Schrott auf Rollen, ohrenbetäubend laut, mit 9 Personen besetzt in akuter Brandgefahr gen Autobahn mit Ziel Bulgarien unterwegs…
Rechtzeitig gestoppt wurde die Fahrt durch Polizeibeamte des Märkischen Kreises – die zogen das lebensgefährliche Gefährt schleunigst aus dem Verkehr. Ein Sachverständiger erledigte den Rest.
Der Fahrer des bulgarischen Kleinbus-Gespanns kam gerade von einer Tankstelle an der Anschlussstelle Lüdenscheid-Mitte und wollte zurück auf die Autobahn, um mit 8 weiteren Fahrgästen in die Heimat zu fahren. Hierzu kam es nicht mehr.
Der Kleinbus fiel insbesondere auf, weil er mit ohrenbetäubendem Lärm unterwegs war. Das Gespann sollte sich als regelrechter „fahrender Schrotthaufen“ entpuppen, der beim Sachverständigen landete.
Die Handbremse des Kleinbusses und die Auflaufbremse des Anhängers waren ohne Funktion, die Sitze für die Fahrgäste unsachgemäß zusammengeschweißt – sie drohten abzubrechen. Für 5 Fahrgäste waren keine Sicherheitsgurte vorhanden. Akute Brandgefahr bestand ebenfalls, weil ein Leck im Tank den Diesel auf den heißen Auspuff tropfen ließ. Beide Achsen des Anhängers wiesen Risse auf. Der verstopfte Katalysator war aufgebohrt worden. Was zwar die Verstopfung löste, jedoch für den entsprechenden Lärm sorgte.
Die Mängelliste war fast endlos… Kommentar des Sachverständigen:
„Mich wundert, dass die Leute überhaupt noch bis hierhin gekommen sind!“
Die Polizisten untersagten unverzüglich die Weiterfahrt. Der Fahrer musste eine Sicherheitsleistung in Höhe von 210 Euro erbringen, um die Kosten des Bußgeldverfahrens zu sichern. „Aber auch die Halter des Kleinbusses und des Anhängers kommen nicht ungeschoren davon. Ihnen wird in Bulgarien der Bußgeldbescheid über jeweils 165 Euro zugestellt werden“, kündigt die MK-Polizei an.
Die Fahrgäste wurden durch Verwandte abgeholt.