Ausgelassen feierten mehr als doppelt so viele Gäste das Hochzeitspaar wie erlaubt. Das Ordnungsamt löste die Feier auf, dem Betreiber drohen rechtliche Schritte. Aggressive Gäste erforderten zudem das Eingreifen der Polizei.
Nach Hamm bekommt auch Unnas andere große Nachbarstadt Probleme mit privaten Feiern, die den vorgegebenen Rahmen sprengen. Daher richten Polizei und Stadtverwaltung Dortmund am heutigen Nachmittag, 6. 10., einen dringenden Appell an ihre Bürgerinnen und Bürger.
„Auf größeren Familienfeiern besteht in der aktuellen Pandemie weiterhin ein hohes Infektionsrisiko. Das Ordnungsamt der Stadt Dortmund und die Polizei mussten in den vergangenen Tagen und Wochen bei Verstößen durch große Personengruppen einschreiten, um die Gefahr von Masseninfektionen zu verhindern“, warnen die Behörden in ihrer gemeinsamen Presseerklärung unter dem Titel: „Verstöße gegen Hygienevorschriften sind unsolidarisch“.
Amtshilfe leistete die Polizei unter anderem am Samstag (3.10.2020), als in Dortmund 380 Gäste eine Hochzeit feierten – erlaubt sind nach der geltenden Coronaschutzverordnung höchstens 150 Teilnehmer.
Das Ordnungsamt löste die Feier in den Abendstunden auf. Auch aus bauordnungsrechtlichen Gründen wurde eine weitere Nutzung des Festsaals untersagt. Dem Betreiber drohen weitere rechtliche Konsequenzen durch die Stadtverwaltung. Sie bat die Polizei um Unterstützung, weil (Zitat Pressemitteilung“) „einige Gäste aggressiv reagierten“.
- Weiteres zu dieser Hochzeit ist in der Pressemitteilung vom frühen Nachmittag nicht enthalten. Der zuständige Pressesprecher bei der Dortmunder Polizei ist erst morgen wieder erreichbar, die Informationen werden nachgeliefert.
Vor dem Hintergrund steigender Infektionszahlen appelliert Polizeipräsident Gregor Lange an Festveranstalter und Gäste, beim Planen mit größeren Gesellschaften äußerte Vorsicht walten zu lassen und die Vorschriften einzuhalten: „Unter großen Anstrengungen mit weitreichenden Folgen für Familie und Beruf haben wir im Frühjahr die Infektionszahlen in den Griff bekommen. Diesen mit viel Verzicht und Disziplin erreichten Erfolg dürfen wir nicht aufs Spiel setzen.“
Lange ergänzt: „Schausteller, Künstler, Techniker, Gastronomen und andere Betriebe leiden teilweise massiv unter den Einschränkungen. Während sie mit viel Vernunft und Sorgfalt immer wieder neu durchdachte Konzepte vorlegen, um ihre Angebote stufenweise hochzufahren und ihre Existenz zu sichern, gefährden große Menschenmengen diese Bemühungen, wenn sie die Hygieneregeln missachten. Das ist unsolidarisch!„, betont der Polizeichef.
Und Ordnungsdezernent Norbert Dahmen ergänzt: „Bei den Kontrollen der privaten Veranstaltungen geht es in erster Linie darum, die Gesundheit der Teilnehmer zu schützen. Daher appellieren wir… erneut an alle, die Coronaschutzverordnung zu befolgen, um sich selbst, Verwandte und Freunde nicht in eine Gefahr zu begeben.“
Noch deutlicher kann man die Missachtung aller gültiger Regeln dieser Gemeinschaft nicht darstellen.
Niemand dieser Gäste wird behaupten können er habe nicht die Folgen der Hammer Hochzeit mit anschließender Quarantäne für 2900 Hammer Bürger gewusst zu haben.
Bin mal gespannt ob denn dann wirklich wie von der Landesregierung behauptet, mit aller Härte gegen diese Ordnungswidrigkeiten werden gemäß § 73 Absatz 2 des Infektionsschutzgesetzes mit einer Geldbuße bis zu 25.000 Euro vorgegangen wird.