Er schlug einen iranisch stämmigen Taxifahrer brutal zusammen, nachdem er ihn zuvor mit rassistischen Beleidigungen bedacht hatte.
10 Tage nach der Gewalttat in Dortmund sitzt der mutmaßliche Schläger in U-Haft.
„Nach umfangreichen Ermittlungen der SoKo Rechts der Polizei Dortmund hat die Staatsanwaltschaft Dortmund am Mittwoch (31. März) die Festnahme eines Tatverdächtigen nach gefährlicher Körperverletzung angeordnet“, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am 1. April in einer gemeinsamen Presseerklärung mit.
„Die intensive und akribische Arbeit der Ermittler führte zu einem 33-Jährigen Deutschen aus Dortmund, der der hiesigen rechtsextremen Szene zuzuordnen ist.“ Bei der Wohnungsdurchsuchung fand sich weiteres Beweismaterial.
Nach Festnahme wurde der einschlägig vorbestrafte Tatverdächtige noch am selben Tag auf Antrag der Staatsanwaltschaft einem Haftrichter vorgeführt, der Haftbefehl erließ.
Die Gewalttat passierte in der Nacht auf Sonntag, 21. März, dem Internationalen Tag gegen Rassismus.
Wie Polizeisprecher Gunnar Wortmann den Überfall schilderte, hielt sich der 55-jährige Taxifahrer um kurz vor 1 Uhr auf der Limbecker Straße im Stadtteil Lütgendortmund außerhalb seines Taxis auf, als zwei fremde Männer an ihm vorbeigingen.
Sie beleidigten den laut Wortmann iranisch stämmigen Mann „mit fremdenfeindlichem Inhalt“, gibt der Polizeisprecher die Aussage des Taxifahrers wieder. Was konkret gesagt wurde, möchte Wortmann nicht wiederholen, aber „es war nach den vorliegenden Zeugenaussagen schon sehr heftig.“
Als der angefeindete Iraner verbal in die Offensive ging und die Männer wegen ihrer rassistischen Beleidigungen zur Rede stellte, griffen sie ihn an: Einer der Männer schlug dem Taxifahrer eine Glasflasche auf den Kopf. Der 55-Jährige ging zu Boden. Dort liegend wurde er von beiden Tätern geschlagen und getreten.
Anschließend rannten die Schläger in Richtung Marktplatz Lütgendortmund davon. Ein Krankenwagen brachte den schwer verletzten Taxifahrer in ein Krankenhaus.
Polizeipräsident Gregor Lange betonte heute den konsequent fortgeführten strategischen Schwerpunkt der Dortmunder Polizei:
„Im Vorgehen gegen den Rechtsextremismus haben wir in der jüngsten Vergangenheit maßgebliche Erfolge erzielen können. Die rechte Szene in Dortmund ist massiv geschwächt. Wir haben aber auch deutlich gemacht, dass wir wachsam bleiben und mit aller Konsequenz gegen rechtsextremistische Straftäter vorgehen und den Repressionsdruck auf die handelnden Akteure hoch halten werden. Der heutige Fall hat erneut gezeigt: Neonazis, die in Dortmund Straftaten begehen, müssen mit der Dortmunder Polizei und der Sonderkommission „Rechts“ rechnen – sie müssen mit Haftstrafen und Geldstrafen rechnen.“
Quelle: Polizei Dortmund