Abend für Abend erschallt in Fröndenberg am Hirschberg klangvoll eine Trompete – gespielt von Christoph Krause fürs Pflegeheim Schmallenbachhaus. Jeden Abend spielt er dort um 19 Uhr. Seit März.
Das sind 9 Monate à 30 Tage Posaunenmusik, und der unermüdliche Musiker hat keinerlei Absicht, mit seinen allabendlichen Darbietungen aufzuhören. Abend für Abend wird um 19 Uhr weiter seine Posaunenmusik erklingen.
Das „Schmalli“-Team überrraschte ihn am Vorabend des zweiten Lockdowns, mit Fackeln. Und widmet ihm nun eine eine innige Dankeserklärung, die wir hier wörtlich wiedergeben möchten – sie spricht für sich. Verfasst hat den Text Salina Ebert.
„Christoph Krause ist wohl mehr als Ehrenamtler seit eh und je im Schmallenbach-Haus. Er ist noch viel mehr als das. Er ist ein Teil der Schmalli-Familie. Er gehört dazu. Er setzt sich immer schon für die Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner ein. Er unterstützt die Bewohner, wo sie es sich wünschen. Er begleitet sie zu Ausflügen, zum Friedhof, zum Arzt oder ist einfach da und hört zu, wenn es mal schwer um das Herz wird.
Christoph gratuliert den Bewohnern zum Geburtstag und ist beratendes Mitglied im Bewohnerbeirat. Auch in der allerletzten Phase des Lebens ist Christoph da. Er begleitet Sterbende auf dem letzten Weg. Das Wohl der Bewohner steht für ihn immer an oberster Stelle.
Eigentlich gibt es noch viel mehr Dinge aufzuzählen, was Christoph eigentlich macht. Denn er ist bei uns für jede Tat zu begeistern, wenn es um die Bewohner geht.
Das alles war ihm vor Corona immer möglich – uneingeschränkt.
Im März dieses Jahres mussten wir leider dieses heftigen Ausbruch bei uns in der Einrichtung verschmerzen. Viele Erkrankte, Todesfälle, fürchterliche Verluste, Ängste, Sorgen, Druck.
All dies mussten allen in dieser Zeit spüren – Mitarbeiter, Angehörige, aber auch die Bewohner.
Wir waren doch das offene Haus – in dem ALLES möglich war. Mit der damaligen Schließung der Einrichtung ging viel Schmerz bei den Bewohnern einher. Und schließlich auch bei den Mitarbeitern, die jeden Schmerz der Bewohner spüren.
Das ganze moralisch für sich gut zu verpacken war und ist mit den weiter bestehenden Einschränkungen nicht einfach. Dennoch ist da immer diese Entscheidung, die getroffen werden muss zwischen Schutz, Sicherheit, Verantwortung und Fürsorge auf ganzer Linie.
Christoph hat nicht lange gezögert. Er hat nicht gefragt, was er tun kann oder was wir brauchen. Er wusste es sofort:
Einen Tag, nachdem der Virus in unserer Einrichtung ausgebrochen war, fing Christoph Krause an, mit seiner Trompete jeden Abend um 19 Uhr auf dem Hirschberg zu spielen.
Jeden Abend!!!
Jeden Abend seit März!!!
Jeden Abend um Punkt 19!!!
Christoph gibt damit unseren Bewohnern und Mitarbeitern ein neues Ritual, eine neue Routine.
Ein Ritual, was in dieser schweren Zeit Sicherheit und Mitgefühl vermittelt. Genau das ist es, was die Menschen brauchen.
Jeden Abend warten zahlreiche Bewohner an ihren Fenstern und warten darauf, Christoph Krause zu hören.
Damit er auf dem Hirschberg alle erreicht, geht er um die Einrichtung herum und spielt an 5 verschiedenen Stellen – damit ihn auch alle hören können.
Jeden Abend!!!
Jeden Abend zur selben Zeit! !!!
Jeden Abend immer dieselbe Stationen!!!
Jeden Abend immer derselbe Rhythmus!!!
Seit März!!!
Bei dem Gedanken bekommen wir Gänsehaut und auch Tränen in den Augen vor Dankbarkeit und Liebe. Denn Christoph versteht es, Herzen anderer Menschen zu berühren.
Deshalb haben wir Christoph gestern mit Fakeln überrascht, um ihm einfach Danke zu sagen! Auch wenn es eigentlich nicht die richtigen Worte gibt, die beschreiben wie unfassbar froh, dankbar und glücklich wir für das sind, was Christoph Krause für uns alle ist.
Danke für alles von ganzem Herzen ❤
Du liegst uns am Herzen ❤
Schön, dass es dich gibt ❤
Um uns herum gibt es so viele tolle und liebe Menschen. Wir danken allen, die uns so wundervoll unterstützen.“