Poser, Raser, lärmende Gesellschaften bis spät in die Nacht, mit und ohne Autos.
Gegen „Personen- und Fahrzeugansammlungen“ am Phönixsee und am Wallring ist die Dortmunder Polizei über Pfingsten mit massiven Kontrollen und Ahndungen vorgegangen. Hier ihre vorläufige Zusammenfassung vom Montagmittag.
„Mit Beginn des frühsommerlichen Wetters … stellte die Polizei einen Zulauf von Personen und Fahrzeugen im Bereich des Phönixsees und am Wallring fest. In den vergangenen Wochen hatten sich auch immer wieder Anrufer bei der Polizei gemeldet, um Lärmbelästigungen durch Menschen und Autos anzuzeigen.
Am Samstag (30. Mai) kontrollierte die Polizei 102 Menschen mit 63 Fahrzeugen und erteilte ihnen Platzverweise für den Phönixsee, um die Nachtruhe für die Anwohner wieder herzustellen.
Zeitgleich verwiesen Polizeibeamte an der Zufahrt zu den Straßen Am Kai und Phönixseestraße nachrückende Nachtmenschen, bei denen es sich nicht um Anlieger / Anwohner handelte.
Wie auch bei Kontrollen der Tuner- und Raserszene in der Dortmunder Innenstadt fiel dabei auf, dass fast Dreiviertel aller kontrollierten Autos und Personen nicht aus Dortmund, sondern aus umliegenden Städten stammten.
Da die Gefahr nicht von der Hand zu weisen war, dass sich diese Klientel in die Innenstadt auf den Wall verlagert, erweiterte die Polizei die Platzverweise für alle Beteiligten auf den gesamten Innenstadtwall und die angrenzenden Nebenfahrbahnen.
Im Rahmen des Schwerpunkteinsatzes zur Bekämpfung illegaler Kraftfahrzeug- und Beschleunigungsrennen trafen die Polizeibeamten in dieser Nacht folgende Maßnahmen:
- 2 Anzeigen wegen Erlöschens der Betriebserlaubnis
- 8 Verwarngelder / Zahlkarten wegen Erlöschens der Betriebserlaubnis, Park- und Gurtpflichtverstößen
- 15 Verwarngelder wegen des Überschreitens der zulässigen Geschwindigkeit
- 2 Ordnungswidrigkeitenanzeigen wegen zu schnellen Fahrens - der Schnellste war in dieser Nach ein 28-Jähriger aus Dortmund mit 72 km/h anstelle erlaubter 50 km/h
In der Nacht zu Sonntag (31. Mai) erteilte die Polizei rund 80 Personen Platzverweise in Hörde am See. Als es wenig später erneut zu Ruhrstörungen kam, stellte die Polizei Personalien fest und erteilte wiederum Platzverweise.
Im Bereich des Wallrings in der Innenstadt fand sich ab Mitternacht szenetypisches Klientel ein. In der sogenannten „Boxengasse“ (Parallelfahrbahn des Ostwalls) sprach die Polizei ebenso Platzverweise aus und erteilte Verwarngelder wie am Parkplatz Schwanenwall. Um den Zulauf zu stoppen, sperrte die Polizei die Zufahrt zur „Boxengasse“ ab und zog zwei der drei Fahrstreifen auf dem Ostwall ein. Anschließend beruhigte sich die Verkehrslage.
In dieser Nacht kam es zu folgenden Verstößen:
- 2 x Fahren ohne Führerschein
- 2 Verstöße gegen das Kraftfahrzeugsteuergesetz
- 14 Verwarngelder (VG) / Zahlkarten (ZK) wegen des Erlöschens der Betriebserlaubnis
- 1 Verwarngeld Handyverstoß
- 21 Parkverstöße
- 43 VG / ZK wegen Geschwindigkeitsverstößen
- 9 Ordnungswidrigkeitenanzeigen wegen zu schnellen Fahrens - ein 22-jähriger Dortmunder fuhr anstelle der erlaubten 50 innerhalb geschlossener Ortschaften mit 117 km/h
Ein alkoholisierter Beifahrer eines Pkw verursachte einen Unfall mit einem Motorradfahrer der Polizei:
Beim Anfahren an einer Ampel riss er plötzlich die Tür auf der Beifahrerseite eines Autos auf und sprang auf die Fahrbahn. Hier wurde er von dem Polizeimotorrad erfasst. Der Mann stürzte und verletzte sich leicht. Der Motorradpolizist blieb unverletzt. Die Unfallaufnahme erfolgte auf einer Polizeiwache, nachdem der Mann die Beamten beleidigte und ihren Aufforderungen nicht Folge leistete. Sie nahmen ihn vorübergehend in Gewahrsam.
Die szenetypische Klientel traf sich auch in der Nacht zu Montag (1. Juni) in der Innenstadt und am Phönixsee.
- Im Bereich der Nebenfahrbahn am Ostwall sowie auf dem Parkplatz Brüderweg/Schwanenwall erteilte die Polizei rund 40 Platzverweise.
- Auf dem Wall befanden sich in der Spitze bis zu 300 Fahrzeuge, die der Poserszene zuzuordnen sind.
- Im Rahmen einer Kontrollstelle am Ostwall sprach die Polizei weitere 180 Platzverweise aus. Durch die Maßnahmen kam es auf dem Ostwall zu erheblichen Verkehrsstörungen. Die Maßnahmen wurden teilweise durch Hupkonzerte auf dem Innenring „begleitet“.
- Kurz darauf kam es zu einer offensichtlichen Verlagerung der Szeneangehörigen zur Phönixseestraße. Die Polizeibeamten erteilten 50 weitere Platzverweise, unterbanden den Zulauf und stellten so die Nachtruhe wieder her.