Der junge Afrikaner, der sich über Wochen hinweg auf der Straße in Kamen aufhielt und laut der Schilderungen einer Leserin auch Ziel rassistischer Anfeindungen wurde (wir berichteten), ist nicht mehr in Kamen. Das bestätigte uns am Mittwochnachmittag, 18. 9., auf Nachfrage der Sprecher der Stadt, Peter Büttner.
Der obdachlose Asylbewerber wurde am heutigen Tag in die Stadt zurückgebracht, die sein Asylverfahren betreut. Sie befindet sich in Norddeutschland.
Zu den Hintergründen, fügte Büttner hinzu, sei aus Gründen des Datenschutzes Zurückhaltung zu wahren. Die Stadt habe sich jedenfalls, wie sie schon am vergangenen Freitag auf unsere Nachfrage hin berichtete, mit dem Ausländeramt des Kreises Unna in Kontakt gesetzt und in enger Abstimmung um eine Lösung bemüht. Denn der junge Afrikaner, vermutlich nicht sesshaft, sei nicht in Kamen gemeldet.
Zusammen mit der Ausländerbehörde des Kreises machte die Stadtverwaltung die Kommune ausfindig, in der der junge Obdachlose gemeldet ist. Peter Büttner: „Es war ja offensichtlich, dass er psychische Probleme hat. Wir hoffen, beziehungsweise wir gehen davon aus und wünschen es ihm, dass ihm in der Stadt, wo sein Asylverfahren läuft, jetzt geholfen wird.“
Den Bürgerinnen und Bürgern von Kamen, die sich um den jungen Afrikaner gekümmert haben, spricht die Stadt Kamen nochmals ihren herzlichen Dank aus.