Es „läuft“ – könnte aber besser laufen. Und die geöffneten Schulen sind bei unzureichenden Konzepten ein Problem für viele Schüler/innen.
So bringt die Bezirksschülervertretung Unna den Stand des Online-Unterrichts und der Digitalisierung an den Schulen im Kreis auf den Nenner. Mängel sieht der Zusammenschluss der Schülervertretungen im Kreis vor allem noch bei der technischen Ausstattung und am Know-How der Lehrkräfte.
„Bei unserem digitalen Austausch der Schülervertretungen im Kreis Unna Ende Februar konnten wir feststellen, dass der Online-Unterricht im Kreis Unna schon sehr weit fortgeschritten ist. Immer mehr Schulen im Kreis nutzen einheitliche Plattformen zur Vermittlung von Lerninhalten und an vielen Schulen sind mittlerweile auch ein paar Endgeräte für Schüler/innen mit Bedarf angekommen“, stellt Timo Erdmann vom Städtischen Gymnasium Kamen für die BSV fest.
„edoch mussten wir auch feststellen, dass es noch viele Probleme gibt.“
Auf der einen Seite gebe es immer noch Schulen, die über keine stabile Internetverbindung verfügten; häufig fehlten auch ausreichend Geräte für bedürftige Schüler/innen, wie beispielsweise am Förderzentrum Nord in Lünen.
„Auf der anderen Seite berichten einige Schüler/innen allerdings auch von Problemen in der Weiterbildung der Lehrkräfte. So komme es durchaus häufig vor, dass die Lehrkräfte mit den von der Schule ausgewählten Programmen nicht zurechtkommen und auf selbstgewählte Plattformen zurückgreifen. So entsteht an vielen Schulen, welche eigentlich gut ausgestattet sind, schnell ein Durcheinander von vielen verschiedenen Lernplattformen, von denen jede Lehrkraft eine andere nutzt.“
Daher, so die Forderung der BSV, müssten hier gezielt Schulungen für Lehrkräfte angeboten werden, damit diese mit der vorhandenen Technik auch tatsächlich arbeiten können.
„Damit würde sichergestellt, dass Schüler/innen zuverlässig mit einer Plattform arbeiten können und nicht im Chaos versinken.“
Außerdem sehen viele Schüler/innen im Kreis ihre Gesundheit durch geöffnete Schulen gefährdet. So fehle es oft an strikten Plänen zur Kurs und Klassentrennung.
„An vielen Schulen ist es so, dass in den Unterrichtsräumen auf die Hygieneregeln geachtet wird, aber alle Schüler/innen gleichzeitig durch das enge Treppenhaus auf den zu kleinen Schulhof in die Pause müssen. Auch hier braucht es eine bessere Organisation und einen festen Plan für alle Schulen.
Außerdem würden sich viele Schüler/innen den Einsatz von CO2-Meldern wie an der Gesamtschule Fröndenberg wünschen, da so das Lüften und die Aerosolbildung gut kontrolliert werden kann.“
Zusammenfassend, bilanziert Timo Erdmann für die Schülervertretungen,
„lässt sich festhalten, dass es an den Schulen im Kreis Unna zwar „läuft“, aber dass es in vielen Bereichen noch Handlungsbedarf gibt, um den Bildungsstandard und die Chancengleichheit landesweit zu wahren und die Gesundheit der Schüler/innen und ihrer Familien nicht zu gefährden.“