Keine Gewalt gegen Frauen und Mädchen!
Eine öffentliche Tanzaktion aus Anlass der weltweiten Kampagne „One Billion Rising“ am gestrigen 14. Februar musste in diesem Jahr coronabedingt ausfallen. Im vorigen Jahr waren dem Aufruf rund 40 Mädchen und Frauen gefolgt und hatten mit ihrem Tanz auf dem Alten Markt das Ende aller Gewalt gegen Frauen und Mädchen gefordert.
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Dennoch weisen die Veranstalterinnen auch in diesem Jahr eindringlich auf das Problem häuslicher Gewalt hin, das leider auch in Unna und im Kreis ungebrochen besteht:
- In Unna wurde die Polizei zu rund 100 Einsätzen wegen Häuslicher Gewalt gerufen
- Mehr als 20 Gewalttäter wurden der Wohnung verwiesen
- Im Frauenhaus suchten 46 Frauen mit 61 Kindern Schutz vor ihren gewalttätigen Partnern
- Die Frauen- und Mädchenberatungsstelle zählte 256 Fälle Häuslicher Gewalt, 14 Stalkingfälle und 61 Fälle sexualisierter Gewalt.
- In Deutschland wird jede dritte Frau mindestens einmal im Leben Opfer von körperlicher oder sexualisierter Gewalt
- Jährlich gibt es etwa 600 versuchte Tötungen an Mädchen und Frauen
- Fast jeden 3. Tag wird eine Frau ermordet, 117 waren es im Jahr 2019.
Unnas Gleichstellungsbeauftragte Josefa Redzepi betont, dass das Thema gerade in der Pandemiezeit große Bedeutung bekommen habe:
„Die im Namen „One Billion Rising“ erwähnte Zahl (auf Deutsch: 1 Milliarde) verweist auf eine UN-Statistik, nach der eine von drei Frauen in ihrem Leben sexuelle oder körperliche Gewalt erlebt hat.
Die Kampagne wurde 2012 von der New Yorker Künstlerin und Feministin Eve Ensler initiiert. Weltweit werden seither jedes Jahr am 14. Februar Frauen dazu aufgerufen, gemeinsam öffentlich zu tanzen. One Billion Rising setzt damit ein Zeichen für Respekt, Wertschätzung und Gerechtigkeit in weltweiter Solidarität.“
Frauke Huwald und Melanie Windmüller von der Frauen- und Mädchenberatungsstelle des Frauenforums berichten von den Erfahrungen seit Ausbruch der Pandemie:
„Alle Fachstellen haben während des 1. Lockdowns ein Ansteigen der Gewaltzahlen erwartet, weil kaum externe soziale Kontakte möglich waren und bei vielen Familien die ökonomische Situation durch erhebliche Unsicherheit sehr angespannt war.
Zwar blieb dieser Anstieg zunächst aus, mit der Lockerung der Kontaktmöglichkeiten nahmen dann jedoch die Beratungsanfragen wieder deutlich zu.“
Quelle: Stadt Unna