Die Bund-Länder-Konferenz empfiehlt den Kirchen, zu Ostern auf Präsenzgottesdienste zu verzichten. Ebenso wie schon an Weihnachten gehen die katholische und die evangelische Kirche jedoch unterschiedliche Wege:
Für die deutsche Bischofskonferenz ist es wie berichtet keine Option, ein zweites Jahr in Folge das höchste christliche Fest unter Aussparung von Gottesdiensten in den Kirchen zu feiern. Vorbehaltlich der noch folgenden Gespräche mit der Landesregierung kam von der katholischen Seite bereits eine Absage.
Dieses Osterfest soll – unter den schon von Weihnachten bewährten strengen Schutzkonzepten (Anmeldung, Kontaktverfolgung, Abstand, durchgehend Maske) – in den Kirchen gefeiert werden.
Während die evangelischen Christen im Kreis Unna das zweite Osterfest in Folge mit rein digitalen Gottesdienstformen begehen, sind die katholischen Kirchen fürs Osterfest bereits zum Teil ausgebucht.
So sind für die Osternacht in der Pfarrkirche St. Katharina Unna bereits heute (24. März) keine Plätze mehr zu bekommen, die Feier der Osternacht wird indes live per Videostream zu verfolgen sein, ebenso wie weitere Feiern in der Karwoche in den katholischen Kirchen des Pastoralen Raums Unna.
Knapp zur Hälfte ausgebucht war mit Stand zum heutigen Nachmittag die Osternachtsfeier in der Pfarrkirche St. Marien Fröndenberg, die ebenso wie die Holzwickeder Gemeinden zum Pastoralen Raum Unna gehören.
Für den Besuch aller Sonn- und Feiertagsgottesdienste in den Kirchen im pastoralen Raum sind schon seit Monaten Voranmeldungen zwingend erforderlich, entweder digital oder telefonisch. Die Besucherzahl ist streng limitiert (in der großen Katharinenkirche Unna z. B. auf knapp 60 Personen).
Evangelische Gemeinden im Kirchenkreis feiern Ostern erneut digital:
„Die evangelischen Christen werden zum zweiten Mal hintereinander das Osterfest nicht in den Kirchen feiern.
Im Evangelischen Kirchenkreis Unna werden die Empfehlungen von Landesregierung und Landeskirche ernst genommen, auf Gottesdienste zu verzichten“, kündigte heute der Sprecher des Kirchenkreises Unna, Dietrich Schneider, an.
In der Pressemitteilung heißt es:
„Seit Mitte Dezember haben die evangelischen Christen nicht mehr in ihren Kirchen Gottesdienste gefeiert. Die Gemeinden folgen damit den Empfehlungen, die auch die Landeskirche von Westfalen ausgibt: keine Gottesdienste in den Kirchen bei den jetzigen Infektionszahlen.
„Wir würden natürlich liebend gerne Gottesdienst in den Kirchen mit der gesamten Gemeinde feiern, gerade jetzt an Ostern“, betont Superintendent Dr. Karsten Schneider, leitender Geistlicher im Evangelischen Kirchenkreis Unna. Dort hat man sich in der Vergangenheit an der Empfehlung der Ev. Kirche von Westfalen orientiert.
Diese hatte noch vor wenigen Wochen als Orientierungshilfe ausgegeben: bei Inzidenzwerten, die in den vergangenen 7 Tagen konstant und auch weiterhin erwartbar unter 100 liegen, können Gottesdienste mit den bewährten Schutzkonzepten ab dem 28.3. durchgeführt werden.
In diesem Bereich liegen die Gemeinden im Evangelischen Kirchenkreis Unna.
Doch die neuen Empfehlungen ändern die Situation. „Deshalb gehen die Gemeinden alle auf Alternativen zu und planen diese nun für die Ostertage“, erläutert Superintendent Schneider.
Deshalb liegt der Fokus der evangelischen Gemeinden auf Alternativen zum Gottesdienst in den Kirchen. Die sind sicher, sie sind jetzt gut planbar und in jedem Fall durchführbar. So werden nun in der einen Gemeinde online-Gottesdienste gedreht, woanders Gottesdienst-Pakete mit Abendmahl gepackt und rund um einige Kirchen werden Stationen aufgebaut, an denen man im Vorbeigehen die Ostergeschichte erleben kann.
„Wir feiern Ostern und werden dabei kreativ. Es macht Freude, was sich an lebendigem Miteinander zeigt. Eigentlich ist das gerade zu Ostern genau das richtige Signal“, ist Superintendent Schneider überzeugt. Die Planungen hierfür sind noch nicht überall abgeschlossen, doch in der nächsten Tagen werden die Programme für die Ostertage stehen.
Der Evangelische Kirchenkreis Unna besteht aus 13 Kirchengemeinden mit 26 Kirchen in Bergkamen, Kamen, Unna, Holzwickede und Fröndenberg.