„TASSO-Tipp: Katzen werden oft versehentlich eingesperrt. Werfen Sie deshalb bitte auch einen Blick in Ihre Garagen, Keller und Gartenhäuser.“
Volltreffer!
Armer schwarzer Kater! Schröder, der elegante pechschwarze Katermann aus der Emil-Bennemann-Straße in Unna-Massen, war drei Tage wie vom Erdboden verschluckt.
So endlos viele Katzenhalter kennen das aus leidiger eigener Erfahrung: Kater oder Katz geht wie Jahr und Tag ganz normal wieder raus zum Rundendrehen und Mäusefang – und plötzlich kommt sie nicht mehr heim. Ist wie vom Erdboden verschluckt. Für die Besitzer beginnt ein Alptraum. Wo ist die Miez nur abgeblieben? Was ist bloß passiert? Die Ungewissheit ist für die Halter die reinste Folter.
So war das auch im Fall von Schröder. Seine Leutchen waren krank vor Sorge. Ließen sofort über TASSO Plakate drucken, verteilten sie in der Nachbarschaft.
Wir halfen auf unserer Rundblick-Facebookseite gern bei der Suche nach dem vermissten Naturpelzträger und posteten am Freitagmittag, 18. 12., einen kleinen Aufruf:
„Es gibt leider wieder mal einen Vermisstenfall! Kater Schröder ist seit Mittwoch, 16.12., in Unna-Massen verschwunden. Seine Familie ist im Mai innerhalb von Massen umgezogen, seit Juni ist Schröder Freigänger. Er kehrte aber jeden Abend nach Hause zurück und kam immer draußen auf Zuruf. Natürlich machen sich seine Leute furchtbare Sorgen. Danke allen fürs Helfen!“
Am Samstagmittag, drei Tage nach dem Verschwinden des Katers, kam die überglückliche Nachricht aus Massen: „Er ist wieder da!!!“
Und tatsächlich war der 9-jährige Panthermiez gar nicht weit weg gewesen, berichtete uns endlos erleichtert seine Besitzerin Jessica Buchheim:
„Er war bei den Nachbarn. In einem Kellerteil, der selten genutzt wird. Er muss da am Donnerstag irgendwie in den Keller gekommen sein, und seitdem war keiner mehr dort.“
Allerdings tat Schröder sehr katzentypisch leider auch nichts dazu, aus seiner unfreiwilligen Gefangenschaft befreit zu werden: „Man hat ihn nicht gehört oder gesehen. Er war so leise.“
Am Samstagmittag dann klingelte erlösend das Telefon – ein Nachbar war dran: „Er hatte Katzenkot in seinem Keller entdeckt. Wir sind dann sofort rüber… und er hockte dort in der hintersten Ecke.“
Dort blieb der Kater auch erst mal hocken. „Er war natürlich total verängstigt und ist auch etwas dünn geworden. Aber mit gutem Zureden und Locken habe ich es geschafft, ihn auf den Arm zu nehmen und nach Hause zu bringen“, berichtet Jessica überglücklich.
Was sie schon etwas erschreckt hat und beschäftigt: „Unser Nachbar hatte in seinem Keller extra geschaut. Er hat auch gerufen. Er hat auch gerufen. Aber da kam kein Geräusch. Also kein Miauen oder so.“ Aber so sind Katzen – leider in diesem Fall: Sie verstecken sich. Und wenn eine Katze nicht gefunden werden will, dann wird sie nicht gefunden.
Happy End für Schröder, in vielen Fällen geht es ebenfalls gut aus, da tauchen verschwundene Miezen auch nach Wochen, Monaten oder sogar Jahren unversehrt wieder auf. Und dann gibt es leider auch diese Fälle, wo sie nie wieder auftauchen, für immer verschwunden bleiben. Und ihren Haltern bleibt auf ewig die Ratloskeit: „Was mag damals wohl passiert sein…“
Wir beleuchteten dieses Phänomen im Sommer 2017 in folgendem Artikel:
Freigeist auf Abwegen – Wenn Katz nicht wieder nach Hause kommt
Sie schlug sich nochmal ordentlich den Bauch voll, schlüpfte durch die Katzenklappe und verschwand grußlos in die Nacht. Und kehrte nicht zurück….
Wenn die Miez verschwunden bleibt… Mehr als 78.000 Katzen und Kater sind aktuell über das bundesweite Haustierregister Tasso vermisst gemeldet, allein 647 im Umkreis von 20 km um Unna.
