„Flughafen Dortmund: Ökonomisch und ökologisch unverantwortlich.“ So die Einschätzung des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) und Schutzgemeinschaft Fluglärm (SGF).
14 Regionalflughäfen in Deutschland mit 200.000 bis 3 Millionen Fluggästen pro Jahr für den Zeitraum 2014 bis 2019 waren Gegenstand einer Untersuchung des BUND und des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) hinsichtlich Wirtschaftlichkeit, Konnektivität und Klimalast.
Mit dabei der Dortmunder Flughafen.
„Die Ergebnisse sind verheerend“, fassen BUND und SGF zusammen:
- Etwa 274.024 Tonnen direkte CO2-Emmisionen verursacht der vom Dortmunder Flughafen initiierte Flugverkehr.
- Werden die indirekten Effekte wie Stickoxide, Wasserdampf und die hohe CO2-Wirkung in hohen Luftschichten mit einbezogen, dann ist die klimaschädliche Wirkung allein für das Jahr 2019 mit 725.000 Tonnen CO2-Äquivalenten zu beziffern.
- Zum Vergleich: Dortmund nennt in ihrem Klimabericht für das Jahr 2014 für die gesamte Stadt CO2-Emissionen von 4,38 Mio. Tonnen.
In der gemeinsame Presseerklärung von BUND und SGF heißt es weiter:
„Die Passagierentgelte als wichtige Einnahmequelle reichen von 3 Euro je Fluggast in Erfurt-Weimar bis 26 Euro in Dresden. Dortmund nimmt mit Einnahmen von 7,23 in 2018 einen Platz am unteren Ende der Gebührenskala ein. Dies ist nur dank der garantierten Verlustübernahme durch die Dortmunder Stadtwerke (DSW21) möglich.
Allein von 1998 bis 2020 mussten Defizite in Höhe von 386 Mio. € durch DSW21 ausgeglichen werden. Werden die indirekten Zuschüsse wie Kapital- und Grundstückseinlagen, Übernahme von Pensionslasten, Kreditübernahmen dazu gerechnet, wird heute schon eine Summe von 500 Mio. € erreicht.
Nur durch diese – aus den Gebührenrechnungen für Strom, Gas, Wärme und Wasser – finanzierten Verlustübernahmen war es dem Flughafen Dortmund möglich, durch eine aggressive Preispolitik zusätzliche Flugverbindungen zu akquirieren; zum Nachteil der benachbarten Flughäfen in Düsseldorf, Köln, Münster/Osnabrück oder Paderborn.
Für die Konnektivität bzw. Verbindung zu Luftdrehkreuzen wie Frankfurt, Amsterdam oder München spielt der Dortmunder Flughafen keine Rolle.
Der mitten in einer Wohnbebauung gelegene Dortmunder Flughafen schädigt Menschen und unsere Umwelt. In erheblichem Maß werden Finanzmittel der DSW21 verpulvert, die eigentlich zur Attraktivitätssteigerung des ÖPNV dringend notwendig sind.
Im ersten Schritt erwarten der Dortmunder BUND und die Schutzgemeinschaft Fluglärm kostendeckende Gebühren, die sowohl die operativen als auch die hoheitlichen Aufgaben des Flughafens abdecken, damit diese Subventionspolitik ein Ende findet. Mittelfristig ist das Flughafen-Gelände zurückzubauen und einer nachhaltigen Nachfolge-Entwicklung zu zuführen.“
Quelle: Pressemitteilung BUND und Schutzgemeinschaft Fluglärm