Aus für „Unterm Regenbogen“ Königsborn: Ev. Kirche will nächste Woche ausführlich über Situation ihrer Kitas informieren

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"Gemeinsam Zuversicht leben" wirbt das Ev. Kita-Werk auf seiner Website. (Screenshot: https://www.ev-kigawerk-unna.de/)

Am 1. September teilte das Ev. Kindergartenwerk Unna den schockierten Eltern völlig überraschend mit, dass das Familienzentrum „Unterm Regenbogen“ in Königsborn im Sommer nächsten Jahres geschlossen wird.

Nach einem offenen Brief der SPD Unna an den Kirchenkreis und öffentlicher Kritik des Kita-Fördervereins meldete sich am Donnerstag (4. 9.) auch die Stadt Unna mit einer Presseerklärung, in der sie das Kita-Werk für sein unabgesprochenes Vorpreschen scharf kritisiert. Die Stadt habe zwar von den Schließungsplänen gewusst, sich bezüglich der Information der Eltern und der Öffentlichkeit jedoch ein gemeinsames Vorgehen und Absprache gewünscht.

Eine Anfrage der Rundblick-Redaktion an den Ev. Kirchenkreis schon am Dienstag, 2. September, blieb unbeantwortet. Am heutigen Freitag, 5. September, meldete sich erstmals die Kirche als Träger der betroffenen Kita.

In einer Mail an unsere Redaktion lädt Kirchenkreissprecherin Silke Dehnert für kommende Woche ins Haus der Kirche in Unna ein.

Ohne explizit auf die Einrichtung neben der Paul-Gerhardt-Kirche einzugehen, bieten in dieser Mail vom Freitagmittag der Ev. Kirchenkreis Unna und der Trägerverbund des Kindergartenwerks eine gemeinsame Pressekonferenz an.

Am Mittwoch nächster Woche, dem 10. September 2025, wollen die Beteiligten demnach im Haus der Kirche an der Mozartstraße „ausführlich über die aktuelle Situation der evangelischen Kitas in Unna informieren“, schreibt die Kirchenkreissprecherin in ihrer Einladung.

Dass die Schließung der Kita Unterm Regenbogen im Zentrum des größten Unnaer Stadtteils noch abgewendet werden kann, gilt unterdessen als unwahrscheinlich. Aus der Stellungnahme der Stadt vom gestrigen Donnerstag lässt sich herauslesen, dass das Ende dieser Einrichtung schon seit Längerem beschlossen war.

Die Stadt erwähnt in ihrem Statement denn auch keine möglichen Rettungsszenarien – auf die ihrerseits die SPD in ihrem Schreiben an den Kirchenkreis hofft -, sondern verweist statt dessen auf das vorhandene „Überangebot“ an alternativen Kita-Plätzen gerade auch in Königsborn, dazu auch in Massen und im Süden der Stadt.

Eine Online-Petition, die betroffene Eltern für die Kita Unterm Regenbogen gestartet hatten, läuft derweil weiter. Mit Stand Freitagnachmittag, 14.15 Uhr, hatten 662 Unterstützer unterzeichnet.

Die Ev. Kirche Unna will sich nicht zum ersten Mal von Gebäuden und darin stattfindenden Angeboten trennen.

Einmal hatten Protest und Unterschriftensammlungen gegen solche Schließungspläne Erfolg: Als vor Jahren die Schließung des Kinder- und Jugendhauses „Taubenschlag“ an der Kamener Straße ebenfalls schon beschlossen schien, lenkte die Kirche aufgrund des massiven Protests und zahlreichen Unterstützungsunterschriften schließlich ein und ließ das Kinder- und Jugendzentrum zunächst probeweise weiterlaufen. Seither war von erneuten Schließungsgedanken keine Rede mehr.

Keinen Erfolg hatten hingegen die Rettungsversuche des Jona-Hauses im Süden Unnas, das im Februar vorigen Jahres – ebenfalls unter Hinweis auf die Nicht-Mehr-Finanzierbarkeit – vom Ev. Kirchenkreis geschlossen wurde.

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