Spedition Huckschlag will im „Innovationspark Fröndenberg“ 150 Arbeitsplätze schaffen – Doch Stadtrat legt Pläne auf Eis

0
302
Interessiert verfolgten die Mitglieder der MIT Fröndenberg in den Büroräumen der Spedition Huckschlag die Präsentation der geplanten Erweiterung. (Foto MIT Fröndenberg)

150 neue Arbeitsplätze möchte die Fröndenberger Spedition Huckschlag im neuen Gewerbegebiet Schürenfeld – dem „Innovationspark“ – im Westen der Stadt schaffen, indem sie dort expandiert.

Doch das Begehren liegt auf Eis. Denn die Spedition passt nicht in den Kritierienkatalog des „Innovationsparks“.

Die Mittelstands- und Wirtschaftsunion der CDU (MIT) Fröndenberg findet das ein absolutes No Go. Sie fordert den Stadtrat auf, schnellstens Planungssicherheit herzustellen.

Die MIT war zu ihrem jüngsten Stammtisch zu Gast bei Thomas Huckschlag, dem Inhaber der Spedition im Stadtteil Warmen. Zahlreiche Mitglieder der Mittelstands- und Wirtschaftsunion nutzten bei der Zusammenkunft in den Büroräumen die Gelegenheit, sich vor Ort über die Zukunftspläne des traditionsreichen Logistikbetriebs zu informieren.

„In einer eindrucksvollen Präsentation stellte Thomas Huckschlag das geplante Neubauprojekt im Schürenfeld vor“, berichtet Dr. Andreas Hennemann, CDU-Ratsherr und MIT-Vorstand.

„Mit der Erweiterung sollen 150 zusätzliche Arbeitsplätze entstehen – ein starkes Signal für die wirtschaftliche Zukunft der Stadt Fröndenberg.

Das Kerngeschäft Logistik bleibt am bisherigen Standort in Warmen bestehen, jedoch künftig mit deutlich reduziertem Lkw-Verkehr, wie Huckschlag betonte.“

Umso größer sei die Verwunderung der Anwesenden darüber gewesen, dass das Bauvorhaben derzeit vom alten Stadtrat auf Eis gelegt wurde. Im neuen, der sich Ende November konstituiert, ist die CDU stärkste Fraktion.

Eine Spedition passt auf den ersten Blick nicht wirklich zum Anforderungsprofil, das Stadt und WFG Kreis Unna (Wirtschaftsförderungsgesellschaft) gemeinsam entwickelten.

Für die Grundstücksvergabe wurde ein Kriterienkatalog entwickelt, bei dem neben Finanzkraft, Umsatzwachstum und prognostizierter Gewerbesteuer auch die Zahl und Qualität der geschaffenen Arbeitsplätze eine Rolle spielen, außerdem Innovationen, Vernetzung mit anderen Unternehmen aus der Region sowie ein ökologisches Bau-, Energie- und Mobilitätskonzept.

Ist dies alles für eine traditionelle Spedition eine zu hohe Hürde?

Tatsächlich bestätigte MIT-Vorstand Dr. Andreas Hennemann diese Vermutung.

„Der Kriterienkatalog schließt für das neue Gewerbegebiet Schürenfeld Logistikbetriebe aus. Das wird man jetzt wohl überdenken!“

Im wesentlichen aus drei Gründen, betont Hennemann:

  • – Das Interesse anderer Investoren hält sich stark in Grenzen,
  • – Wo findet man schon Neuansiedlungen mit zusätzlichen 150 Arbeitsplätzen? 
  • – Wenn das bestehende Unternehmen Huckschlag GmbH nicht bei uns bauen darf besteht die Gefahr, dass es langfristig woanders hin zieht und damit ein weiterer Gewerbesteuerzahler verloren geht.“

In der lebhaften Diskussion machten die MIT-Mitglieder jedenfalls deutlich, dass die geplante Ansiedlung ein wichtiger Schritt für die Sicherung und Stärkung des Wirtschaftsstandortes Fröndenberg sei.

„Dieses Investitionsvorhaben schafft neue Arbeitsplätze, stärkt bestehende Strukturen und trägt entscheidend zur Zukunftssicherung unserer Stadt bei“,

so das Fazit der MIT-Mitglieder.

Die MIT Fröndenberg hält die Realisierung des Projekts für absolut notwendig und fordert den neuen Stadtrat auf, das Vorhaben zeitnah zu unterstützen und aktiv zu fördern.

Rückblick: Umstrittenes Gewerbegebiet im Westen der Stadt

Nach vielen Jahren politischen Diskussionen und Streit ums Gewerbegebiet Schürenfeld im Westen Fröndenbergs fiel vor etwas mehr als einem Jahr, am 23. September 2024, der symbolische Startschuss für die Vermarktung des 18 Hektar großen „Innovationsparks Fröndenberg“.

Eine Bürgerinitiative hatte bis zuletzt vergeblich versucht, die Erschließung dieses angeblichen „Millionengrabes“ zu verhindern.

„Direkt an der Bundesstraße B233 gelegen, nur vier Kilometer vom Kreuz Dortmund/Unna mit den Autobahnen A1 und A44 entfernt, an der Schnittstelle von Metropole Ruhr und der Technologieregion Südwestfalen, warten im Innovationspark Fröndenberg 12 Hektar vermarktbare Fläche auf Unternehmen.

Das Flächenangebot richtet sich in erster Linie an innovative produzierende Unternehmen, Handwerksbetriebe und produktionsorientierte Dienstleister mit dem Fokus auf intelligente Produktion“,

warb Bürgermeisterin Sabina Müller (SPD) damals für eine Ansiedlung.

„Mit der Vermarktung der Grundstücke im Innovationspark Fröndenberg streben wir die Transformation zu einem nachhaltigen, wissens- und innovationsbasierten Wirtschaftsstandort an.

Deshalb favorisieren wir gemeinsam mit der Kommune die Ansiedlung von technologieorientierten Unternehmen, die sowohl der Kommune als auch dem Kreis Unna Wachstumsimpulse geben“,

so WFG-Chef Sascha Dorday.

Für die vorangegangene Planung, Erschließung und nun beginnende Vermarktung des Gebietes ist die WFG verantwortlich, die diese Aufgabe treuhänderisch für die Stadt Fröndenberg übernimmt. Erste Ansiedlungen sollten voraussichtlich ab Ende 2025/Anfang 2026 möglich sein.

Für die Grundstücksvergabe wurde ein Kriterienkatalog entwickelt, „denn Industrie- und Gewerbeflächen sind im Kreis Unna ein knappes Gut“, betonen die Akteure.

Neben Finanzkraft, Umsatzwachstum und prognostizierter Gewerbesteuer spielen unter anderem die Zahl und die Qualität der durch die Ansiedlung geschaffenen Arbeitsplätze, Innovationen, Vernetzung mit anderen Unternehmen aus der Region sowie ein ökologisches Bau-, Energie- und Mobilitätskonzept eine Rolle.

Interessierte Unternehmen wenden sich für die Grundstücksvergabe an Anna Wehrmann als Wirtschaftsförderin der Stadt Fröndenberg oder an Dr. Petra Bergmann von der WFG: www.wfg-kreis-unna.de.

Über die MIT Fröndenberg

Die Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) der CDU  vertritt die Interessen von Unternehmerinnen, Unternehmern, Selbstständigen und leitenden Angestellten in Politik und Gesellschaft. Ziel ist die Förderung unternehmerischer Freiheit, die Sicherung von Arbeitsplätzen sowie die Stärkung des Wirtschaftsstandorts Fröndenberg.

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT

Please enter your comment!
Please enter your name here