Nach Wirbel um Thomas Reimann: Kreis präsentiert neue Chefin für Windmühle Fröndenberg

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Ilka Essers (vorn) bekomme "Rückenwind von Fachbereichsleitern Katja Schuon und Sachgebietsleiter Klaus Faß", heißt es in der Mitteilung des Kreises Unna über den Leitungswechsel im Treffpunkt Windmühle Fröndenberg. (Foto Kreis Unna / Max Rolke)

Plötzlich war Thomas Reimann weg – buchstäblich über Nacht war die „Windmühle“ Fröndenberg verwaist und ihr jahrzehnetelanger Leiter, „unser Thomas“, fort vom Mühlenberg. Reimann hatte die Sozial- und Integrationsarbeit in dem früheren „Problembezirk“ der Ruhrstadt fast 30 Jahre lang aufgebaut. Entsprechend groß war der Schock, als er urplötzlich weg war.

Die abrupte und nach wie vor für die Öffentlichkeit rätselhafte Personalie, zu der der Kreis is heute keine Erklärung abgegeben hat, schlug kurz vor dem Ausbruch der Coronapandemie für mehrere Wochen hohe Wogen in Fröndenberg.

Kreisjugendamtsleiterin Katja Schuon, SPD-Bürgermeisterkandidatin in Unna, blieb bei einem Besuch vor Ort Antworten auf die stürmischen Fragen der schockierten Besucher schuldig. Bürgermeister Friedrich-Wilhelm Rebbe schickte eine geharnischte Protestnote an den Kreis gegen dieses eigenmächtige Vorgehen ohne Einbeziehen der Kommune vor Ort, kritisierte den Vorgang alsr „Nacht- und Nebelaktion“.

Wir berichteten.

Die Wogen schlugen hoch – um ebenso abrupt wieder zu verebben, als im März die sich ausbreitende Coronapandemie alles andere überlagerte.

Jetzt teilt der Kreis mit: Die „Windmühle“bekommt eine neue Leiterin.

„Un zwar eine, die sich bestens auskennt“, verkündet die Kreisverwaltung in einer Pressemmitteilung vom Mittwoch, 6. Mai:

„Mit Ilka Essers übernimmt eine Frau die Leitung des Treffpunkts, die diese Einrichtung vor Jahren mit aufbaute, fest im Stadtteilleben verankerte und die Weichen für eine breit akzeptierte Anlaufstelle nicht nur für Jugendliche stellte.“

Essers wurde 1964 in Dortmund geboren und ist gelernte Diplom-Sozialarbeiterin. 1987 stieg sie als Praktikantin bei der Kreisverwaltung ein und wurde anschließend in den Bereich des damaligen Jugendamts übernommen und arbeitete fortan im Treffpunkt Windmühle.

„Mit Ilka Essers haben wir eine gestandene Fachfrau für die Leitung des Treffpunkts Windmühle gewinnen können“, lässt sich Kreisjugendamtsleiterin Katja Schuon zitieren. Essers habe „schon vor Jahren bewiesen, dass sie etwas bewegen kann. Ich bin sicher, dass sie wieder tolle Stadtteilareit leisten und ein Gewinn für diei Kinder, Jugendlichen und Familien auf dem Mühlenberg sein wird.“

Von 1998 an leitete Ilka Essers das Kinder- und Jugendbüro in Fröndenberg. 2010 ging sie in den Fachbereich Schulen und Bildung des Kreises Unna und war am Freiherr-vom-Stein-Berufskolleg in Werne als Schulsozialarbeiterin tätig. 2017 zog sie ins Kreishaus um, wurde Projektkoordinatorin für „Schulbegleitung im Kreis Unna (SchubiKU)“ im Fachbereich Arbeit und Soziales.

„Ich freue mich auf die neue Herausforderung“, betont Ilka Essers, die zum 1. August die neue Stelle antritt. „In den vergangenen Jahren konnte ich viele Erfahrungen an anderen Stellen sammeln, die ich jetzt konstruktiv in Zusammenarbeit mit vielen Menschen  gewinnbringend einsetzen will.“

Aktuell ist der Treffpunkt Windmühle wie auch die Treffpunkte Go-In in Bönen und Villa in Holzwickede aufgrund der Corona-Krise geschlossen. Derzeit wird an einem Konzept gearbeitet, wie und wann die Treffpunkte wieder öffnen können.

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