Neue Studie: Ausgangssperren wirken nicht gegen Pandemie

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Symbolbild zur Ausgangssperre - Der Alte Markt Unna. Archiv Foto: S. Rinke / RB

Zwischen 22 Uhr abends und 5 Uhr früh nur mit „triftigen Gründen“ vor die Tür: Das dritte Wochenende mit Sperrstunde steht im Kreis Unna bevor, ebenso wie in fast ganz NRW.

Wirkt so ein nächtlicher Hausarrest an 7 Tagen in der Woche aber eigentlich gegen die Verbreitung des Coronavirus?

Eine neue Studie mit vergleichenden Untersuchungen von Neuinfektionen im Nachbarbundesland Hessen kommt zu einem eindeutigen Ergebnis.

Die Studie der Universität Gießen zufolge blieben bisherige nächtliche Ausgangsverbote ohne Auswirkung auf die Inzidenzzahlen.

Wir finden keine statistisch signifikante Evidenz, dass nächtliche Ausgangssperren eine Auswirkung auf die Verbreitung der Pandemie haben“,

heißt es in einer vorläufigen Fassung der Studie, die der Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre in dieser Woche veröffentlichte.

Für die Studie waren die Inzidenzwerte des Robert-Koch-Institutes von 15 Kreisen und kreisfreien Städten untersucht worden, in denen nächtliche Ausgangssperren galten, und zwar von Mitte November 2020 bis Ende Februar 2021.

Die Beschränkungen dauerten im Schnitt 4 Wochen, am längsten in Fulda mit 55 Tagen. Verglichen wurden die Infektionszahlen mit denen von Regionen ohne Ausgangssperren.

im Ergebnis fand sich für die Forscher nicht nur kein Hinweis darauf, dass nächtlicher „Hausarrest“ als zusätzliche Maßnahme die Inzidenzen senkt:

Die Studie weckt auch an weiteren Maßnahmen Zweifel, etwa am Verbot von Individualsport in Innenräumen (etwa im Fitnessstudio) oder der Einschränkung des Bewegungsradius.

Alle drei hätten „in ihrer Gesamtheit keinen signifikanten Effekt in unserer Analyse aufgewiesen“, sagte Georg Götz, Professor für VWL in Gießen und Mitautor der Studie, der F.A.Z.

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