Bankerin warnte – Bergkamenerin (73) fiel trotzdem auf „falschen Sohn“ herein

0
740
Telefonbetrug. (Foto: Rundblick)

Auch die eindringliche Warnung einer umsichtigen Bankmitarbeiterin konnte die ältere Dame nicht von ihrem Vorhaben abbringen. Die 73-jährige Bergkamenerin lieferte eine 5-stellige Summe an ihren angeblichen „Sohn“ aus. Dieser schickte einen Boten. Weg war das viele Geld.

Am Freitag (18.09.2020) gegen 12.00 Uhr erhielt die Seniorin einen Anruf von einer männlichen Person, die sich als ihr Sohn ausgab. Der „falsche Sohn“ behauptete, er hätte in Düsseldorf einen Unfall verursacht. Um die Angelegenheit ohne Polizei zu klären, benötige er dringend ganz schnell eine 5-stellige Summe, um damit den Schaden an dem anderen Fahrzeug zu bezahlen.

Weil die Seniorin dem Anrufer seine Geschichte abkaufte, suchte sie ihr Geldinstitut auf und besorgte sich die Summe. Dabei hatte sie eine Bankmitarbeiterin, mit der sie vorab telefoniert hatte, hellhörig geworden. Aufgrund der hohen Summe und des merkwürdigen Grundes der Abhebung warnte die Bankerin ihre ältere Kundin: Vorsicht, das ist gewiss ein Trickbetrug!

Doch die Bergkamenerin war einfach fest davon überzeugt: Hier hatte ihr echter Sohn angerufen und sie um Geld gebeten.

So nahm das Unheil trotz Warnung seinen Lauf: Der vermeintliche Sohn schickte einen angeblich „von einem Rechtsanwalt beauftragten“ Boten, dem die ahnungslose Seniorin zwischen 13.30 und 14.15 Uhr an einem vereinbarten Treffpunkt an der Adolf-Reichwein-Straße das Bargeld in einer Tasche überreichte.

Die 73-Jährige beschrieb diesen Boten wie folgt:

etwa 30 Jahre – ca. 170 cm – ca. 80 kg – Statur eher kräftig – bekleidet mit: dunkler Anorak (evtl. blau) mit Kapuze auf dem Kopf, Mund-/Nasenschutz (dunkel, gemustert, Stoff), schwarze bzw. dunkle Hose – rundes Gesicht – dunkle Augen und schwarze, schmale Augenbrauen – sehr prägnante Augen

UPDATE 22. 9. – und direkt der nächste vollendete Betrug!

Die Polizei meldet, dass am Montag eine 80-Jährige aus Kamen ebenfalls einen 5-stelligen Betrag an Kriminelle auslieferte – auch sie fiel auf einen „falschen Sohn“ herein. Dieser behauptete, dass er sich wegen einer Coronainfektion auf einer Intensivstation befinde, große Angst habe zu sterben und sehr viel Bargeld für eine lebensnotwendige Impfung benötige.

Die Seniorin war zunächst misstrauisch, glaubte aber der männlichen Person, als diese ihr das korrekte Geburtsdatum ihres richtigen Sohnes nannte. Als die Seniorin dem „falschen Sohn“ zusicherte, die besprochene Summe zu besorgen, wurde das Telefonat beendet. Wenig später wurde sie erneut von der männlichen Person angerufen, die ihr sagte, dass gleich „Daniela Koch“, eine Bekannte des behandelnden „Professors Berger“, das Bargeld bei ihr zu Hause in der Heinrich-Kempchen-Straße abholen würde.

Diese Frau stand gegen 14.40 Uhr vor der Tür der 80-Jährigen, nahm das Geld an sich und verschwand.

Die Seniorin beschrieb die Frau wie folgt:

– 155-160 cm – Schlanke Statur – Auffällig hübsch – Schwarzes Haar zu einem dünnen, seitlichen Zopf gebunden – Blaue Jeansjacke – Jeanshose.

Weil diese bislang unbekannte Frau nach ersten Ermittlungen bereits bei drei vorherigen vollendeten Trickbetrugsdelikten als Geldabholerin fungiert haben soll, geht die Kriminalpolizei von derselben Tätergruppierung aus. Die Polizei sucht nun Zeugen, die die Frau oder auch andere verdächtige Personen und Fahrzeuge am Montag (21.09.2020) gegen 14.40 Uhr im Bereich der Heinrich-Kempchen-Straße gesehen haben. Hinweise nimmt die Wache Kamen unter der Rufnummer 02307-921 3220 entgegen.

Die Polizei sucht nun Zeugen, die den Tatverdächtigen oder auch andere verdächtige Personen und Fahrzeuge im besagten Zeitraum beobachtet haben. Hinweise nimmt die Wache Kamen unter der Rufnummer 02307-921 3220 entgegen.

Quelle: Kreispolizei Unna

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT

Please enter your comment!
Please enter your name here