„+++ Wochenende örtlich schwere Gewitter +++“
Schon seit Tagen warnt der Wetterkanal Kachelmannwetter.com vor dem nächsten schweren Unwetterwochenende, das erneut – so verdichten sich jetzt zur Wochenmitte die Prognosen – auch wieder die Flutkatastrophengebiete der vergangenen Woche im Westen Deutschlands treffen werden.
Auch im Kreis Unna müssen die Menschen ab Samstag erneut auf Gewitter und ergiebige Regenfälle gefasst sein.
Das Foto zeigt die Modellberechnung für Samstagabend, 24. Juli, 19 Uhr.ä, für den Kreis Unna und seine Grenzgebiete.
Der meteorologische Dienst des populären früheren „Fernseh-Wetterfroschs“ Jörg Kachelmann hatte als einer von Wenigen bereits frühzeitig vor den katastrophalen Regenfluten des Mittwochs vergangener Woche (14. Juli) gewarnt.
Auf Twitter fand Kachelmann nach den Jahrhundertüberflutungen klare Worte für das aus seiner Sicht umfassende Versagen der öffentlich- rechtlichen Medien in dieser – vorhersehbaren und -gesagten – Katastrophe.
Mit Blick auf das kommende Wochenende fasst der Meteorologe das Erwartbare wie folgt zusammen:
„Das ECMWF sieht für Samstag in NRW erstmal keine wilden Sachen, wobei örtlicher Starkregen in den Hochwassergebieten schon kritisch sein kann.
Am Sonntag ist dann wohl mehr Energie drin, es werden einige Gewitterstaffeln mit Unwetterpotenzial angedeutet. Das könnte problematischer werden.
Im Süden hat das Modell an beiden Tagen einige Schwergewittersignale im Angebot.“
Hier die Karte von Samstag 19 Uhr (andere Karten über Menü)
https://kachelmannwetter.com/de/modellkarten/euro/2021072112/deutschland/signifikantes-wetter/20210724-1700z.html
Wie sich die Katastrophe vom 13. Bis 15. Juli 2021 zusammenbraute:
Mitte Juli 2021 verlagerte sich ein ausgeprägtes Höhentief von Frankreich weiter zu den Alpen und nach Süddeutschland. Es lenkte an seiner Vorderseite sehr warme bis heiße und feuchte Luftmassen bis in den Norden und Osten Deutschlands, gleichzeitig kühle Atlantikluft in den Süden und Südwesten Deutschlands.
Diese Konstellation sorgte für Rekordregenfälle in Teilen von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz.
In einem umfangreichen Beitrag verifiziert Kachelmanns Wetterdienst die Vorhersage vom Sonntag, 11. Juli 2021, bis zum Eintreffen des Ereignisses vom 13.07.2021 bis 15.07.2021 mit verschiedenen Wettermodellen und beleuchtet die kurzfristige Entwicklung ab dem 13.07.2021 bis hin zum Morgen des 15.07.2021. Dazu wurden unter anderem die Vorhersagen hochaufgelöster Wettermodelle, Radarbilder und Sturzflutwarnungen herangezogen.
Sonntag, 11. Juli 2021 – Hinweise auf gefährliche Unwetterlage
„Die Berechnung des europäischen Wettermodells (ECMWF) zeigte am Sonntagmorgen bereits eine brisante Wetterlage für Deutschland. Ein Höhentief (Cut Off) soll sich von Dienstag bis Mittwoch von Frankreich her nach Deutschland verlagern (Europakarte unten links) und an seiner Nord- bis Nordostflanke sehr warme bis heiße, aber vor allem auch extrem feuchte Luftmassen bis in den Westen Deutschlands führen. Die Werte für das atmosphärische Niederschlagswasser (Karte Deutschland rechts) übersteigen dabei oft 40 mm. Diese extrem feuchte Luftmasse soll durch das Höhentief mit Zentrum über den Süden Deutschlands von Nordrhein-Westfalen bis nach Rheinland-Pfalz und Benelux intensiv gehoben werden, was zu extremen Regenfällen führt.“
Vier hochaufgelöste Wettermodelle vom Dienstagabend (13.07.2021) mit der Niederschlagsberechnung bis Donnerstagmorgen sahen alarmierende Niederschlagsmengen in den später dann auch betroffenen Regionen in NRW bis nach Rheinland-Pfalz.
Zwei Wettermodelle rechnten sogar den „Hotspot“ bei Hagen.
Es wurde nun weiter bestätigt: In den kommenden 24 bis 36 Stunden würde es im Westen zu teils extremen Regenfällen kommen, die Hochwassergefahr war enorm.
Unten Auszüge aus dem Kachelmann-Liveticker vom Mittwoch bzw. der Nacht – während die Öffentlich-Rechtlichen Sender (WDR, ARD) ihr „Normalprogramm“ abspulten.
„00:55 Uhr: Leider besorgniserregende Berechnungen für NRW. Das neue ID2 Modell für NRW macht teils extreme >200mm/24h am heutigen Mittwoch. Leider ist in Hagen schon bald die erste 100 mm erreicht… Alle hochaufgelösten Modelle sehen aber im Süden, Südwesten und Westen NRW teils 100-150mm und vereinzelt auch mehr!
08:50 Uhr: Extreme Regenmengen mit 100 bis 200 mm sind … heute in NRW recht wahrscheinlich, wo exakt diese fallen, lässt sich erst sehr kurzfristig mit dem Radar absehen…
Die Berechnungen der Wettermodelle bestätigten sich, und am Nachmittag intensivierte sich der Niederschlag vom nördlichen NRW her… Zwischen etwa 18 und 21 Uhr kam es zu anhaltendem Starkregen, bei bereits sehr brisanter Hochwasserlage zuvor. Mit Aufziehen der neuen Starkregenfälle am Abend war klar, dass es in den kommenden Stunden zu katastrophalen Auswirkungen kommen würde.“
Quelle: https://kachelmannwetter.com/de