Kreis Unna will derzeit (noch) nicht gezielt in bestimmten Stadtteilen impfen

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Hinweisschild zum Parkplatz am Impfzentrum Unna. (Foto Kreis Unna)

Gezielte Impf-Aktionen in sozial benachteiligten Stadtteilen wird es im Kreis Unna zumindest kurzfristig (noch) nicht geben. Das sagte uns der Pressechef der Kreisverwaltung, Volker Meier, am Mittwoch (5. Mai) auf Anfrage.

Am frühen Nachmittag hatte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann bei einer Pressekonferenz angekündigt, das Land werde verstärkt in sozial benachteiligten Stadtteilen impfen und dafür rund 100.000 Impfdosen zur Verfügung stellen.

Davon entfallen 70.000 Dosen auf das Vakzin von Johnson & Johnson, weil es den Vorteil hat, nur einmal verabreicht werden zu müssen.

Das Land prüft derzeit, welche Städte bzw. Stadtteile bei diesen Sonderaktionen berücksichtigt werden. Man werde sich sowohl die sozialen Strukturen (Arbeitslosenquote) als auch besonders die Inzidenzen „genau anschauen“.

Unnas Nachbarstadt Hamm, die seit Tagen ganz oben an der Spitze der NRW-Inzidenzen steht, strebt eine vergleichbare Sonder-Impfaktion wie in Köln-Chorweiler an. Die Inzidenz liegt in diesem Stadtteil bei über 300.

Der Kreis Unna, sagte uns Volker Meier, stimmt sich zum Thema gerade mit den jeweiligen Partnern ab. „Dazu gehört es, auch Orte und Ortsteile zu identifizieren, in denen auffallend hohe Infektionszahlen vorliegen. Zunächst spielt aber die Verfügbarkeit von ausreichend Impfstoff eine entscheidende Rolle.“

In Köln-Chorweiler, so Meier, kamen Sonderkontingente im Rahmen eines Modellversuchs des Landes zum Einsatz. „Hamm strebt unseres Wissens nach eine vergleichbare Lösung an.“

Zunächst werde also geklärt, ob weitere Modellversuche überhaupt vorgesehen und (vor einer Evaluierung) sinnvoll seien.

„Ansonsten gilt, dass wir aufgrund der geltenden Impf-Priorisierung und wegen der begrenzten (wenn auch steigenden) Menge an Impfstoff solche Impfschwerpunkte derzeit nicht umzusetzen werden“,

stellt der Kreissprecher klar. Denn wenn man für solche Sonder-Impfaktionen auf die vorhandene Impfstoffmenge zugreife, würde dies die Impfungen der priorisierten Gruppen „deutlich verlangsamen.“

Jedoch will sich der Kreis mit seinen Kommunen, der Kassenärztlichen Vereinigung (KVWL) und dem Land auf Aktionen vorbereiten, bei denen „Gruppen und Quartiere im Fokus stehen, bei denen die Impfbeteiligung … auffallend niedrig ist oder absehbar niedrig sein wird“. Das könnten Impfaktionen, aber auch Aufklärungs- und Informationskampagnen sein, so Meier: „Der Kreistag hat dafür bereits Mittel zur Verfügung gestellt.“

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