In Fröndenberg erfreut nach der langen Winterpause das im vorigen Jahr neu geschaffene Wasserfeld auf dem umgestalteten Marktplatz wieder die Passanten und vor allem Kinder. In Unna sind sämtliche Brunnen nach wie wie vor trocken.
Die Ratsfraktion „Wir für Unna“ hat das bei der Stadt angemahnt. Sie erinnert an die Hängepartie im vorigen Jahr:
Damals war der Rathausbrunnen defekt. Wochenlang war ein benötigtes Ersatzteil nicht zu bekommen.
„Ingrid Kroll hatte in ihrer damaligen Funktion der Ortsvorsteherin Unna-Mitte angemahnt, den Rathausbrunnen zügig zu reparieren und einzuschalten. In diesem Jahr sprudelt bisher kein einziger Brunnen.“
Diesmal nicht wegen eines Defekts – „die Pandemie muss herhalten“, meint WfU kopfschüttelnd. „Vielen fällt der Stellenwert eines Brunnens erst dann auf, wenn er eben nicht sprudelt.“
Jetzt sei es bereits Mai, und kein öffentlicher Brunnen der Kreisstadt sei bisher in Betrieb. „Aus der Bürgerschaft erreichten uns dazu unterschiedliche Anfragen“, berichtet WfU-Vorsitzende Ingrid Kroll. Sie findet das misslich, denn:
„Nicht nur die schönen Blumenampeln, die die Innenstadt wieder schmücken, sorgen für eine lebensfrohe Innenstadt. Dazu gehören auch die öffentlichen Brunnen am Rathausplatz, Alten Markt und vor der Seniorenbegegnungsstätte Fässchen an der Hertinger Straße.“
Es sei doch, so argumentiert Kroll, „gerade in dieser schweren Zeit der Kontakteinschränkungen wichtig, den Bürgern ein Stück Wohlfühlatmosphäre in der Innenstadt anzubieten. Somit kehrt auch wieder ein kleines Stück „Normalität“ zurück.“
Deshalb hat WfU in einem Antrag an Bürgermeister Dirk Wigant (CDU) ausdrücklich darum gebeten, die Brunnenanlagen
wieder in Betrieb zu nehmen. Sie sollen wie jedes Jahr bis zum Sommerende sprudeln.
„Neben dem stadtbildprägenden Charakter haben die Brunnen auch einen einladenden und atmosphärischen Charakter und sorgen für eine hohe Aufenthaltsqualität.“
Gerade „Aufenthalt“ ist nun allerdings pandemiebedingt nicht erwünscht an öffentlichen Orten, bekanntlich gelten in Unna wie kreisweit noch die strikten Kontaktbeschränkungen der Bundesnotbremse (ein Haushalt plus 1).
„Wir sehen an einem Brunnen aber keine zusätzlichen Anreize für Ansammlungen von Menschen“, findet „Wir für Unna“. „Somit ist das Einschalten aus unserer Sicht unbedenklich.“
In den Nachbarstädten und -gemeinden sind die Brunnen schließlich auch in Betrieb – „warum soll Unna da eine
Ausnahme bleiben?“
Der Antrag wird jetzt voraussichtlich in der Hauptausschusssitzung am 25. Mai politisch beraten (werden müssen).