„Immer wieder kommt es in Unna zu Beschwerden bei den Stadtbetrieben, da Feld- und Wegraine zu kurz, zu lang, zu häufig oder zu selten gemäht werden“, stellen Unnas Grüne fest.
„Anhand der Beschwerden zeichnet sich das Konfliktpotential schon ab.“ Diesen Konflikten will die Partei mit einem regelmäßigem Runden Tisch begegnen.
Sie schreibt:
„Während Imker fehlende Blüten für ihre Bienen beklagen, Jäger mangelnde Deckung und Nahrung für das Niederwild und Naturschützer den Rückgang von Insekten und Feldvögeln und daher blühende und bewachsene Feldränder empfehlen, bevorzugen Hundebesitzer kurzes Gras für ihre Vierbeiner.
Radfahrer stören sich an überhängenden Gräsern, Landwirte befürchten mehr Unkräuter in ihren Beständen oder Ordnungsliebenden ist der „wilde“ Bewuchs schlicht zu unordentlich.
Ein runder Tisch mit Teilnehmenden aus Verwaltung, Landwirtschaft und Politik soll daher ein Konzept zur Weg- und Feldrain- Pflege erarbeiten, dass die unterschiedlichen Kriterien bewertet und entsprechend eine Pflegeempfehlung, nach den Kriterien des LANULV, für Unna erstellt.
Besonders wichtig ist die Einbindung von Landwirtinnen und Landwirten, da sie Anlieger im Außenbereich sind.
Die Landwirtschaftskammer NRW führt einzelbetriebliche Naturschutz- und Biodiversitätsberatungen auch zum Thema Feldraine durch. Daher sollte der runde Tisch auch mit Expertinnen der Landwirtschaftskammer besetzt werden.
Da es im Wesentlichen um Verkehrssicherung geht, wäre es gut, wenn verwaltungsseitig Fachpersonal aus dem Bereich Straßenverkehr am Runden Tisch teilnimmt.
Eine kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit soll dabei die Akzeptanz in der Bevölkerung erhöhen. Infoschilder an beliebten Rad- und Fußwegen können über insektenfreundliche Blühstreifen aufklären.
Aber auch Presseberichte und Vorträge über die Bedeutung der Wegränder können Vorbehalte abbauen.
Weiterhin muss der Öffentlichkeit erklärt werden, warum machen Feldränder gemäht werden und manche nicht, denn die ökologischen Anforderungen sind vielfältig.
So bewirkt eine Frühsommermahd langfristig blühende Kräuter und fördert so das Nahrungsangebot blütensuchender Insekten, entzieht aber auch gleichzeitig vielen strukturbewohnenden Tierarten die Lebensgrundlage oder gefährdet brütende Vogelarten.
Ein ökologisches Pflegekonzept ist nicht statisch, daher sollte der runde Tisch auf Dauer stattfinden.“
Quelle: Die Grünen Unna