„Wo sollen die Jugendlichen hin?“ Grüne Ortsvorsteherin kontert Bornekamp-Aufpasser V.V.

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Archivfoto: Eine Lichtinstallation Unnaer Jugendlicher simuliert im Rahmen eines Workshops der Werkstatt Unna eine Party, die in Corona-Zeiten fehlt. Foto Werkstatt im Kreis Unna

Wie hartnäckig an jedem Montag seit vielen Monaten (wir berichteten) hat Bornekamp-„Aufpasser“ Volker Viebahn auch das das zurückliegende Wochenende (10./11. April) wieder in einer Mail an das Ordnungsamt, den Bürgermeister und die Ortsvorsteherin von Unna-Mitte zusammengefasst – wie immer in Kopie an die Presse.

Am heutigen Mittag bekam er allerdings einen energischen Konter von der Grünen Ortsvorsteherin.

Am 12. 04. 2021 um 07:43 schrieb Volker Viebahn:

„Sehr geehrter Herr Bürgermeister Wigant, sehr geehrte Frau Güse,

selbst auf die Gefahr, dass Sie es nicht mehr lesen bzw. hören möchten, kurz die Eindrücke aus dem Bornekamp vom Wochenende.

Aufgrund der Witterung war es relativ ruhig … Freitag/Samstag waren dann ab 20.30 Uhr und Sonntag ab mittags die bekannten Bewegungen. Kein Lärm und kein auffälliger Vandalismus.

Für die Sauberkeit sorgten wieder die SBU und die Flaschensammler in vorbildlicher Weise.

Es stellt sich immer wieder die Frage, wo sollen die Jugendlichen in dieser Zeit hin?

Die Fallzahlen steigen und man sitzt leider in cooler Art, mit vier Personen, auf den Rückenlehnen der Bänke. Die Füße auf der Sitzfläche, raucht, trinkt und von Abstand und Maske keine Spur. Bei vier Personen auf der Rückenlehne, da sitzt man wie die Hühner auf einer Legebatterie.

An all den Tagen habe ich bewusst eine Bestreifung durch das OA nicht wahrgenommen.

Als ich am Samstag Richtung Kessebüren unterwegs war, sah man die Feuerwehr etc., trotz Corona und mit dem nötigen Abstand Personen bei der Aktion „Saubere Landschaft“. Das einmal als Hinweis an Frau Nieders-Mollik.“

Ines Nieders-Mollik. (Foto Die Grünen Unna)

Zur Antwort gab Ortsvorsteherin Ines Nieders-Mollik (Die Grünen) Viebahn zur Kenntnis:

„Sehr geehrter Herr Viebahn,

das ist ja erfreulich, dass es ein relativ ruhiges Wochenende war. Genau das ist die Frage, wo sollen die Jugendlichen hin.

Nach über einem Jahr Coronabeschränkungen ist diese Jugend in der Tat nicht zu beneiden. In einem Alter, in dem die Welt entdeckt werden will, sich Gleichaltrige gerne in Gruppen treffen wollen, sind diese Menschen noch mehr von den Maßnahmen betroffen als die Erwachsenen und fühlen sich sehr eingesperrt.

Die Aktion „Saubere Landschaft“ wird auch im Bornekamp stattfinden – lässt sich aber um einiges schwieriger organisieren als z.B. in Kessebüren, wo sich eine ganze Gruppe für diese Arbeiten verantwortlich fühlt.

Mit freundlichem Gruß.“

Daraufhin antwortete Viebahn um 14 Uhr wiederum:

„Wenn man die Aussagen renommierter Wissenschaftler verfolgt, das konnte man auch heute wieder auf dem Nachrichten-Sender Phoenix verfolgen, lauert  die Gefahr der Virusübertragung weniger im Freien, sondern in der Hauptsache in geschlossenen Räumen. Wie man sich dann richtig bewegt, das sollte nicht nur den Jugendlichen, sondern auch den Erwachsenen – durch Stadtoberhaupt, Ordnungsamt, Jugendbüro, Politik und mithilfe der Presse vermittelt werden.

Daraus könnten auch Angebote für Jugendliche entstehen. Auch Ihre Aktion könnte mit Abstand stattfinden!

Abstand bedeutet, nicht, wie von mir geschildert, wie die“ Hühner auf der Stange sitzen“, einmal bildlich gesprochen. Es gibt sicherlich noch viel zu tun, aber es sollten Akzente und Präsenz zur Aufklärung gesetzt werden. So könnte auch die Jugend gezielt betreut und Frust abgebaut werden.“

2 KOMMENTARE

  1. Ich finde, wenn die Politik den Jugendlichen Orientierung gäbe, wert auf die Vermittlung von Werten läge und schon viel früher erkannt hätte, welche Fehler sie nicht nur im Umgang mit den jungen Menschen über die Jahre gemacht hat, dann wäre eine Situation wie diese sicher so nicht entstanden. Wenn ein Bürger sich dafür stark macht, dies immer wieder einzufordern, dann beweist das für mich in erster Linie ein Versagen der Politik. Frau Nieders-Mollik bestätigt durch ihre Antwort: „… wo sollen sie denn hin …“ genau dies! Denn Plätze im Freien für Jugendliche sind rar gesät! Anette Kaufmann

  2. Hier kann Ich nun das erste Mal vielen vielen Dank Sagen
    Frau Nieders-Mollik Sie sind das erste RM das es offen ausspricht
    „wo sollen unsere Jugendlichen hin“ vielleicht da Sie auch im WBU Aufsichtsrat mitwirken gibt es ja Hoffnung !?( die bewährte Infrastruktur der Kreisstadt Unna weiter von der WBU gepflegt und erneuert / die WBU der Stadt Unna GmbH ist darüber hinaus als Eigentümerin der Eissporthalle in Unna und als Eigentümerin und Betreiberin der Schwimmsporthalle in Unna ein Lieferant für Freizeitspaß und -qualität.)
    Auch vielen Danke an Frau Kaufmann (Sie bringen es auf den Punkt)
    Nur würde Ich noch nicht einmal “ rar gesät“ sagen sondern “ nicht bis gar nicht vorhanden“!!
    Auch vielen Dank an Herrn Viebahn , der unablässig und hartnäckig die Missstände aufdeckt
    Leider wird es wohl nicht in absehbarer Zeit Abhilfe oder Linderung geben
    ODER??? (Frage an die Verantwortlichen)
    Mfg D.Kimpel

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