Schon vor der konstituierenden Ratssitzung im November schrumpft die 8-köpfige AfD-Ratsfraktion auf 7 Mitglieder. Nummer 8 hat die Fraktion verlassen und das über die Liste errungende Mandat mitgenommen.
Der damit parteilose Ratvertreter ist Christof Tuneke, 51-jähriger Industriemeister aus Unna-Massen, verheiratet und Vater von Zwillingen. Der Ex-AfD´ler begründete seinen Schritt in einer Mail an unsere Redaktion am heutigen Freitag (10. 10.) wie folgt:
„Ich bin Industriemeister und Ausbilder und seit über 35 Jahren in der Wirtschaft im Bereich Produktion, Planung und Qualitätsmanagement tätig.
Nach meinem Austritt aus der AfD – aufgrund von Unvereinbarkeiten mit bestimmten Gesinnungen und Ideologien innerhalb der Fraktion in Unna, die sich unmittelbar vor der Wahl gezeigt haben – habe ich mich bewusst entschieden, mein Mandat dennoch anzunehmen.
Ich werde es künftig fraktions- und parteilos ausüben.
Mir ist wichtig, die arbeitende Bevölkerung wieder stärker in den Mittelpunkt zu rücken – sie verdient unsere volle Aufmerksamkeit.
Als Vater und Ehemann erlebe ich täglich die wachsenden Herausforderungen im Familienalltag, in Schule und Freizeit. Gleichzeitig sehe ich in meinem Beruf, wie groß der Druck im Wettbewerb geworden ist und wie sehr Bürokratie und Vorschriften die Arbeit zusätzlich erschweren.
Mein Ziel ist es, praxisnahe und effektive Lösungen zu finden – ohne das Wesentliche aus den Augen zu verlieren.
Trotz des Drucks, das Mandat nicht anzunehmen, habe ich mich aus Pflichtgefühl gegenüber den Wählerinnen und Wählern und aus Überzeugung dafür entschieden.
Es ging mir nie um persönliche Vorteile, sondern immer um die Sache.
Ein Teil meiner Mandatsvergütung wird daher an eine Tierschutzorganisation gespendet – als Zeichen, dass Verantwortung auch über die Stadt hinaus Wirkung zeigen kann.“
Christof Tunke bittet in seiner Mail um Verständnis darum, dass er bis zu seinem Amtsantritt am 1. November 2025 keine weiteren Presseanfragen beantworten könne.
Eine Stellungnahme bei der AfD Unna wurde unmittelbar angefragt. Sie kam am Samstagabend – hier.
So so, bestimmte Gesinnungen treiben den zukünftigen Ratsherrn, der über die AfD- Liste in den Rat einzieht, bereits vor der ersten Sitzung aus der AfD auszutreten. Das werden doch wohl nicht etwa rechte Gesinnungen und Einstellungen sein, mit denen der Mann in der AfD doch nun wirklich nicht rechnen konnte. Nee Leute, es geht schon los mit dem Schmierentheater, bevor es richtig angefangen hat. Es ist schon bezeichnend, dass die Unnaer so viele dieser Leute, ohne Not, in den Rat gewählt haben.
So isses, Herbert! Vollständige Zustimmung.
Einsicht ist der erste Weg zur Besserung.
Schade nur, dass er bis zum Austritt aus dieser Partei auch in der Ausbildung gearbeitet hat, und somit seine bis dahin geltende Gesinnung auch weitergeben konnte.
Gerade im Ausbildungsalter sind Menschen besonders anfällig für Ideologien aus ihrem Umfeld.
In Kalkar, Münster oder im Bundestag – AfD-Abgeordnete werfen reihenweise das Handtuch. Die Partei nach der Wahl erinnert an Haarausfall: Erst vollmundig angekündigt, dann lichtet sich alles – und was übrig bleibt, wirkt eher krank als kraftvoll. Gut so!
[…] Austritt von AfD-Ratsmitglied Christof Tuneke aus Unna-Massen aus der Partei unter Mitnahme seines Ratsmandates (wir berichteten) sorgt bei den verbleibenden 7 Ratsmitgliedern sowie dem Kreisverband für […]