„Wir haben ein Déjà-vu!“ Entsetzt meldet die Tierschutzorganisation Arche 90 gleich zwei weitere Fälle erschreckender Tierverwahrlosung. Für einen der beiden Hunde kam die Rettung zu spät, der andere kämpft um sein Leben.
Das Tier, buchstäblich nur noch Haut und Knochen, verstarb trotz intensiver tierärztlicher Behandlung kurz nach seiner Rettung.
Nun gleich zwei ähnliche Fälle von schrecklicher Hundeverwahrlosung.
Über den ersten Fall – praktisch identisch mit dem von voriger Woche – wurde die Arche ebenfalls über ihr Info-Telefon informiert.
Mehrmals fuhren die Tierschützer am Donnerstag, 4. Juni, zu der betreffenden Wohnung im Stadtteil Huckade hin. Zweimal schellten sie ohne Erfolg:
„Niemand öffnete die Tür. Beim dritten Versuch hörten wir etwas in der Wohnung und riefen die Polizei hinzu.
Nachdem diese eingetroffen war, wurde uns endlich die Tür geöffnet.
Es drang ein unerträglicher Geruch nach Kot und Urin aus der Wohnung.
In der Wohnung fanden wir dann eine Schäferhündin vor, die nur noch aus Haut und Knochen bestand. In der vergangenen Woche waren wir bereits über den Zustand der Hündin in Kirchlinde schockiert, doch heute konnte dies noch einmal getoppt werden.
Wir brachten die Hündin sofort in eine Tierklinik. Hier wurde sie gewogen und brachte nur noch traurige 19,5 kg auf die Waage.
- Fotos der abgemagerten Schäferhündin / Alle Bildrechte Arche 90
Ob die Hündin es schaffen wird, ist derzeit noch unklar. Das Team der Tierklinik wird sein Möglichstes geben.
An dieser Stelle möchten wir uns auch ganz herzlich bei der Dortmunder Polizei für ihre heutige Unterstützung bedanken!“
Zu spät kam die Hilfe für King Charles Spaniel „Cookie“. Über sein Schicksal berichtete die Arche traurig am gestrigen Samstag, 6. Juni.
„Seine Besitzerin hat Wochen oder vielleicht sogar Monate lang dabei zugesehen, wie sich sein Zustand verschlechterte. Er konnte immer schlechter laufen, bis er seine Hinterläufe gar nicht mehr bewegen konnte. Zum Schluss lebte er quasi nur noch unter dem Bett.
Bei der Übernahme war der Allgemeinzustand des kleinen Kerl sehr schlecht. Er hatte Herzgeräusche, hatte ungepflegtes Fell, eingewachsene Krallen und einen starken Flohbefall.
Nach dem ersten Check bei Tierarzt hatten wir zunächst Hoffnung geschöpft, dass wir dem Kerlchen noch helfen können. Nach der Gabe von Schmerzmittel konnte er tatsächlich wieder sitzen.
Der behandelnde Tierarzt riet uns allerdings, ihn sofort in einer Tierklinik vorzustellen. Hier ergab dann ein CT, dass leider an acht Wirbeln die Knochensubstanz verloren gegangen ist. Ein sehr sehr schmerzhaftes, tumoröses Geschehen.
Für eine OP war es leider viel zu spät.
Uns macht es sehr traurig, dass wir ihm nicht mehr helfen konnten.
In der Wohnung befanden sich noch ein weiterer King Charles Spaniel und 2 Katzen. Eine der Katzen hat mit massiven Augenproblemen zu kämpfen. Weitere Tiere wollte die Besiterin allerdings nicht an uns überschreiben und versicherte uns, mit der Katze selbst zum Tierarzt zu gehen.
Wir werden dran bleiben und den Fall auch dem Vet-Amt melden.“
- Quelle und Fotorechte: Arche 90