Das „Gabenzaun“-Projekt in Kamen, das am Sonntag (5. 4.) an der Nordstraße starten sollte, scheitert – zumindest an diesem Standort und zum geplanten Termin. Die Stadt Kamen fordert in einem Schreiben vom 2. 4. mit Hinweis auf die Coronaverordnung Schutzmaßnahmen ein, die die privaten Initiatoren sich nicht imstande sehen zu erfüllen.
Deshalb wurde der „Zaun mit guten Gaben“ für Bedürftige zunächst abgesagt. Doch die Stadt bietet an, gemeinsam mit der Organisatorin eine Lösung zu suchen.
„Wir sollten uns dazu äußern, wie wir gewährleisten wollen, dass sich dadurch niemand ansteckt. Das kann ich natürlich nicht“, teilte die Organisatorin heute Morgen (3. 4.) „am Boden zerstört“ in öffentlichen Facebookpostings mit. „Ich bitte euch um Verständnis.
In dieser Zeit kann es sich niemand erlauben, zusätzlichen Ärger zu bekommen.“
In ihrem Schreiben fordert die Stadt Kamen ein:
„Nach der Coronaschutzverordnung des Minsteriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW gilt der Grundsatz, menschliche Kontakte auf ein abolut nötiges Minimum zu reduzieren. Ihre Gabenzaun-Aktiob ist daher nur zulässig, wenn sie unter Beachtung von Schutzmaßnahmen vor Infektionen kontaktfrei erfolgen kann.
Ich bitte Sie daher … mir ein Konzept vorzulegen, wie Sie gewährleisten wollen, dass es nicht zu einer Ansammlung von mehr als 2 Personen kommt, bzw. wie Sie die Abstandsregelung von mindestens 1,50 Metern garantieren wollen. Darüber hinaus benötige ich eine Liste der Waren, die dort deponiert werden sollen.“
Kamens Stadtsprecher Peter Büttner betonte auf Rückmeldung gegenüber unserer Redaktion jedoch, dass der gute Gedanke damit nicht begraben werden müsse.
Die Verwaltung wolle mit der Organisatorin ins Gespräch kommen und Möglichkeiten ausloten, wo vielleicht an anderer, geeigneter Stelle der sprichwörtliche Gabentisch für Bedürftige gedeckt werden könnte. „Wir wollen das Projekt nicht torpedieren“, versichert Büttner, die Schutzverordnung schränke allerdings die Möglichkeiten derzeit ein. Ergebnisse der Gespräche stellt er für Anfang nächster Woche in Aussicht.
Was ist aber mit dem Gabenzaun in der Fußgängerzone Unna, an der Massener Straße gegenüber Woolworth?
Diesen wird die Stadt dulden, erklärte Stadtsprecher Christoph Ueberfeld auf unsere Nachfrage heute Morgen.
„Zum einen handelt es sich um einen privaten Zaun. Zum anderen wird die Stadt dies ordnungsrechtlich nicht verfolgen, bittet allerdings darum, das die Gaben in entsprechender Höhe an den Zaun gehängt werden. Zu tief hängende Gaben könnten Ratten etc. anlocken.“