet. Um 1.30 Uhr folgte eine ebenso kurze Entwarnung:

„Wie bereits mit einer Pressemitteilung berichtet, gab es am Mittwochabend (15. September) einen Polizeieinsatz an einer jüdischen Einrichtung in Hagen. Die polizeilichen Maßnahmen vor Ort sind abgeschlossen. Es konnten vor Ort keine Hinweise auf eine Gefährdung festgestellt werden.

Die Polizei befindet sich weiterhin im stetigen Kontakt mit der betroffenen jüdischen Gemeinde.

Zusätzlich findet eine enge Abstimmung mit den weiteren jüdischen Gemeinden in NRW statt. Ziel der Polizei ist es, die Sicherheit all dieser Einrichtungen zu gewährleisten. Derzeit liegen uns keine Hinweise auf eine Gefährdung weiterer Einrichtungen vor.“

Das entspricht aber offenbar nicht ganz der aktuellen Faktenlage. Inzwischen gab es mehrere Festnahmen, darunter die des vom Innenministerium bestätigte Verhaftung des 16 Jahre alten Syrers.

Der Hinweis kam demnach von einem ausländischen Geheimdienst. Er warnte vor einem mutmaßlichen Islamisten in Deutschland, der sich im Internet verdächtig verhielt. Der Extremist soll in einem überwachten Chat von einem Sprengstoffanschlag auf eine Synagoge gesprochen haben.

Die Ermittlungen führten zu dem Jugendlichen, der in Hagen in einer Wohnung mit seinem Vater lebt.

Ausführen wollte er deen Anschlag offenbar am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur. Der dafür geplante Gottesdienst am Mittwochabend wurde kurzfristig abgesagt.

Hundeführer mit mehreren Polizeihunden durchsuchten die Synagoge und das benachbarte Gemeindehaus. Sprengstoff wurde nicht gefunden.

UPDATE der Dortmunder Polizei von 12.35 Uhr:

Durch polizeiliche Einsatzmaßnahmen wurde eine konkrete Gefährdung verhindert. Die kriminalpolizeilichen Ermittlungen führten zur Identifizierung und Festnahme eines 16-jährigen Hageners. (16.09.2021, 08:00 Uhr)

Bei der Durchsuchung seiner Wohnung konnten drei weitere Personen angetroffen werden. Inwieweit ein Tatverdacht besteht, ist Gegenstand der aktuellen Ermittlungen, die bei der Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf – Zentralstelle Terrorismusverfolgung Nordrhein-Westfalen – wegen des Vorwurfs der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat geführt werden.

Parallel finden Durchsuchungsmaßnahmen in Objekten in Hagen statt. Die aktuellen Ermittlungen dienen dazu, einen Tatverdacht zu erhärten oder auszuräumen.

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