Die Anfrage kam Tierschützerin Gabi Beyer komisch vor: Ob sie über die Arche 90 ihre Welpen vermitteln könnte, fragte die Dame. „Ich hatte da so ein Bauchgefühl“, erzählt Gabi Beyer.
Also besuchte sie die Frau zu Hause – und fand ihr Bauchgefühl bestätigt.
Die Frau war keine professionelle Züchterin. Die Welpen waren ein „Unfall“. Ein „Oops-Wurf“. Beziehungsweise: zwei „Oops“-Würfe.
Im Haushalt befanden sich zwei Hündinnen und ein Rüde. Keins der Tiere war kastriert. Beide Hündinnen hatten geworfen. „Insgesamt fanden wir 13 Welpen in dem Haushalt“, schildert die Tierschützerin.
Und die Trächtigkeit der beiden Hündinnen war keineswegs problemlos abgelaufen.
Das eine Tier, eine Schäferhündin, hatte kurz vor der Geburt ihrer Welpen einen schweren Autounfall erlitten. Die Besitzerin brachte die Hündin in eine Tierklinik, wo die Tierärzte eine Metallplatte und Metallstifte einsetzen mussten, da die Schulter beim Unfall gebrochen war.
„Als die Welpen dann zur Welt kamen, war die Mama eigentlich noch dabei, sich von der OP zu erholen“, berichtet Gabi Beyer.
Die Trächtigkeit der anderen Hündin, ein Labrador-Mix, verlief ähnlich dramatisch: Kurz vor der Geburt musste sie wegen akuten Nierenversagens notoperiert werden. Nach der Geburt nahm sie ihre Welpen nicht an, die Schäferhündin musste als Amme einspringen.
Mit 13 Welpen war das ohnehin noch geschwächte Tier aber so überfordert, dass es stark an Gewicht verlor. Das Stillen zehrte sichtlich an ihren Kräften. „Sie war wirklich sehr abgemagert“, beschreibt Gabi Beyer.
Die Tierschützerin entschied sich, einzugreifen. „Ich bat der Halterin an, dass die Welpen der Labradorhündin von einer unserer erfahrenen Pflegestellen betreut werden können, damit sich das Schäferhund-Weibchen erholen kann. Die Dame war sehr froh über unsere Unterstützung. Sie hat das Angebot sofort angenommen und freut sich sehr, dass wir ihr jetzt helfen.“
Gemeinsam mit der Arche 90 setzt sie nun alles daran, dass es den Tieren schnell besser geht.
Quelle: Arche 90