Unnas Grüne stolz auf „fähige, begeisternde“ Kanzlerkandidatin – CDU-Chef Meyer: Mit Laschet wird es nicht einfacher

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Symbolbild - für die einen ist Grün die Hoffnung, die anderen sehen bei Grün Schwarz und setzen auf Schwarz. - Fotoquelle Pixabay

Euphorie trifft auf gebremste Begeisterung: Von Grund auf gegensätzlich fallen die Reaktionen auf die seit letzter Woche feststehenden Kanzlerkandidaten bei Unnas Grünen und dem CDU-Chef aus.

Von der frisch neu gewählten Grünen-Vorstandsvorsitzenden Uta Steinmaus gibt es jede Menge Vorschusslorbeer für die erste Grüne Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock.

„Sie hat den Menschen in Deutschland in ihrer Rede das Angebot gemacht, “…unser vielfältiges, starkes und reiches Land in eine gute Zukunft zu führen“ – dazu ist sie absolut fähig“, begeistert sich Unnas neue Grünen-Chefin für Annalena Baerbock.

Die 40-Jährige verfüge nicht nur über die nötige Kompetenz, das Wissen und die Durchsetzungskraft, sie kann auch Menschen begeistern und mitnehmen.“

Besonders stolz sind die Grünen auf den geräuschlosen Ablauf der Klärung dieser wichtigen Personalie. „Robert Habeck und Annalena Baebock haben es geschafft, sich in einem unaufgeregten transparenten Verfahren ohne öffentliche Schlammschlachtenzu einigen. Das allein steht schon für ein neues Politikverständnis, das sich um Inhalte und um die Belange der Menschen in unserem Land dreht und nicht um persönliche Eitelkeiten. Das bringt sie mit Blick auf ihren Mitbewerber Armin Laschet perfekt auf den Punkt, wenn sie sagt, sie stehe für den Wandel, für den Status Quo stehen andere.“

HIER geht es zum Wahlprogramm der Bundesgrünen

In Bezug auf den anstehenden Wahlkampf sieht Steinmaus Unnas Grüne mit Buchhändler Michael Sacher, Direktkandidat und Listenplatz 28 in NRW, für die Bundestagswahl gut aufgestellt:

„Mit Annalena als Kanzlerin und Michael im Bundestag blicke ich hoffnungsvoll in die Zukunft – denn Grün ist die Farbe der Hoffnung.“

Gerhard Meyer (CDU) zu Söder vs. Laschet: „Mitglieder zu übergehen war riskant und nicht richtig“

Mit sehr gebremster Begeisterung quittiert hingegen Unnas CDU-Parteichef Gerhard Meyer das Votum des Parteivorstandes für Armin Laschet.

„Ich sag´s mal bewusst diplomatisch. Damit wird es für uns nicht einfacher.“

Nachdem die Union ihre K-Frage Anfang voriger Woche endlich nach einwöchigem öffentlichen Schlagabtausch entschieden hatte, sprach unsere Redaktion mit dem Unnaer Stadtverbandsvorsitzenden darüber. Meyer, der sich offen zum „Team Söder“ bekannte, sagte, er halte dieses Übergehen der Mitgliedermeinung für „riskant und nicht richtig“.

Am Kommunalwahlabend im September 2020: CDU-Parteichef Gerhard Meyer und seine Frau Gabriele Meyer schafften beide den Einzug in den neuen Stadtrat. Jetzt hoffen sie, dass es für die Union auch bei der Bundestagswahl wieder reicht. (Foto RB)

„In Umfragen unter CDU-Mitgliedern kam Markus Söder schon im Sommer letzten Jahres auf über 40 Prozent, Armin Laschet hingegen auf stets 15 bis höchstens 18 Prozent.“ Dieser Trend setze sich jetzt seit einem Dreivierteljahr fort:

„Ich kann doch ein derart klares Signal der eigenen Mitglieder nicht ignorieren.“

Meyer hadert sichtlich mit diesem Vorgehen. „Warum hat man bei so deutlichen Unterschieden in der Beliebtheit – die sich über Monate verfestigen – nicht rechtzeitig die Basis mit einem Mitgliedervotum befragt?“ Die Basis vor Ort müsse schließlich den Wahlkampf machen und bei den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort für den Kanzlerkandidaten Begeisterung wecken. „Das wird jetzt mit diesem Ergebnis nicht einfacher.“

Allerdings geht Gerhard Meyer dennoch davon aus, dass der Wahlsieg für die Union zu schaffen sei. Denn:

„Der potenzielle CDU-Wähler wird sich kaum für ein grünes Wahlprogramm erwärmen, das Vermögenssteuer und eine lange Reihe zusätzlicher Belastungen enthält. Diese Wahlversprechen werden einen riesigen Haufen Geld kosten. Das werden wir im Wahlkampf den Wählerinnen und Wählern zu vermitteln haben und mit unserem eigenen Programm eine wählbare Alternative anbieten.“

Das Wahlprogramm der Union liegt noch nicht vor. Kanzlerkandidat und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet hatte bisher lediglich angekündigt, einen Gegenentwurf zum Grünen-Programm anzubieten.

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Grüner Vorstand mit vielen neuen Gesichtern:

Uta Steinmaus ist neue Vorstandsvorsitzende der Unnaer Grünen. (Foto: Die Grünen Unna)

Die vielen neuen Gesichter im Unnaer Grünenvorstand resultieren „vor allem aus dem guten Kommunalwahlergebnis, das
dafür gesorgt hat, dass die Köpfe aus dem alten Parteivorstand sich nun in der Ratsfraktion engagieren, und aus dem Grünen Sebstverständnis zur Trennung von Amt und Mandat.“

Uta Steinmaus ist neue Ortsverbandssprecherin. Die 57- jährige pädagogische Fachkraft engagierte sich bereits im letzten Vorstand und ist bereit, grüne Politik in Unna in allen Lebensbereichen voranzubringen: „Ich bin zu den Grünen gekommen, weil ich den vielen Veränderungen, die in der Welt geschehen, nicht nur besorgt zusehen, sondern Entwicklungen selbst mitgestalten möchte. Dabei liegen mir Nachhaltigkeit und Mobilität ebenso am Herzen wie
Bildungsgerechtigkeit und ein solidarisches Miteinander in unserer Stadt.

Wir Grüne haben auf alle gesellschaftlichen Fragen eine Antwort und sind bereit, die drängenden Herausforderungen unserer Generation anzunehmen. Wir stehen für echten Klima- und Umweltschutz, eine Mobilitätswende statt Flächenversieglungen und Westtangente, gute Bildung von Anfang an und gesellschaftliches Miteinander in einer vielfältigen und bunten Stadt – Unsere Liste mit Ideen für Unna ist lang und wir können es kaum erwarten, sie im Bündnis mit der Stadtgesellschaft Wirklichkeit werden zu lassen.“

Der neue Vorstand wird komplettiert durch Carsten Hellmann als Schatzmeister, Regina Ranft als Schriftführerin sowie als weitere Vorstandsmitglieder Paula Spengler, Mandfred Wendel und Anke Dupont. Das genaue Wahlergebnis kann hier eingesehen
werden: https://mv_unna_maerz2021.antragsgruen.de/

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