Auch Hunde tauchen in dem Vermisstenregister auf (Unna plus 20 km: derzeit 74), Papageien, Zwergkaninchen, Wellensittiche und sogar zwei Frettchen in Bergkamen. Den weit überwiegenden Teil der vermissten Tiere machen jedoch Katzen aus. Die Freigeister verschwinden gerade jetzt im Frühjahr in auffälliger Zahl: Es ist warm, alles blüht und duftet, da brechen auch bei kastrierten Minitigern häufig die Frühlingsgefühle aus.
Ganz wichtig: Freigängerkatzen grundsätzlich chippen, registrieren und evtl. zusätzlich tätowieren lassen. Tierheime und auch viele Tierärzte besitzen Chipauslesegeräte und können so zugelaufene oder verletzt gefundene Tiere ihrem Besitzer wieder zuordnen. Auch bei vielen Bauhöfen / Stadtbetrieben ist es üblich, nach einem Chip zu forschen, wenn eine tote Katze oder auch ein toter Hund von der Straße aufgesammelt werden musste.
Wenn ein Freigänger im Frühjahr oder Sommer von seiner üblichen Revierstreife plötzlich nicht mehr zurückkehrt, ist das Schlimmste für den Besitzer die Ungewissheit. Was kann passiert sein?
– Die Katze wurde überfahren: Beim städtischen Bauhof bzw. den zuständigen Stadtbetrieben nachfragen, ob irgendwo eine tote Katze auf der Straße gefunden wurde. Man hat dann wenigstens Gewissheit, wenngleich schmerzliche.
Die anderen Möglichkeiten sind vielfältig und zahlreich. Die Katze kann eingesperrt worden sein, kann verletzt irgendwo herumliegen, sie kann sich erschreckt haben, panisch weggerannt sein und sich verirrt haben. Sie kann mitgenommen worden sein oder irgendwo fremdgefüttert werden, sie hat plötzlich der Freiheitsdrang gepackt oder sie ist aus eigenem Entschluss abgewandert… man weiß es eben nicht. Eine Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen.
Was kann man tun?
– Nachbarn informieren. Handzettel verteilen, Suchmeldungen in den sozialen Medien einstellen, Plakate aufhängen. Hundehalter, die regelmäßig in der Gegend spazierengehen, beim Gassigehen die Augen aufzuhalten.
– Tasso einschalten. Bei Tasso kann man für vermisste registrierte Haustiere kostenlos Plakate und Flyer drucken lassen, in guter Qualität und Farbe. Die zentrale Infonummer ist rund um die Uhr besetzt, d. h. dass der Besitzer auch morgens um 2 informiert wird, wenn irgendwo eine Sicht- oder Fundmeldung für das Tier einläuft.
– In den Tierheimen und Tierarztpraxen der Umgebung Bescheid geben.
– Auf eigene Faust suchen: Dazu wählt man am besten die späten Abendstunden bzw. die Nacht. Nachts ist es ruhig, Geräusche sind weithin zu hören: Sowohl für die Katz (sie hört Lockrufe ihres Besitzers besser als tagsüber und reagiert vielleicht darauf) als auch für den Besitzer (er hört vielleicht klägliches Miauen oder Wimmern, wenn das Tier irgendwo eingesperrt oder verletzt ist). Leckerlidose mitnehmen und damit klappern, wenn die Miez das Geräusch kennt.
Ganz wichtig: nicht aufgeben. Gerade Kater (auch unkastrierte) dehnen im Frühling und Sommer ihren Aktionsradius zuweilen deutlich aus und gehen auch mal Kilometer weit. Immer wieder kehren Katzen und Kater auch nach langer Abwesenheit heim: Auch nach Wochen oder sogar Monaten stehen plötzlich vor der Tür, als wäre gar nichts gewesen. Und blicken ihre grenzenlos glücklichen und erleichterten Besitzer verwundert an: War was?
Über Tasso
Der gemeinnützige Verein Tasso e. V. setzt sich dafür ein, jedes entlaufene Tier so schnell wie möglich wieder zu seinem Halter zurückzubringen. Darüber hinaus engagiert sich der Verein auch für andere Tiere in Not. Er finanziert sich ausschließlich über Spenden.
Alle Infos über TASSO gibt es HIER