Das erste sonnige Wochenende ohne Ausgangssperre und mit Wiedereröffnung der Außengastronomie in Dortmund – die Großstadtpolizei zieht am Sonntagabend 30. Mai, umfassend Bilanz.
Das Polizeipräsidium hatte wie berichtet zusätzliche Polizeikräfte eingesetzt. Folgende „nennenswerte Einsätze“ waren abzuarbeiten:
Eine Streifenwagenbesatzung erwischte am Freitagabend eine 15-Jährige auf ihrem Roller ohne Helm und mit abgelaufenem Versicherungskennzeichen. Das Mädchen wehrte sich erheblich gegen die Polizeikontrolle, weigerte sich, ihre Ausweispapiere zu zeigen.
Auch an ihrer Wohnanschrift wollte sie sich nicht ausweisen, es kam im Hausflur zu tumultartigen Szenen, als vier Familienangehörige (3 w, 20, 24 und 45 Jahre, 1 m, 35) das Polizistenduo im Hausflur und draußen auf der Gerlachstraße angriffen.
Als die 15-Jährige im Streifenwagen untergebracht war, konnten – durch Unterstützungskräfte – auch die vier Angreifer vorläufig in Gewahrsam genommen werden. Sie mussten teilweise von den Beamten zu Boden gebracht werden. Weitere Unterstützungskräfte der Polizei beschäftigten sich gleichzeitig noch mit mehreren Dutzend Schaulustigen.
Die Polizei ermittelt zum Straftatbestand der Gefangenenbefreiung und prüft, wieso die aggressiven Familienmitglieder
„... die Polizei gezielt über eine längere Dauer angriffen und währenddessen von Schaulustigen forderten, Videos zu fertigen. Videos schüchtern Polizisten nicht ein!“
Prügel am Phönixsee
Am „You Point“ am Phönixsee prügelten sich zwei 16- und 18-Jährige mit einer ca. 10-köpfigen anderen Jugendgruppe. Der 16-Jährige stürzte von einem Faustschlag getroffen, eine noch unbekannte Anzahl Jugendlicher trat auf den am Boden Liegenden ein.
An der Haltestelle Phönixsee Viadukt geriet ein 17-jähriger Hagener und mehreren Jugendlichen in Streit, wurde nach eigenen Angaben geschlagen und gestoßen und wehrte sich mit Steinwürfen. Ein 17-Jähriger, der dem Hagener zu Hilfe eilen wollte, verletzte sich ebenso.
100 betrunkene Feiernde nachts an der Möllerbrücke
Zu Ruhestörungen und entsprechenden Polizeieinsätzen kam es Freitag- wie Samstagnacht immer wieder im Bereich der Möllerbrücke und des Westparks. Die Polizei war mit starker Präsenz immer wieder vor Ort.
In der Nacht zu Sonntag feierten an der Möllerbrücke rund 100 betrunkene Personen.
Die Polizei sprach per Lautsprecherdurchsagen Platzverweise aus, über 60 ignorierten das. Sie wurden in Einzelgesprächen davon überzeugt, sich zu entfernen.
Zwei Männer zeigten sich weiter uneinsichtig und wurden vorläufig in Gewahrsam genommen.
An der Warsteiner Music Hall feierte ebenfalls eine größere Personengruppe lautstark und ignorierte Mahnungen der Nachbarn: Polizisten sprachen gegen 20.50 Uhr zwei Dutzend Platzverweise aus.