Erst am Montagnachmittag, 28. 12., wird die Kreisgesundheitsbehörde Unna ihren nächsten Sachstand über die Coronaentwicklung seit Mittwochnachmittag veröffentlichen. Ein Blick auf die aktuelle Lage nach den Feiertagen steht deswegen unter Vorbehalt.
Auch, weil das Robert-Koch-Institut (RKI) seit Heiligabend folgenden Hinweis auf seiner „Corona-Landkarte“ voranschiebt:
„Während der Feiertage und zum Jahreswechsel ist bei der Interpretation der Fallzahlen zu beachten, dass zum einen meist weniger Personen einen Arzt aufsuchen, dadurch werden weniger Proben genommen und weniger Laboruntersuchungen durchgeführt. Dies führt dazu, dass weniger Erregernachweise an die zuständigen Gesundheitsämter gemeldet werden. Zum anderen kann es sein, dass nicht alle Gesundheitsämter und zuständigen Landesbehörden an allen Tagen an das RKI übermitteln.“
Unter Berücksichtigung dieser Vorbehalte stellt sich die Situation im Kreisgebiet und den Nachbarregionen am heutigen Sonntag, 27. 12., wie folgt dar:
Die maßgebliche 7-Tages-Inzidenz (Neufälle in 7 Tagen je 100.000 Einwohner) gibt das RKI mit Stand 0.00 Uhr mit 156,5 an. Am Heiligabend und am 1. Weihnachtstag war der Wert auf knapp (über) 180 geklettert, am 2. Weinnachtstag wieder leicht abgesunken. Der kritische Wert beginnt bei 200.
- Die angrenzenden kreisfreien Städte Dortmund und Hamm bewegen sich heute auf ähnlichen Werten (148 und 160).
- Im Kreis Soest ist die Inzidenz laut RKI-Dashboard auf knapp über 100 gefallen,
- im Märkischen Kreis – der in den letzten Tagen vor Weihnachten „Extrem-Hotspot“ mit einem Wert über 200 geworden war – fiel der Wert am 27. 12. auf 138.
Anders als das Kreisgesundheitsamt Unna meldet z. B. Dortmund auch während der Feiertage die Tagesentwicklungen. Die Stadt teilt zum heutigen Sonntag folgenden Sachstand mit:
„Zurzeit werden in Dortmund 150 Corona-Patient/innen stationär behandelt, darunter 27 intensivmedizinisch, davon wiederum 19 mit Beatmung. Bedauerlicherweise ist heute ein weiterer Todesfall gemeldet worden. Eine 90-jährige Frau aus einer Pflegeeinrichtung mit chronischen Vorerkrankungen starb gestern im Krankenhaus nicht ursächlich an COVID-19. Sie war erst an Heiligabend stationär aufgenommen worden.“
Die Stadt Hamm teilt die Tageswerte auch über Weihnachten „kurz zusammengefasst“ mit.
Die meisten Infizierten deutschlandweit sind übrigens Frauen zwischen 35 und 59 Jahren, die zweitgrößte Gruppe stellen die 15- bis 34-Jährigen. Das sagt natürlich nichts über den Schweregrad des Infektionsverlaufs aus. Verläufe mit Todesfolge betreffen ganz überwiegend die Älteren ab 80 Jahren.