„Wie geht die Stadt Unna mit Corona um“ – zu diesem Thema möchte die Kreisstadtspitze am morgigen Donnerstag, 1. April, die lokale Presse informieren.
Kurzfristig verschickte sie am heutigen Nachmittag (31. März) eine entsprechende Presseeinladung, in der sie um Verständnis für die Kurzfristigkeit bittet. Ort des Pressegesprächs ist der Ratssaal im Rathaus. Als Gesprächspartner stünden „unter anderem Bürgermeister Dirk Wigant, Ordnungsamtsleiterin Heike Güse, Wirtschaftsförderer Martin Bick und Horst Bresan von Unna Marketing zur Verfügung“.
Dass die Chefetage der Kreisstadt ausgerechnet an Tag 2 der über den Kreis verhängten Corona-Notbremse zu einer Präsenzveranstaltung mit mindestens 7 bis 8 Personen aus 7 bis 8 unterschiedlichen Haushalten bittet, irritierte unsere Redaktion doch gewaltig auf dem Hintergrund, dass sich privat seit heute – aufgrund der kreisweiten „Notbremse“ – höchstens ein Haushalt mit iner weiteren Person treffen darf. Überdies wird den Bürgern seit Monaten intensivst nahegelegt, wo auch immer es möglich ist auf jedwede Kontakte außerhalb des eigenen Hausstandes zu verzichten. Nun das…
Wir mailten daher die Frage ans Rathaus, ob man dieser Pressekonferenz nicht zumindest alternativ auch per Videokonferenz beiwohnen könne. Gang und gäbe ist dies beispielsweise bei den aktuellen Pressekonferenzen der Kreisverwaltung Unna, welche just erst am Montagnachmittag eine ca. 12-köpfige Pressevertreterrunde per Jitsi Meet über die Maßnahmen zur Corona-Notbremse und das weitere Vorgehen beim Impfen informierte – was technisch problemlos funktionierte. Für die zweite Aprilwoche ist ein weiteres Pressegespräch zu einem anderen Thema vorgesehen, ebenfalls per Jitsi-Konferenz.
Ob es diese Möglichkeit nicht auch bei der Pressekonferenz am Gründonnerstag im Unnaer Rathaus gebe?
Die Antwort aus dem Unnaer Rathaus: Nein, das sei nicht vorgesehen. Man habe aufgrund der Coronasituation ja eigens den (großen) Ratssaal gewählt.
Auch weil uns absolut kein Grund einleuchten will, weshalb diese Informationsveranstaltung am Gründonnerstag zu einem solchen Zeitpunkt zwingend in Präsenzform stattfinden muss, werden wir auf Präsenz der Redaktion verzichten und bitten unsere Leserinnen und Leser um Verständnis dafür, wenn wir über die Inhalte der Pressekonferenz nicht so ganz top-aktuell berichten können.
UPDATE – am Donnerstagmorgen kam ohne weitere Kommentare die Einladung zu einer Video-Pressekonferenz. Sie wurde störungsfrei abgehalten.
Volles Verständnis für die Nichtteilnahme.
Zeigt aber diese Einladung doch erneut auch wie weit die Stadt von der mittlerweile nicht nur im Berufsleben üblichen Kommunikation bei Konferenzen entfernt ist.
Vielleicht findet sich ja doch mal ein Referent von der Abendschule der zum Thema einen kostfreien PC Kurs bei der Chefetage der Stadt durchführt.
Es wurde kurzfristig am heutigen Morgen noch eine Vidoekonferenz angeboten, lieber Herr Gremling. 🙂
[…] „Wie die Stadt Unna mit Corona umgeht“ war das Thema einer Pressekonferenz am Gründonnerstagvormittag (1. April), welches die Stadt kurzfristig am Morgen noch als Videokonferenz anbot und somit zügig auf unsere Kritik an der vorgesehenen Präsenzveranstaltung reagierte. […]