Nach Tierquälereiskandal: Mecke sichert „lückenlose Aufklärung“ zu – „In 70 Jahren niemals Tierschutzverstöße in unserem Unternehmen“

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Die Polizei war vor Ort bei der Fleischerei Mecke. (Foto: SOKO Tierschutz)

Nach dem öffentlichen Aufschrei über die von der SOKO Tierschutz enthüllten brutalen Tierquälereien in einer Werner Viehsammelstelle (wir berichteten) hat heute (3. August), eine Woche nach der Veröffentlichung der schockierenden Videos, erstmals Metzger Mecke selbst eine öffentliche Stellungnahme gegeben.

Dass er den beiden Mitarbeitern, die auf Videoaufnahmen brutal auf abgemagerte Kühe einprügeln und sie an Seilwinden umherschleifen, fristlos gekündigt hätte, hatte Mecke bereits in einer kurzen Stellungnahme auf der Fleischerei-Website kundgetan.

Heute gab er gegenüber den Medien eine ausführliche Erklärung ab (hier im Wortlaut).

„Die Video-Aufnahmen aus unserer Tiersammelstelle haben in den letzten Tagen hohe Wellen geschlagen, die mich und mein Unternehmen förmlich überrollt haben. Insofern bitte ich um Verständnis dafür, dass ich zu den Geschehnissen erst heute „offiziell“ Stellung nehme.

In den knapp 70 Jahren seit Bestehen unseres Familienunternehmens gab es bei uns bisher niemals Tierschutz-Verstöße. Wir sind entsetzt darüber, dass es nun in einem Teil unseres Unternehmens zu einem derartigen Verstoß gekommen ist.

Die beiden betreffenden Mitarbeiter sind selbstverständlich sofort fristlos gekündigt worden.

Ich bin mir im Klaren darüber, dass ich als Betriebsinhaber die Verantwortung hierfür übernehmen werde. Diese Verantwortung nehme ich an. Und dieser Verantwortung stelle ich mich.

Dieser Mann holt kräftig aus… was dann passiert mag man sich nicht vorstellen. (Quelle SOKO Tierschutz)

Die Geschehnisse kann ich nicht ungeschehen machen. Ich bedauere sie zutiefst und bitte in aller Form um Entschuldigung dafür. Was ich jetzt als Betriebsinhaber tun kann und tun werde, ist dafür zu sorgen, dass in unseren Betrieben nie wieder Ähnliches geschieht. Genau das werde ich mit aller Konsequenz umsetzen.

Ich werde mit absoluter Offenheit und in enger Zusammenarbeit mit den Behörden alles tun, um die Vorfälle lückenlos aufzuklären. Darüber hinaus werde ich aber noch mehr tun, um meinen guten Namen und das Vertrauen in unser Unternehmen wiederherzustellen.

Ich werde über die gesetzlichen Anforderungen hinaus in Zusammenarbeit mit einem neutralen, externen Berater unsere sämtlichen Betriebe und Abläufe überprüfen. Das gilt nicht nur für die betroffene Sammelstelle, sondern für alle Unternehmensteile: Für die Fleischerei Mecke mit Schlachterei, für den Pferdehandel, wie auch für die Tierfuttererzeugung für Zoos und Tierparks und die dazu gehörige, eigenständige Schlachterei.

Ich führe als Betriebsinhaber mehrere Betriebe. Ich habe mir selbst den Vorwurf zu machen, dass ich in einzelnen Betriebsteilen nicht mehr nahe genug am täglichen Geschehen war. Dies werde ich ändern. Durch mehr Transparenz, durch wirksamere Kontrollen und wenn nötig durch die Aufgabe von Unternehmensteilen.

Ich betreibe unser Unternehmen in dritter Generation. Ich und meine Familie sind eng mit unserer Region verwachsen. Wir wollen unseren guten Namen wiederherstellen – gerade auch für Mitarbeiter, Kunden und Partner. 

Bei Ihnen allen möchte ich mich noch einmal für das Geschehene entschuldigen. Nun mache ich mich mit aller Konsequenz an die Arbeit, das verlorene Vertrauen Stück für Stück wieder zu gewinnen.“

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