Auf offiziellem Briefpapier mit Land NRW-Wappen hatte der Bergkamener Sozialdemokrat Rüdiger Weiß an eine Vermittlerin von Ferienhäusern geschrieben: Er wollte eine Rechnung über 200 Euro Stornokosten drücken.
Die Frau schrieb an den Landtagspräsidenten. Der Vorgang wurde öffentlich. Weiß bezeichnete sein Verhalten als „dummen Fehler“. Doch dieser holt ihn jetzt ein. Der SPD-Mann ist von allen politischen Ämtern zurückgetreten – jetzt wirklich von allen.
Nach seiner Briefkopf-Affäre verzichtet der Bergkamener SPD-Politiker Rüdiger Weiß zusätzlich zu seinen kommunalpolitischen Mandaten auch auf sein Mandat im Landtag. Das teilte SPD-Kreisvorsitzender Oliver Kaczmarek aus Kamen mit. Zunächst hatte Weiß an seiner Landtagsabgeordnetentätigkeit festhalten wollen. Doch der Druck, öffentlich wie parteiintern, wurde zu groß.
Kaczmarek, selbst Bundestagsabgeordneter, teilt als Kreis-Unna-SPD-Chef mit:
„Rüdiger Weiß hat mir gegenüber heute Abend (13. 5., d. Red.) persönlich seinen Rückzug vom Amt als Landtagsabgeordneter für Bergkamen, Bönen, Herringen und Kamen erklärt. Das habe ich dem Vorstand der SPD im Kreis Unna in der heutigen Sitzung mitgeteilt, der die Erklärung mit Respekt entgegengenommen hat.
Der Schritt entspricht den Forderungen aus weiten Teilen der SPD, nachdem Rüdiger Weiß gestern bereits den Rückzug von allen übrigen politischen Ämtern erklärt hat, und er ist richtig.
Für die SPD geht es nun darum, Vertrauen in die Redlichkeit ihrer Mandatsträger und die Verlässlichkeit politischer Entscheidungen zu bewahren und, wo nötig, wiederherzustellen. Wir wenden uns nun wieder mit voller Kraft, Überzeugung und Aufrichtigkeit den Aufgaben der Zukunft für den Kreis Unna zu.“