Hamm und Soest werden Modellkommunen für Öffnungskonzepte – Minister Pinkwart gegen kurzfristige neue Verschärfungen

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NRW-Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart (FDP) gab am Freitag die Modellkommunen für gezielte Öffnungsstrategien bekannt. Für kurzfristige weitere Verschärfungen ist er nicht zu haben. (Foto: Pressekonferenz Land NRW / Screenshot)

Hamm ist in der zweiten Gruppe dabei, Soest in der Startgruppe unter den ersten sechs:

Gleich zwei Nachbarregionen des Kreises Unna sind vom Land NRW zu „Modellkommunen“ für schrittweise Öffnungen im Corona-Shutdown ausgewählt worden.

Das gab am heutigen Vormittag (Freitag, 9. April) NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) bekannt.

Die ersten 6 Kommunen, unter denen auch Soest ist, starten demnach am 19. April. Die 8 Modellkommunen der zweiten Gruppe, unter denen Hamm ist, sollen anschließend ab dem 26. April von den Erfahrungen der ersten Gruppe profitieren.

UPDATE – In Soest öffnet am 19. April die Außengastronomie.

Alle 14 ausgewählten Städte haben, so Minister Pinkwart, überzeugende Öffnungskonzepte in breit gefächerter Form für das wirtschaftliche wie kulturelle Leben vorgelegt.

Voraussetzung dafür, ausgewählt zu werden, war unter anderem eine 7-Tages-Inzidenz unter 100.

Das Land trägt die Kosten der digitalen Nachverfolgung. Für die schrittweise Rückkehr in ein Leben ohne Einschränkungen seien digitale Tools bei Testung, Impfung und Nachverfolgung ein entscheidendes Instrument, betonte Andreas Pinkwart.

Das Modellkommunen-Projekt des Landes NRW startet laut Pinkwart unabhängig von der „Test-Option“ im Rahmen der Corona-Notbremse, die Städten und Kreisen auch über Inzidenz 100 die Öffnung des Einzelhandels ermöglicht. Voraussetzung ist neben vorheriger Terminbuchung ein jeweils tagesaktueller negativer Corona-Schnelltest jedes Kunden.

Im Kreis Unna gilt dieses „Click and Meet plus Tests“ wie berichtet seit dem 31. März.

Wie passen diese Modell-Öffnungen zu Ministerpräsident Laschets vorgeschlagenem „Brückenlockdown“?

Symbolbild – ein Mann geht über die Brücke am Bornekamp in Unna. Sie führt über den Verkehrsring. (Archivbild RB)

Bekanntlich hatte Pinkwarts Chef, der Ministerpräsident, am Ostermontag in einer überraschenden neuen Wortschöpfung einen „Brückenlockdown“ von ca. 2 bis 3 Wochen Dauer vorgeschlagen. Wie passt das mit den nun startenden Modellöffnungen zusammen?

Darauf antwortete Pinkwart in der Pressekonferenz ausweichend:

„Wir wissen nicht genau: Wie wird es sich entwickeln? Welche zusätzlichen Einschränkungen sind jetzt noch notwendig?“

Notwendig sei vor allem, praktikable Öffnungsstrategien mit Blick auf den Sommer zu entwickeln, unterstreicht der Wirtschaftsminister. „Der R-Wert“ (der bemisst, wie viele Personen ein Infizierter im Schnitt ansteckt) „ist aktuell gesunken.“ Er selbst rate sehr zu „Maß und Mitte“.

Eine deutliche Absage erteilte der NRW-Minister aktuellen Forderungen, dem Bund zu Lasten der Länder mehr Kompetenzen in der Pandemie zu geben.

„Ich halte das nicht für sachgerecht“, macht Pinkwart klar. „Der Bundesrat ist immer handlungsfähig. Und fern von dem Geplänkel am Rande sind auch die Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz nicht alle schlecht!“

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