„Unna wach auf“, steht auf dem Plakat, das der letzte der (wenigen) Teilnehmer beim Marsch in die City hochhält, „montags um 18 Uhr.“
Der kleine Umzug mit Plakaten und Musik erregte am gestrigen Abend (9. August) amüsiertes Interesse an der Hertingerstraße, wo die kleine Gruppe Demonstranten mit Megaphon voran am Meisterhaus vorbei in die City zog. Dazu spielte Musik.
„Das sind aber nicht sehr viele“, urteilte ein Zusehender skeptisch. Gleichwohl sind diese „nicht sehr vielen“ hartnäckig in ihrem Anliegen.
In der Regel jeden Montag am frühen Abend geht seit nun 8 Monaten Monaten eine Handvoll Coronaregel- und Impfskeptiker auch in der Kreisstadt auf die Straße. Zuweilen schickten uns Leserinnen und Leser kurze Videoclips oder Fotos zu mit der (wegen der überschaubaren Teilnehmermenge) oft irritierten Frage: „Was machen die da? Sind das Impfgegner? Was wollen sie?“
Wogegen bzw. wofür die kleine Gruppe auf die Straße geht, tut sie auf ihren Plakaten kund. Es sind Aufforderungen und Fragen, wie sie auch bei anderen derartigen Kundgebungen zu lesen sind.
„Krank trotz Impfung?“ fragt zum Beispiel ein Plakat. „Grundrechte sind nicht verhandelbar“, stellt ein anderes fest. Ein Teilnehmer ballt auf dem Marsch in die City kurz seine die Faust.
Die offiziell angemeldete Versammlung in Unna gibt es konkret seit dem 15. Januar 2021, sagte uns Polizeisprecherin Vera Howanietz. In der Regel findet sie seither jeden Montag statt, mit einem kleinen Umzug und Abschlusskundgebung auf dem Alten Markt. Es sind meist ca. ein Dutzend Teilnehmer, mal einige mehr, mal einige weniger so wie gestern.
„Namentliche Angaben zum Anmelder machen wir, wie auch bei anderen Versammlungen, grundsätzlich nicht“, erklärt die Polizeisprecherin. Bei der gestrigen Versammlung marschierten auch ein früheres und ein amtierendes Mitglied des Unnaer Stadtrates mit, die für gegensätzliche politische Richtungen stehen.