Äußerst bemerkenswert ist zum heutigen Start in den „Wonnemonat“ der Blick auf die Neuinfektions-Entwicklungen in Unnas direkter Umgebung.
Im Kreis selbst steht wieder eine 1 vor der Dreistelligkeit (189) – die sprunghafte Abnahme des Inzidenzwertes der letzten 4 Tage setzte sich damit weiter fort.
Aufschlussreich:
Ausgerechnet Unnas Nachbar mit den meisten Lockerungen inklusive geöffneter Schulen weist die mit Abstand niedrigste Inzidenz auf – und zwei Städte mit besonders strengen frühen Beschränkungen rangieren in den „Top 3“ von NRW.
Hamm ist zum Start in den Mai sogar NRW-weiter Spitzenreiter mit einer Inzidenz über 300.
Dicht dahinter folgt Hagen – ausgerechnet diese beiden Städte griffen schon 2 Wochen vor dem Inkrafttreten der „Bundesnotbremse“ am 24. April freiwillig zum umstrittenen Instrument Ausgangssperre.
In Hamm galt der nächtliche Hausarrest über die Bestimmungen der Bundesnotbremse hinaus auch noch einige Tage strenger, er begann um 21 Uhr. Und auch zu Kontaktbeschränkungen im privaten Raum entschloss sich OB Herter bereits vor vielen Wochen.
All dies hat offenbar nicht gefruchtet, denn zum heutigen 1. Mai ist der 7-Tages-Inzidenzwert an Neuinfektionen je 100.000 Einwohner in Unnas großer Nachbarschaft auf 301 geschossen. Das ist heutiger NRW-Spitzenwert bei durchschnittlich sinkender Landestendenz.
Auf Platz 3 folgt mit Hagen eine weitere Stadt im östlichen Ruhrgebiet, die ebenfalls mit einer eigenen Ausgangssperre dem Bundesgesetz vorgegriffen hatte. Die Inzidenz liegt dort heute bei 250.
Der Märkische Kreis hingegen, viele Wochen unrühmliches Mitglied der „Top 5“ in NRW, zeigt wie der Kreis Unna sukzessive abnehmende Tendenz, auch hier ist die Inzidenz zum Maistart wieder unter 200 gesunken. Auch im MK wurde schon früher als bundesweit eine Ausgangssperre verhängt, in der ersten Woche jedoch mit einem Sammelsurium von Ausnahmen.
Sinkflug im Kreis Soest – bei offenen Schulen und Läden nebst entsprechenden Tests:
In Unnas östlichem Nachbarkreis wurden – als eine von wenigen Ausnahmen in ganz NRW – direkt nach dem Ende der Osterferien die Schulen wieder geöffnet für Präsenzunterricht im Wechselmodell, und auch die Läden mit Click and Meet (plus Test) blieben geöffnet.
Auf die Entwicklung der Neuinfektionen wirkten sich die Öffnungen und damit einhergehenden Tests (in den Schulen dreimal wöchentlich für alle Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte) nicht durch einen vielerorts befürchteten „explosionsartigen Anstieg“ der Inzidenzen aus:
Vielmehr bewegte sich der für Coronabeschränkungen maßgebliche Wert in den ersten Tagen leicht aufwärts bis auf den Höchstwert von 121, um nach kurzem Verharren den Rückweg anzutreten. Zum heutigen Maifeiertag glänzt Unnas östlicher Nachbarkreis (der hinter Hemmerde in Werl beginnt) erstmals wieder zweistellig (82,5). Das ist der drittniedrigste Wert in ganz NRW und liegt noch unter dem wochenlangen „Musterschüler“ Münster.