Sind die Regeln für den richtigen Abstand einzuhalten – und gibt es die erforderlichen Schutzmaßnahmen? Von diesen Kritierien will NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hauptsächlich einen schrittweisen Ausstieg aus den Corona-Beschränkungen abhängig machen.
In einen Interview mit dem Handelsblatt (Onlineausgabe) vom heutigen Mittwoch, 8. 4, nannte Laschet im Vorgriff zu dem Gespräch der Länderchefs mit dem Kanzleramt am 15. April vorrangige Branchen für einen Exit:
Einzelhandel (insbesondere kleinere Geschäfte), Autoindustrie, Gastronomie und die Öffnung spezieller Regionen.
Das Thema jetzt totzuschweigen helfe niemandem, betonte Laschet in deutlichem Gegensatz zur Linie der Kanzlerin:
„Eine offene Debatte über die Zeit danach erhöht die Motivation und die Akzeptanz der Menschen, sich jetzt an die Ausgangsbeschränkungen und das Kontaktverbot weiter zu halten, weil sie dann eine Perspektive haben. Wir alle brauchen doch die Hoffnung und den Ausblick, dass es bald wieder besser, wieder ein Stück „normaler“ wird. Denkverbote helfen niemanden.“
Ziel müsse eine „achtsame, verantwortungsvolle Normalität sein, in der sicher noch eine Weile neue Regeln des Abstands gelten“. Dabei brauche man „ein spezielles Schutzsystem für die Älteren“.
Für die Wiederöffnung der Schulen wünscht sich Laschet ein „bundesweites und einheitliches Signal“. Hier hatte die BILD-Zeitung heute bereits berichtet, dass einige Bundesländer ein Szenario für einen anfänglichen „Notbetrieb“ an den Schulen entwerfen – unter Verzicht auf den Einsatz älterer Lehrkräfte und mit möglichem Schichtbetrieb.