106 statt 60 km/h: Jeder zweite Biker auf der Autobahn zu schnell – Erneut schwere Unfälle, ein Toter

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Motorrad / Symbolbild, Quelle Archiv Rundblick

Statt 60 über 100 Stundenkilometer – einer von (viel zu) vielen. Nur jede/r Zweite hielt sich ans Limit.

Kein erfreuliches Fazit zieht die Autobahnpolizei nach Tempokontrollen an Christi Himmelfahrt auf drei umliegenden Autobahnen. Auf der A1, der A45 und der A46 kontrollierten die Einsatzkräfte im Tagesverlauf 77 Motorräder. 39 Bikerinnen und Biker fuhren zu schnell.

 

Ein Motorradfahrer raste mit 106 km/h in eine Kontrolle, wo 60 km/h erlaubt waren. Das konnte ein Autofahrer allerdings noch toppen – er hatte bei erlaubten 60 km/h satte 116 km/h auf dem Tacho.

  • Überhaupt fielen auch Autofahrer negativ auf. Auf der A 45 iwischen Dortmund Süd und dem Westhofener Kreuz wurden in der Nacht zwei  Fahrzeugführer erwischt, die fast eineinhalbmal so schnell wie erlaubt unterwegs waren: Eine 29-Jährige fuhr vorwerfbare 152 km/h, ein 27-Jähriger wurde in einem Lkw mit 146 km/h gemessen. Der junge Mann allerdings hatte noch einiges mehr zu bieten als einen schnell fahrenden Lkw: Im Getränkehalter der Beifahrerseite befand sich eine geöffnete Bierflasche. Im weiteren Verlauf der Ermittlungen stellte sich heraus, dass der Mann falsche Personalien angegeben hatte, nämlich die eines seiner Bekannten. Außerdem hat er keine Fahrerlaubnis.

Dass besonders die Motorradfahrer im Visier der Polizei waren, hatte Gründe. Allein am Himmelfahrtstag passierten auf den umliegenden Ausflugstrecken im Märkischen- und Hochsauerland, im Kreis Olpe und im Raum Siegen wieder mehrere schwere Verkehrsunfälle, bei denen Motorradfahrerinnen und -fahrer bei den Fahrten durch Kurven die Kontrolle über ihre Maschinen verloren. Bei Wilnsdorf südlich von Siegen ging die Ausfahrt für einen 25-jährigen Biker nach einem Unfall in einer Kurve tödlich aus.

Die Polizei überprüfte bei ihren Kontrollen auch Auspuffanlagen, da illegale Veränderungen daran den Lärmpegel eines Motorrads in die Höhe treiben können. Am Möhnesee protestiert seit dem Wochenende eine Anwohner-Initiative gegen unerträglichen Lärm rasender Motorrad- und Autofahrer.

Die zuständigen Polizeipräsidien appellieren deshalb an Motorradfahrerinnen und -fahrer, wenn sie aus den Ruhrgebietsstädten kommend über die Autobahnen in die beliebten Biker-Reviere fahren:

   - Zeigen Sie Respekt vor Geschwindigkeit: Schon mit wenigen km/h 
     zu viel können Sie selbst und andere Verkehrsteilnehmer in 
     Lebensgefahr geraten.
   - Informieren Sie sich über das sichere Einfahren in Kurven und 
     über die genaue Blickführung.
   - Informieren Sie sich beim Fachhändler über Schutzkleidung - und 
     tragen Sie Schutzkleidung. Die Fahrt in kurzer Hose und T-Shirt 
     kann bei einem Unfall selbst bei geringem Tempo sehr schwere 
     Verletzungen mit lebenslang anhaltenden Folgen verursachen.
   - Verändern Sie die Schalldämpfer nicht. Auch die Anwohner in den 
     Motorrad-Revieren wollen an Feiertagen und Wochenenden ihre Ruhe
     haben und die freie Zeit genießen.

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