Kann es angehen, dass die – privat finanzierten -Blumenkübel in der Unnaer Innenstadt von einem auswärtigen Betrieb mit dreckigem Bornekampwasser gegossen werden?
Zu dieser Kritik eines Anwohners (wir berichteten gestern) stellte heute (22. 7.) auf Anfrage Daniela Guudara vom Unna-Marketing klar:
„Der Blumenschmuck in der Innenstadt erfreut sich großer Beliebtheit und wird durch die regelmäßige Pflege von Tag zu Tag schöner und üppiger.
Gemeinsam mit dem City Werbering Unna haben wir uns für eine höchst effektive und ressourcenschonende Lösung entschieden. Die Firma aus Kleve fährt Unna nicht extra an, sondern pflegt weitere Blumen in der Region, so dass Unna nur ein Teil einer Tour darstellt. Zudem gießen wir bewusst nicht mit Trinkwasser.
Leider scheint sich der Wagen aufgrund der Regenfälle in dieser Woche erstmalig festgefahren zu haben, das kann nach diesen starken Unwettern mal vorkommen und stellt nicht die Regel dar.
Übrigens befindet sich die Firma in Kleve – Unnaer Firmen haben kein Angebot abgegeben.“
Währenddessen bemerkte in einem langen Facebook-Kommentar unser Leser Volker Viebahn zu dem Thema:
„Die alteingesessenen Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt können sich sicherlich noch daran erinnern. An einem gepflegten Kurpark, Stadtgarten, Bornekamp und Friedhöfe. Da hatte die Stadt und später die Stadtbetriebe noch eigenen Gärtner-Kolonnen.
Eine z.B. nur für den Kurgarten, eine für die Oberstadt. Da gab es noch Sommer- und Herbstbepflanzung. Gezogen wurden die Pflanzen in der eigenen Gärtnerei am Südfriedhof.
Da hatten auch die Stadtbetriebe entsprechende Gerätschaften, um diese Beete, Pflanzschalen etc. zu gießen. Das hat natürlich alles sein Preis. Personalabbau wurde zugunsten der Stadtkasse betrieben.
Alles wurde ausgedünnt. Hat das etwas geholfen? Nein, wenn man sich die Debatten in Sachen Haushaltssperren vor Augen führt. Entsprechend sah es dann auch z.B. im Kurpark aus.
Nun prüft der Bürgermeister, ob man die Stadtbetriebe wieder zurück ins Rathaus holt. Auflösung einer melken Kuh für den Ausgleich der Stadtkasse zum Wohle des Kämmerers. Kann das auf Dauer gutgehen?
Um unsere Stadt aufzuhübschen, muss das Stadtmarketing jährlich um Spenden für die Blumenampel bitten. Ist das nicht traurig, das man so etwas nicht durch die Steuereinnahmen stemmen kann? Andere Städte machen es uns vor.“
Zu den „anderen Städten“, die ihren öffentlichen Blumenschmuck durch die Haushaltskasse finanzieren, gehören unter anderem Hamm und Fröndenberg.
Von Herrn Viebahn alles exakt und punkgenau formuliert. Volle Zustimmung speziell zum Thema „Rückführung der Stadtbetriebe ins Rathaus“. Vielen Dank.