Kamener Gastronom begehrt auf: „Wir machen AUFmerksam – wir können nicht mehr“

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Fordert in einem offenen Brief an Politik und Kanzlerin dringend Perspektiven für die Gastronomie: Michael Wilde, Betreiber des "Kümper´s Bar und Restaurant" in Kamen. (Foto: Wilde)

❗️❗️⚠️⚠️WIR MACHEN AUFMERKSAM, WIR KÖNNEN NICHT MEHR!⚠️⚠️❗️❗️

ES IST 5 nach 12!“ ⏰

Nachdem der Wirt des „Flying Dutchman“ vor zwei Tagen in einem bewegten Facebookpost seinen Abschied bekannt gab – er wird nach dem Ende des Shutdowns nicht wieder öffnen – , macht ein weiterer Gastronom aus Kamen, ebenfalls an der Bahnhofstraße ansässig, mit einem alarmierenden Appell auf die existenzbedrohende Lage seiner Branche aufmerksam.

Es ist Michael Wilde, der seit vielen Jahren wenige Schritte vom Kamener Markt entfernt das Traditionslokal „Kümper´s Bar /Restaurant“ betreibt. Seinen offenen Brief an die Kanzlerin und die Politik geben wir mit seinem Einverständnis hier im Wortlaut wieder.

„Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin, sehr geehrte Parteivorsitzenden aller Parteien,

mein Name ist Michael Wilde und bin Pächter eines wunderbaren Restaurants.
Doch wie lange noch? Denn wir MITTELSTAND, der Motor der Wirtschaft, es geht uns die Puste aus und alle finanziellen Mittel!

Bei allem Respekt für die jetzige Situation möchte ich Sie allesamt darauf hinweisen, dass Ihre Debatte über Urlaub zu den Ostertagen völlig über ist! Ist dies jetzt Mitte Februar relevant, darüber zu diskutieren, ob man im April in den Urlaub fahren kann??? Ich denke NICHT!

Ihre Streitigkeiten sollten Sie sofort beilegen, und setzen Sie sich endlich mal zusammen und vergessen Sie einmal dabei, welche Partei Sie angehören! Sie sollten für uns ALLE da sein und uns so schnell es geht aus dieser Krise herausführen.

Warum findet man keine Lösungen, um schnelle, zugesagte Hilfen auszuzahlen!?

Wir haben Alle NICHTS mehr. Unsere finanziellen Reserven, unsere Altersvorsorgen und jegliche Ersparnisse sind aufgebraucht! Einige verkaufen teilweise Inventar, um am Kacken zu bleiben, weil sie jeden Monat hoffen, endlich ansatzweise durchstarten zu können!

Uns fehlt jegliche Perspektive, wie kann man so planen, wie sollen die Mitarbeiter planen? Ein Restart scheint, je länger es geht, fast unmöglich, denn dafür braucht man auch finanzielle Mittel! Vorher sollen wir diese noch nehmen???


Banken stellen sich quer, weil wir jetzt zu einen Risikogewerbe gehören!
Was die Jahre vorher war, ist unrelevant! Wie kann so etwas sein? Geld wird von der KFW (Kreditanstalt für Wiederaufbau, d. Red.) bereitgestellt, soll ja nur durch die Hausbank durchgewunken werden. Falsch gedacht, ist nicht!

Überbrückungshilfen kommen teilweise gar nicht in Frage. Der bürokratische Wahnsinn frisst das zugesprochene Geld einfach auf. Ohne Notar oder Steuerberater gibt es nichts und er möchte auch bezahlt werden – und zusätzlich werden ALLE Hilfen auch noch im Nachhinein versteuert!

Ich verstehe absolut, dass Gesundheit vor allem steht, doch die Perspektivlosigkeit macht träge und entmutigt.

Als die Impfkampagne startete, war ich voller Zuversicht! Doch dann kam die Ernüchterung, zu wenig Impfstoff! Wenn ich eine Veranstaltung durchführe und plane, muss ich mit allem rechnen! Wenn ich dann zu wenig Getränke oder Speisen einkalkuliert haben, wäre ich theoretisch weg vom Fenster!

Wie kann so etwas passieren???? Man kann so keine Zuversicht, Sicherheit und planbare Perspektive versprühen, wenn man solche Fehler macht!

Heute bekam ich sogar Bescheid, dass ich eine Prüfung bekomme, ob ich Anrecht auf KUG habe! Im Ernst? Ich habe einen Koch und habe nicht ansatzweise soviel zu tun, um ihn zu beschäftigen! Das ist doch Schikane, um uns weiter zu vertrösten! Kontrollieren Sie Betriebe, die wirklich den Steuerzahler betrügen!

Ich bitte Sie, endlich Klartext zu reden und Versprochenes endlich einzuhalten! Gehen Sie endlich schneller und härter gegen Coronabetrüger vor! So kommt Ihre Hilfe auch denen zu Gute, die es wirklich brauchen! BITTE!!!!

Mein Restaurant ist ein wahr gewordener Traum. Und nur durch unsere Gäste und deren Solidarität dürfen wir auch weiter daran glauben!“

2 KOMMENTARE

  1. Im lokalen Schm***blättchen liest sich das aber ganz anders. Die Gastronomen aus Unna sind gut drauf und freuen sich für die Friseure. In dem Blättchen ist die Welt eben noch in Ordnung. *HaHa*

  2. Ja, leider gibt es nur noch wenige Medien die objektiv und unvoreingenommen berichten. Da fällt mir nur die von einigen als neues „Westfernsehen“ betitelte Neue Zürcher Zeitung ein, alle anderen, vor allem die von Merkel Freundin Liz Mohn (Bertelsmann) betriebenen Medien, sowie die Funke Medien Gruppe (SPD ist großer Anteilseigner) sind nur noch Propaganda Instrument. In Kombination mit den Betreibern großer Social Media Dienste (Facebook, Twitter etc) ergibt sich eine Medienlandschaft, welche Orson Wells (1984) hätte ersinnen können.

    An dieser Stelle gerne (nochmal) ein Lob an die Redaktion des Rundblick welche den unseligen Pressekodex 12.1 größtenteils nicht umsetzt. Aber kein Lob ohne Tadel, auch hier könnte der Gegenöffentlichkeit mehr Raum eingeräumt werden. Würde mir z.B. mal ein Interview mit Initiatoren von Querdenken 231 o.ä. wünschen. Nur wenn Presse Artikel bringt, die den Mächtigen auf die Füße tritt, gibt es einen signifikant erkennbaren Unterschied zwischen Pressearbeit und Propaganda.

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