„Internet-Lover“ wollte Geld und tappte in die Falle

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Foto: ©A. Reichert


Sie versprechen die große Liebe und wollen tatsächlich nur Geld: Über Online-Partnerbörsen versuchen international arbeitende Banden mit geschickter Kommunikation an meist einsam lebende Menschen heranzukommen. Eine Frau durchschaute die Strategie, informierte die Polizei und stellte mit ihr den Betrügern eine Falle – und die schnappte am Dienstag (8.9.2020) am Dortmunder Hauptbahnhof zu.

Sie versuchten über mehrere Monate in Online-Kontakten Vertrauen aufzubauen, um dann Kasse zu machen. Am Dienstagmorgen glaubten die Täter dann, ihr Opfer so weit manipuliert zu haben, dass es ihnen in Dortmund konspirativ 51.000 Euro für „wichtige Geschäftsprojekte“ übergeben werde. Doch die Rechnung ging nicht auf.

Eine 51-jährige Frau lockte sie in Absprache mit der Dortmunder Kriminalpolizei in eine Falle und stellte sich gegen 9 Uhr mit einer Handtasche für eine (fingierte) Geldübergabe vor den Hauptbahnhof. Erst erschien ein Tatverdächtiger – und dann die Polizei. Vorläufig festgenommen wurde ein 45-jähriger Nigerianer, der für die Geldübergabe aus einer Stadt bei Amsterdam angereist war. Die Polizei stellte außerdem mehrere Mobiltelefone sicher und ermittelt gegen weitere Tatverdächtige. Zu einer Geldübergabe kam es selbstverständlich nicht.

In diesem Fall scheiterte das Vorhaben, Tatsächlich fallen allerdings immer wieder Betrugsopfer auf die auch „Romance Scam“ oder „Lovescamming“ genannte Betrugsmasche hinein. Anders als beim „Enkeltrick“ sind die Opfer nicht ausschließlich im Seniorenalter, sondern deutlich jünger. Häufig sind sie einsam. Das Internet ist für sie ein Medium in die Außenwelt. Wo die große Liebe warten könnte.

Auch die in vielen Fällen von Nigeria oder osteuropäischen Ländern aus agierenden Tätergruppen suchen den Kontakt – jedoch nicht, um einen Partner oder eine Partnerin fürs Leben zu finden, sondern um erst die Herzen und dann die Geldbörsen zu öffnen. Der Mail-Verkehr über das Internet erstreckt sich in Einzelfällen sogar über anderthalb Jahre, bevor die Täter an Mitgefühl und Hilfsbereitschaft der großen Liebe appellieren – um dann um große Geldbeträge zu bitten. Vorher täuschen die Täter eine Notlage vor: Das Geld werde, zum Beispiel, dringend für ein Krankenhaus in Afrika benötigt.

Die Dortmunder Kriminalpolizei warnt: „Sobald nach Kontakten in einer Partnerschaftsbörse die Forderung nach Geld kommt, ist absolute Vorsicht geboten. Überweisen oder übergeben Sie in solchen Fällen niemals Geld – informieren Sie besser die Polizei, ohne dass ein angeblicher Partner davon erfährt.“

Quelle: Polizei Dortmund

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